EM-Testspiel: Überlegene DFB-Elf nur 0:0 gegen Ukraine
EM-Testspiel:Überlegene DFB-Elf nur 0:0 gegen Ukraine
von Christian Nürnberger
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EM-Generalprobe Nummer 1 nicht ganz gelungen: Im Testspiel gegen die Ukraine muss sich die DFB-Elf mit einem 0:0 begnügen.
Keine Tore im vorletzten EM-Test der deutschen Nationalmannschaft. Gegen die Ukraine spielt sich das DFB-Team reichlich Chancen heraus. Im Abschluss fehlt allerdings die Effizienz.03.06.2024 | 7:34 min
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat vor der Heim-EM einen kleinen Dämpfer erlitten. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann musste sich elf Tage vor dem Eröffnungsspiel gegen Schottland gegen die Ukraine mit einem 0:0 begnügen.
Nagelsmann sieht Positives
Damit verpasste die DFB-Elf in Nürnberg den dritten Erfolg in Serie. Unzufrieden war Nagelsmann aber nicht. "Natürlich hätten wir lieber 2:0, 3:0 gewonnen. Aber wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht. Ich hatte den Eindruck, dass wir unbedingt gewinnen wollten", sagte er in der ARD.
Die EM-Generalprobe erfolgt am Freitag (20.45 Uhr/RTL) in Mönchengladbach gegen Griechenland. Wenige Stunden nach dem Spiel muss Nagelsmann bei der UEFA seinen endgültigen EM-Kader melden. Berufen hatte der Bundestrainer 27 Profis, bei der EM dabei sein dürfen nur 26 Spieler.
Die Ukrainer erwiesen sich schon in der ersten Hälfte als harter Gegner, verteidigten kompakt und wussten über Konter immer wieder Nadelstiche zu setzen. Mit dem schnellen Mychajlo Mudryk deckten sie so manche Schwäche auf.
Der Chelsea-Star kam selbst früh bei einem Konter nahe an den deutschen Strafraum (4.), Roman Jaremtschuk prüfte Manuel Neuer bei dessen Comeback zum Ende der ersten Halbzeit zweimal (38. und 45.+1).
Die ersten 20 Minuten gehörten allerdings der deutschen Mannschaft. Die Ukrainer kamen phasenweise nicht aus ihrem Strafraum heraus, weil besonders Florian Wirtz und Jamal Musiala gehörig Druck machten. Eine hochkarätige Chance aus dem Spiel heraus hatte die Nagelsmann-Truppe trotzdem nicht.
Ilkay Gündogan lässt das 1:0 liegen
Die beste Möglichkeit vor der Pause ergab sich aus einem Eckstoß, als Ilkay Gündogan bei einem Kopfball aus kürzester Distanz nicht das richtige Timing fand, um den Ball im Tor zu versenken.
Zur zweiten Halbzeit brachte Nagelsmann Chris Führich für Gündogan und Deniz Undav für Wirtz. Die DFB-Elf ging nun wieder mit ähnlichem Elan wie zu Beginn des Spiels ans Werk, fand aber beim besten Willen kein Durchkommen.
Maximilian Beier an den Pfosten
Nach einer Stunde wechselte Nagelsmann abermals. Jonathan Tah, Jamal Musiala und Kai Havertz gingen, Robin Koch, Debütant Maximilian Beier und Thomas Müller kamen. Dem Spielfluss tat das keinen Abbruch - im Gegenteil: Beier war bei seiner allerersten Szene ganz nah dran am 1:0, traf aber nur den Innenpfosten (61.).
Keine zwei Minuten später tauchte wieder Beier auf, seinen Flachschuss konnte Keeper Anatoli Trubin gerade noch halten.
Deutschland hält den Druck hoch
Nun wechselte auch die Ukraine munter durch. Dem Druck der deutschen Mannschaft, in mittlerweile auch Aleksandar Pavlovic zu seinem Debüt kam, konnten die Gäste allerdings standhalten - wenn auch hauptsächlich dank ihres Keepers: In der 78. Minute parierte Trubin einen Schuss von Chris Führich.
Das 1:0 schien nur eine Frage der Zeit, aber der DFB-Elf fehlte bis in die Schlussphase hinein die Präzision. So auch bei Undav, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit freie Bahn hatte, aber an Trubin scheiterte.
Schreckmoment für DFB-Elf
Drei Minuten vorher hatte die DFB-Elf den Atem anhalten müssen, als Torwart Manuel Neuer bei einem Ausflug in Richtung Mittellinie zu lässig klärte, so dass die Ukraine Artem Dowbyk in Richtung leeres Tor schickte. Allerdings stand der Stürmer im Abseits.
"Leider haben wir uns nicht belohnt für die Vielzahl von Tormöglichkeiten, aber ich hoffe, dass das dann in der Gruppenphase anders aussieht", sagte Neuer, der sein erstes Länderspiel seit der WM 2022 bestritt, in der ARD. Er lobte aber die "gute defensive Leistung".
Wer sind die Stars und Favoriten? Wie komme ich noch an ein Ticket? Wer überträgt die Spiele im TV und im Internet? Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Fußball-EM 2024.
FAQ
Noch nicht im Kader der DFB-Elf standen die Champions-League-Finalisten Antonio Rüdiger, Toni Kroos, Niclas Füllkrug und Nico Schlotterbeck sowie Marc-Andre ter Stegen, der erst am Montag im Quartier eingetroffen ist und der gesperrte Leroy Sane.