Tischtennis-Talent Kaufmann: "Will meinen eigenen Weg gehen"

    Interview

    Tischtennis-Talent:Kaufmann: "Will meinen eigenen Weg gehen"

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    Annett Kaufmann begeisterte Tischtennis-Fans dieses Jahr bei den Olympischen Spielen und der U19-WM. Die 18-Jährige ist ein Versprechen für die Zukunft.

    Die deutsche Tischtennisspielerin Annett Kaufmann jubelt
    Die deutsche Tischtennisspielerin Annett Kaufmann jubelt
    Quelle: WANG ZHAO/ AFP

    Annett Kaufmann hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich. Ihre Auftritte bei den Olympischen Spielen in Paris und der U19-WM bleiben Tischtennis-Fans besonders im Gedächtnis. Im Interview mit ZDFheute spricht sie über ihre Erfolge und ihre Ziele für die Zukunft.
    ZDFheute: Annett Kaufmann, Sie sind U19-Weltmeisterin geworden, haben auf dem Weg dorthin die topgesetzte 30. der Weltrangliste, Hana Goda aus Ägypten, ausgeschaltet. Wie ist das gelungen?
    Annett Kaufmann: Ich glaube, eine der wichtigsten Sachen, war einfach, dass ich mich auf mich selber konzentriert habe und mir nicht so viel Gedanken über die Zukunft gemacht habe. Ich habe einfach gespielt. Spiel für Spiel, Ball für Ball und Punkt für Punkt.
    Jubel bei Annett Kaufmann
    Seit ihrem famosen Olympia-Auftritt gilt Annett Kaufmann als Deutschlands neue Tischtennis-Hoffnung. Die 18 Jahre alte Junioren-Weltmeisterin hat große Ziele für die Zukunft.02.12.2024 | 2:15 min
    Es war natürlich nicht einfach. Ich hatte viele für mich schwierigere Gegnerinnen, dadurch, dass mir deren Spielsystem nicht so liegt. Das habe ich aber gemeistert, weil, wie gesagt, ich mich auf mich selber konzentriert habe, auf meine eigene Vorbereitung. Das hat einfach dazu geführt, dass ich zum Teil sogar locker spielen konnte und mich auch mehr Sachen getraut habe.
    ZDFheute: Bei den Olympischen Spielen sind Sie das erste Mal auch der breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden. Haben Sie gemerkt, dass sich die Wahrnehmung der Öffentlichkeit ihnen gegenüber verändert?
    Kaufmann: Ja, schon. Also ich hatte vor allem nach Olympia total viele Anfragen. Das war alles ein bisschen extremer als davor. Natürlich hat sich die Presse auch davor für mich interessiert, aber meistens waren das nicht so große Anfragen, wie es jetzt der Fall ist.
    ZDFheute: Und genießen Sie das? Oder spüren Sie auch, dass der Leistungsdruck damit steigt?
    Kaufmann: Ich fühle mich da jetzt nicht unter Druck gesetzt, im Gegenteil: Ich finde es gut, dass endlich ein bisschen Werbung für den Tischtennissport gemacht wird, vor allem für Frauen-Tischtennis.
    Olympia 2024: Highlights.
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    ZDFheute: Bei solch frühen Erfolgen wird zumindest in Tischtennis-Deutschland ja ganz schnell auch der Vergleich mit Timo Boll laut. Stört Sie das?
    Kaufmann: Also ich finde die Rolle steht mir noch nicht so ganz, einfach weil Timo über seine ganze Karriere super gute Ergebnisse geliefert hat und ich es jetzt schwierig finde, diesen Vergleich zu bringen. Also klar, ich bin talentiert und klar, ich kann vieles erreichen, das möchte ich auch nicht leugnen. Aber ich will halt auch meinen eigenen Weg gehen in meinem Tempo und gar nicht so in diesen Vergleich rein. Wir sind einfach zwei verschiedene Menschen.
    ZDFheute: Sprechen wir ein bisschen über die nächsten Ziele in der Profi-Karriere. Gibt es konkrete?
    Kaufmann: Olympia-Medaille, WM-Medaille und EM-Medaille beziehungsweise Titel. Also, WM und Olympia sind natürlich schwierig, was den Titel angeht, aber nicht unmöglich. Bei der EM kann ich mir schon gut vorstellen, dass ich mal zu den Top-3-Spielerinnen gehöre. Ich habe schon viele Europäerinnen geschlagen, manche liegen mir, manche liegen mir nicht, aber ich finde, das Ziel ist auf jeden Fall möglich und ich glaube, da kann ich auch irgendwann viele Titel nach Hause holen oder Medaillen. Ansonsten will ich mich auch unabhängig von den Ergebnissen weiterentwickeln.

    Mein Ziel ist es, mich als Mensch zu entwickeln und auch als Spielerin.

    Ergebnisse kommen und gehen und ich freue mich natürlich wenn das mit den ganzen Medaillen und Titeln klappt. Aber auch wenn nicht, dann ist das so.
    Im Endeffekt ist es nur ein Sport und ich glaube, wenn ich am Karriereende stehe und weiß, ich habe mich als Mensch super weit entwickelt und bin nicht mehr die gleiche Annett, wie mit 18, 25 oder 30, dann glaub ich ist das schon wie ein Titel bloß halt nicht auf sportlicher Ebene, sondern auf persönlicher. Trotzdem bin ich natürlich sehr ambitioniert und traue mir vieles zu.
    Hinweis: Annett Kaufmann ist am Samstag, den 21. Dezember 2024 zu Gast im aktuellen Sportstudio.

    Sport | das aktuelle sportstudio
    :Die Sendung am 21. Dezember 2024

    Live im Stream mit der Fußball-Bundesliga und einem ausführlichen Bericht zum Abendspiel Bayer Leverkusen - SC Freiburg. Studiogast ist Tischtennisspielerin Annett Kaufmann.
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    Das Interview führte Sebastian Ungermanns.

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    Quelle: Reuters

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