Geplatzter Investorendeal:Hellmann: "Druck auf einigen Klubvertretern"
von Frank Hellmann
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Axel Hellmann bedauerte im aktuellen sportstudio den abgesagten Investorendeal. Der Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt erklärte, dass Alternativen womöglich teurer sind.
Axel Hellmann, Vorstandssprecher Eintracht Frankfurt, über den gescheiterten Investoren-Deal, die Baustellen in seinem Klub und die Proteste der Fans.24.02.2024 | 20:17 min
Der geplatzte Investorendeal der Deutschen Fußball-Liga (DFL) wird die Bundesliga noch lange beschäftigen. Axel Hellmann als Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt sagte im aktuellen sportstudio, dass die am Mittwoch vermeldete Absage des Investoreneinstiegs sich "seit zwei, drei Tagen" angebahnt haben. "Es haben immer mehr Vereinsvertreter sich bei mir gemeldet und gesagt: Wir müssen raus aus dieser Sackgasse."
Der Investoren-Deal für die Bundesliga ist geplatzt. Nach den massiven Fan-Protesten führt das DFL-Präsidium die Verhandlungen über den Milliarden-Deal nicht mehr fort. 22.02.2024 | 1:49 min
Die vergangene Woche sei extrem gewesen für die Vereine.
Eine wesentliche Ursache für die verfahrene Lage sei gewesen, "dass die 36 Klubs der DFL, es nicht geschafft haben, die Vorteile und Notwendigkeit des Modells und die roten Linien, die wir vorgesehen haben, zu vermitteln", erklärte der Jurist.
Fehler in der Kommunikation gegenüber den Fans
Bei Eintracht Frankfurt mit seinen mächtigen Ultras hatte es kaum Proteste gegeben, was laut des Vorstandschef daran lag, dass es seit langem einen "engen Draht" zur aktiven Fanszene gebe. Das DFL-Präsidiumsmitglied nannte es einen "Webfehler", dass viele Klubs in der Kommunikation gegenüber Gremien und Mitgliedern immer mehr in Schwierigkeiten geraten seien.
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Hellmann stellte sich schützend vor das neue DFL-Geschäftsführerduo mit Marc Lenz und Steffen Merkel. Beide seien frisch im Amt und hätten seine Rückendeckung, "weil sie einfach gut sind, weil sie die Themen gut beherrschen." Mutmaßungen, dass es der langjährige DFL-Boss Christian Seifert vielleicht besser hinbekommen hätte, seien nicht gerechtfertigt:
Binnenfinanzierung hätte ihren Preis
Hellmann gehörte während seiner Interimstätigkeit als DFL-Doppelspitze gemeinsam mit Oliver Leki vom SC Freiburg bis Sommer vergangenen Jahres zu denjenigen, die im ersten Anlauf einen Investoreneinstie sogar mit dem doppelten Volumen (zwei Milliarden Euro) durchdrücken wollten. Dazu kam es im Mai 2023 bekanntlich nicht, weil sich insbesondere in der 2. Bundesliga zu viele Gegenstimmen sammelten. Nun ist auch der zweite Versuch gescheitert, der ohnehin gerade mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit eingeleitet worden war.
Was aber sind die Alternativen? Hellmann schloss aus, sich Geld für die dringend benötigten Investitionen etwa zur Stärkung der Auslandsvermarktung bei einer Bank zu besorgen.
Bliebe noch als dritte Variante die Binnenfinanzierung, bei der die DFL eine prozentualen Anteile der Medienerlöse einbehält. "Bei Eintracht Frankfurt würde das eine zweistellige Millionensumme bedeuten, die wir im nächsten Jahr weniger hätten. Bei einem Zweitligisten eine Summe von drei, vier Millionen Euro", rechnete Hellmann vor.
"DFL wäre gut beraten, schuldenfreie Klubs zu befördern. Und dann steht wieder die nächste TV-Rechtevergabe an, da wird Geld da sein", so Thomas Kessen, Sprecher "Unsere Kurve".22.02.2024 | 4:52 min
Plädoyer für die Zentralvermarktung
Besser wären jene Klubs dran, "die mehr Kapital haben oder international spielen". Ergo gehe die Schere nur wieder auseinander. Der einflussreiche Funktionär würde sich daher mal eine Diskussion über den künftigen Wachstumskurs wünschen, "sonst kann die ganze Klammer um die Bundesliga herum nicht stabil stehen".
Eines steht für den 52-Jährigen fest:
Das oberste Ziel in Deutschland müsse sein, die Einheit der 36 Klubs zu erhalten. "Wir können so die besten Ergebnisse in der Medienrechteausschreibung erzielen, und wir halten auch die Klammer um wesentliche Werte." Eine Trennung zwischen erster und zweiter Liga schließt er übrigens aus: "Die Spaltung sehe ich nicht."
Zur Lage bei Eintracht Frankfurt
Axel Hellmann als Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt hat insbesondere das Conference-League-Aus am Donnerstag gegen Union Saint-Gilloise bedauert: "Das tut schon richtig weh, weil diese europäischen Nächte für uns was ganz besonderes sind. Und wie wir es auf den Platz gebracht haben, war nicht diskutabel."
Dennoch müsse Trainer Dino Toppmöller das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag nicht gewinnen: "Auf keinen Fall ist es ein Endspiel für ihn, keiner von uns hat ihn angezählt. Wir haben einfach draufhingewiesen, dass unser Fußball nicht gut genug ist und wir Ergebnisse brauchen werden. Wir haben gegen Wolfsburg eine größere Chance, wir können Boden gut machen. Das ist unser Auftrag."
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