SailGP in San Francisco: Mastbruch-Schock für Australien
SailGP in San Francisco:Mastbruch-Schock für Mitfavorit Australien
von Tatjana Pokorny
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Spanischer Jubel, australischer Bruch und Dämpfer für Team Germany: In San Francisco erlebten die SailGP-Teams das fünfte Event ihrer fünften Saison sehr unterschiedlich.
Sehen Sie hier die Zusammenfassung vom 5. Rennen in San Francisco.24.03.2025 | 3:09 min
Rekordsieger Australien war nach Top-Leistungen beim SailGP in San Francisco schon auf dem besten Weg ins Finale. Im siebten und letzten Rennen vor dem Showdown dann das Drama: Mast und Flügelsegel des australischen Rennkatamarans kollabierten kurz vor dem Start mit lautem Getöse und landeten in mehreren Teilen auf dem Deck und im Wasser.
Das Flügelrigg des australischen Rennkatamarans kollabierte am Sonntag kurz nach dem Start zu Rennen 7.
Quelle: Jason Ludlow for SailGP
"Ich habe gehört, wie es gekracht hat hinter uns. Dann habe ich mich einmal umgeguckt und gesehen, wie der Wing [Red.: der Segelflügel] runtergeflogen ist. Warum das passiert ist, wissen wir auch noch nicht. Es sollte nicht passieren", beschrieb der deutsche Fahrer Erik Heil seine Eindrücke.
Es bricht einem das Herz.
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Tom Slingsby, Australia SailGP Team
Während die sechsköpfige Crew nach ersten Meldungen der SailGP-Veranstalter am späten Sonntagabend unverletzt blieb, hatten die Australier und ihre umgehend herbeigeeilten Helfer in der Bucht von San Francisco zwischen Golden Gate Bridge und der Insel Alcatraz alle Hände voll zu tun, das Boot zu sichern und Teile aus dem Wasser zu fischen.
Die zwölf Boote des SailGP vor schwieriger Mission: Weil in der Bucht von San Francisco das Wasser kalt ist, wird die Fahrt übers Wasser wacklig.21.03.2025 | 1:15 min
Es war ein ganz schöner Schock, eine sehr beängstigende Situation. Zum Glück geht es allen gut, das ist das Wichtigste.
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Tom Slingsby nach dem Drama in frischen Winden um 15 bis 18 Knoten
Der dreimalige SailGP-Dominator, Olympiasieger und America’s-Cup-Gewinner ist im fünften Jahr der erfahrenste und erfolgreichste SailGP-Steuermann der Flotte.
18 Monate zuvor brach der Kiwi-Flügel
Einen Schock wie an diesem Tag in San Francisco hat der australische "Windflüsterer" in der Formel 1 des Segelsports noch nicht erlebt. Während seine Crew glimpflich davonkam, sah es auf dem grün-gelben Boot wie auf einem Schlachtfeld aus.
Der letzte Mastbruch bei einer SailGP-Regatta liegt gut 18 Monate zurück. Im September 2023 war der Segelflügel der Neuseeländer "explodiert". Auch die Kiwis waren Verletzungen nur knapp entgangen.
Der Mastbruch: Ursache unklar, Wirkung brutal
Ein Jahr später musste auch die einzige SailGP-Steuerfrau Martine Grael und Team Brasilien im Training ein katastrophales Flügelversagen erleben.
Auch die Südamerikaner waren mit dem Schrecken und einem demolierten Boot davongekommen. Der in San Francisco eingesetzte starre Flügel ist 24 Meter hoch. Die Ursache für das Materialversagen stand am Abend noch nicht fest.
Gegründet: 2019
Gründer: Russell Coutts (Neuseeland, fünfmaliger America’s-Cup-Gewinner, Olympiasieger); Larry Ellison (USA; Gründer US-Software-Konzern Oracle)
Format: 14 zweitägige Events mit fünf Rennen für alle Team plus Triple-Finale
Teams: 12 aus 12 Nationen
Rekordsieger: Australien (3 Meisterschaften)
Titelverteidiger: Spanien
Saisons bislang: 4
Boote: F50-Katamarane auf Foils (Tragflächen)
Deutsches Team: Germany SailGP Team
Fahrer: Erik Heil (plus max. 5 Personen in der Crew)
Den trotzdem ersegelten Platz im Finale der Top-Drei konnten die Australier mangels Boot nicht mehr besetzen. Frankreich rückte nach und traf auf Kanada und Spanien.
Das Rennen machten mit "Los Gallos" die Sieger der letzten Saison vor den zuletzt in Los Angeles' Hollywood-Revier siegreichen Kanadiern und "Les Bleus".
Die Spanier feiern ihren Sieg in San Francisco.
Quelle: Jason Ludlow for SailGP
Start- und Speedprobleme bei Team Germany
Keinen Grund zum Feiern hatte das Germany SailGP Team. Zwar war der Crew um Erik Heil am Samstag und am Sonntag jeweils ein Bilderbuchstart gelungen, doch das war zu wenig. Insgesamt fanden die Deutschen beim Kräftemessen in Kalifornien nicht auf die Erfolgswelle.
Der Rennstall von Unternehmer Thomas Riedel und dem viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel beendete den Einsatz nach zu vielen schwachen Starts und auch mit Speed-Problemen auf dem zehnten und vorletzten Platz.
Für uns war es heute ein bisschen mittelmäßig-frustierend.
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Erik Heil, Germany SailGP Team
Steuermann Erik Heil erklärte: "Wir hatten heute Schwierigkeiten, irgendwie durchs Feld wieder aufzuholen. Wir haben immer mehr Meter verloren, was den Speed über den ganzen Kurs angeht."
SailGP macht Halt in der Bucht von Los Angeles. Dicht gedrängt kämpft sich das Feld durchs Wasser, Fehler verzeiht der Kurs nicht. Das deutsche Boot reduziert seine Fehlerpunkte.17.03.2025 | 2:59 min
Wie der Trend bis zum nächsten SailGP-Gipfel am 3. und 4. Mai in Rio de Janeiro nach oben gebogen werden kann?
Erik Heil weiß es: "Wir müssen unseren Speed deutlich verbessern, um wirklich mit den Leuten mitfahren zu können, speziell bei Bedingungen wie heute."
Quelle: Reuters
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