"Personen im Gleis": Stoppt die Bahn bald nicht mehr?
Bahn offen für Änderungen:"Personen im Gleis": Bald kein Stopp mehr?
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Ist der Zug wieder einmal verspätet, hat es hin und wieder auch damit zu tun, dass sich "Personen im Gleis" befinden. Gleissperrungen sind die Folge. Nun will die Bahn das ändern.
Fährt die Bahn bald trotz "Personen im Gleis"?
Quelle: Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild
Bei "Personen im Gleis" wird die Zugfahrt für Fahrgäste oft zur Geduldsprobe - denn bislang stoppt die Bahn in einem solchen Fall alle Züge auf der betroffenen Strecke. Das Unternehmen äußert sich nun offen dafür, die Züge langsam "auf Sicht" weiter fahren zu lassen, wenn Menschen lediglich am Gleis und nicht auf den Gleisen gesichtet wurden. Das sei denkbar, sagte eine Sprecherin auf Anfrage.
Im Fall von Kindern und bei Personen auf den Gleisen müssten Strecken aber weiterhin zur Sicherheit gesperrt werden.
Fünf Gründe, warum man mit der DB immer wieder zu spät kommt.16.08.2023 | 8:03 min
Forderung des Stopp-Stopps von Grünen-Politiker
Zuvor hatte der Grünen-Abgeordnete Matthias Gastel seine Forderungen bekräftigt, bei "Personen im Gleis"-Situationen Züge nicht mehr generell zu stoppen, sondern sie langsam weiter fahren zu lassen. Gastel sagte der Mediengruppe Bayern:
Andere liefen, so Gastel, "verbotenerweise über die Gleise, sind aber längst schon wieder weg, wenn Alarm ausgelöst wird".
Teils "erhebliche Verspätungen" durch 4.000 Gleissperrungen
Derzeit werden im Falle von "Personen im Gleis" stets sämtliche Züge auf dem Abschnitt gestoppt. Dann ruft die Bahn die Bundespolizei, die den jeweiligen Streckenabschnitt überprüfen muss. "Das führt zum Teil zu erheblichen Verspätungen für zahlreiche Züge, die in der Folge auch über den ganzen Tag spürbar sein können", teilte die Bahn mit.
Allein im vergangenen Jahr habe es aus diesem Grund mehr als 4.000 Gleissperrungen gegeben. Die Tendenz ist steigend. In den beiden Vorjahren waren es der Bahn zufolge knapp 3.900 (2021) und 3.600 (2020) Fälle.
"Wesentliche Gründe für diesen Anstieg sind aus unserer Sicht das sinkende Gefahrenbewusstsein, eine geringere Hemmschwelle Verbotenes zu tun", teilte die Bahn weiter mit, "sowie die größere Bereitschaft, sich an (gefährlichen) Trends wie Selfies im Gleisbereich zu beteiligen, gerade bei jüngeren Menschen".
Jeder siebte Fernzug fährt über die Riedbahn-Trasse. Wenn dort etwas schiefgeht, verspätet sich ein Großteil der Züge. Deswegen soll die Strecke saniert werden - nach der EM 2024.