Bob-WM: Friedrich gewinnt 0,03 Sekunden vor Lochner

Bob-WM: 0,03 Sekunden Vorsprung:Friedrich gewinnt Thriller gegen Lochner

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Die Zweierbob-WM in Lake Placid gerät zur deutschen Meisterschaft: Franceso Friedrich gewinnt hauchdünn vor Johannes Lochner. Adam Ammour wird Dritter.

Deutschlands Francesco Friedrich und Alexander Schüller jubeln zum Sieg am 09.03.2025 in Lake Placid.
Francesco Friedrich/Alexander Schüller vor Johannes Lochner/Georg Fleischhauer und Adam Ammour/Benedikt Hertel - die Zweierbob-WM in Lake Placid wird zu deutschen Festspielen.09.03.2025 | 0:52 min
Francesco Friedrich hat in Lake Placid den neunten Zweierbob-Weltmeistertitel seiner Karriere eingefahren. Mit Anschieber Alexander Schüller lag er nach einem packenden Finish auf der anspruchsvollen Bahn im US-Bundesstaat New York winzige 0,03 Sekunden vor seinem Dauerrivalen Johannes Lochner mit Anschieber Georg Fleischhauer. Lochner ist bislang der einzige, der Friedrich seit dessen ersten WM-Titel im Jahr 2013 schlagen konnte - 2023 bei der WM in St. Moritz.
Der erst 23 Jahre alte Adam Ammour machte mit Benedikt Hertel auf Rang drei den deutschen Dreifacherfolg perfekt.

Es ist immer schwer gegen Franz, wir können stolz auf uns sein.

Johannes Lochners Anschieber Georg Fleischhauer

  • 16. März, 14 Uhr: Entscheidung der Viererbob-WM im ZDF-Livestream

Friedrich knackt Uralt-Bahnrekord

Nach der knappen Halbzeitführung mit 14 Hundertstelsekunden Vorsprung ("Das ist kein großes Polster auf der schwierigen Bahn") schnappte sich Friedrich am Finaltag mit Startnummer eins im dritten Durchgang gleich den Bahnrekord des Kanadiers Pierre Lueders aus dem Jahr 2003.
Zudem verbesserte sich der Pirnaer am Start auf 5,04 Sekunden, nachdem erst Ammour (5,12), dann Lochner (5,05) in den ersten beiden Läufen beim Anschieben besser gewesen waren.

Lochner setzt Friedrich unter Druck

Doch Lochner legte noch mal nach und blies mit dem nächsten Bahnrekord zum Angriff auf Gold. Im dritten Lauf verkürzte er den Rückstand auf Friedrich auf nur noch sechs Hundertstel. Dabei war er die Schikane wie schon im ersten Lauf nicht optimal gefahren.
Also gab es noch Verbesserungspotenzial für das Finale auf der schwierigen Bahn, die mit 20 Kurven die höchste Kurvenanzahl weltweit hat. Hier legte Lochner bei Schneefall mit 5,01 Sekunden am Start erneut vor, fuhr fast Ideallinie im Eiskanal und jubelte schon im Ziel, obwohl Friedrich noch oben am Start stand.

Friedrich siegt auf letzten Metern

Friedrich lag in den Zwischenzeiten zurück, holte aber in den letzten Kurven wieder auf. "Wie macht er das nur?", rief Lochner und feuerte seine Mütze auf den Boden.
Friedrich konterte in Manier eines Dominators und fuhr einmal mehr zum Sieg in seiner langjährigen Paradedisziplin. "Yes", schrie er im Ziel heraus. Es war zusammen mit dem Viererbob sein insgesamt 15. WM-Titel.

Lochner: "Härtestes Rennen"

"Gestern hatten wir ein paar Hundertstel auf unserer Seite, das hat uns heute den Hintern gerettet", sagte Friedrich. Der geknickte Lochner gab zu, sein Ziel verpasst zu haben: "Es war das härteste Rennen, an das ich mich erinnern kann. Wir wollten so sehr die Goldmedaille holen."
Dass Adam Ammour (Oberhof) für den Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) den Dreifacherfolg perfekt machte, geriet ob des Krimis fast zur Randnotiz.
Quelle: dpa/SID

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