Viele Kundenbeschwerden: Finanzaufsicht kritisiert Postbank

    Zu viele Kundenbeschwerden:Finanzaufsicht kritisiert Postbank

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    Die Finanzaufsicht Bafin hat der Postbank wegen zahlreicher Beschwerden von Kunden eine Rüge erteilt. Die Bank müsse jetzt schnellstmöglich ihren gesetzlichen Pflichten nachkommen.

    Brandenburg an der Havel: Ein Schild mit dem Logo der Postbank ist an der Fassade einer Bankfiliale angebracht. Archivbild
    Die Postbank erhält eine hohe Anzahl an Kundenbeschwerden.
    Quelle: dpa

    Die Finanzaufsicht Bafin knöpft sich nach Kundenbeschwerden, die zur Deutschen Bank gehörende Postbank vor. Die Behörde beobachte "erhebliche Beeinträchtigungen bei der Abwicklung des Kundengeschäfts bei der Postbank", teilte die Aufsicht am Montagabend mit.
    "Es liegen dazu zahlreiche Beschwerden von Kundinnen und Kunden vor." Diesen ginge die Bafin im Rahmen ihres Auftrages zum Schutz kollektiver Verbraucherinteressen nach und werde falls angezeigt, Maßnahmen verhängen.

    Auch Einschränkungen im Kundenservice

    Sie habe die Postbank zudem aufgefordert, die Einschränkungen im Kundenservice schnellstmöglich abzustellen und ihren gesetzlichen Verpflichtungen zum Schutz der Kundinnen und Kunden nachzukommen.
    Die Aufsicht erwarte, dass Banken ihre Dienstleistungen möglichst störungsfrei anböten. Die Aktien der Deutschen Bank lagen am Dienstagmittag 1,6 Prozent im Minus. "Das drückt zumindest auf die Stimmung", sagte ein Händler.

    Verbraucherzentrale NRW: "Schwerwiegende Missstände"

    Die Verbraucherzentrale NRW begrüßte die Rüge und betonte, schnelle Hilfe sei nun wichtig. Sie hatte Ende August die massiven organisatorischen Mängel bei der Postbank im Umgang mit gepfändeten Konten kritisiert und Aufsichtsbeschwerde bei der Bafin eingelegt.
    "Die Postbank muss die schwerwiegenden Missstände bei den Pfändungsschutzkonten unverzüglich und endgültig beheben und allen Betroffenen direkte Ansprechpartner nennen, die eine sofortige Freigabe der Kontoguthaben entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen veranlassen", forderte der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Wolfgang Schuldzinski, am Dienstag.
    Die vielen Beschwerden zeigten, dass das Vorgehen der Postbank Kunden unmittelbar in existenzielle Not gebracht habe, erklärten die Verbraucherschützer.

    Bafin: "Massive Auswirkungen für Kunden"

    Die Bafin sieht die Probleme seit dem Jahreswechsel. "Neben verschiedenen Störungen im Online- und Mobile-Banking sowie der mangelnden Erreichbarkeit des telefonischen Kundendienstes zählen hierzu insbesondere lange Bearbeitungszeiten bei Pfändungs- und Nachlassangelegenheiten sowie bei der Auflösung/Abwicklung von Konten und Rückzahlung von Spareinlagen."
    Die Probleme bei den Pfändungsschutzkonten hätten für die Kunden teils "massive Auswirkungen". Die Aufsicht spricht von einer "außergewöhnlich großen Zahl der Kundenbeschwerden", die sie sehr ernst nehme.

    Deutsche Bank bedauert Unannehmlichkeiten

    Die Deutsche Bank teilte mit, bei der Postbank werde nach wie vor ein deutlich erhöhtes Aufkommen an Anfragen und Aufträgen der Kunden verzeichnet, wodurch es bei einigen Serviceprozessen zu teils deutlich verlängerten Bearbeitungszeiten komme. Sie bedauere die Unanehmlichkeiten für die Kunden.
    "Wir arbeiten mit verschiedenen Maßnahmen daran, die Bearbeitungsdauer in den betroffenen Bereichen wieder zu verkürzen, um den berechtigten Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden nachzukommen. Unter anderem haben wir die Anzahl der Service-Mitarbeiter deutlich erhöht. Zu unseren Maßnahmen stehen wir in regelmäßigem Dialog mit der Bafin."
    Quelle: Reuters