Fußball-Bundesliga: Schiri geht K.o. - Zuschauer springt ein

    VfL Wolfsburg - 1. FC Köln:Schiri geht K.o. - Zuschauer springt ein

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    Im Bundesligaspiel Wolfsburg gegen Köln muss ein Schiri-Assistent verletzt raus. Der vierte Offizielle springt ein. Für dessen Stelle wird Ersatz auf der Tribüne gefunden.

    Linienrichter Thorben Siewer muss verletzt ausgewechselt werden.
    Der 1. FC Köln nimmt aus VfL Wolfsburg einen Punkt mit nach Hause. Beim 1:1 wird ein Zuschauer zum vierten Offiziellen befördert.29.01.2024 | 7:32 min
    Schiedsrichterassistent Thorben Siewer ist beim Bundesliga-Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und dem 1. FC Köln verletzt ersetzt worden. Weil er deshalb vom vierten Offiziellen Nicolas Winter vertreten werden musste, übernahm ein Zuschauer von der Tribüne Winters Rolle zwischen den beiden Trainerbänken.
    Siewer ist im Anschluss ins Krankenhaus eingeliefert worden. Das bestätigte nach der Partie Referee Sören Storks. "Er ist da wirklich in entsprechend guter Behandlung, und ihm geht es auch den Umständen entsprechend gut", sagte Storks.

    Ersatz über Lautsprecher gesucht

    Der Mann mit Schiedsrichter-Lizenz wurde via Stadiondurchsage während der Partie gesucht und gefunden.
    Was war passiert? Bei einem Angriff des VfL in der 14. Minute schoss der Kölner Abwehrspieler Max Finkgräfe den Ball ins Seitenaus und traf dabei Siewer aus kurzer Distanz unabsichtlich im Gesicht. Siewer wurde behandelt und dann in die Schiedsrichter-Kabine gebracht.

    Vom Zuschauer zum Bundesliga-Schiedsrichter

    Für Siewer sprang dann Winter ein, eigentlich als Vierter Offizieller vorgesehen. Der Stadionsprecher bat daher die "Amateur-Schiedsrichter" unter den 24.525 Zuschauern in der Volkswagen-Arena sich zu melden, um als Vierter Offizieller einzuspringen. Den Job übernahm schließlich der 32-jährige Tobias Krull, Sportlicher Leiter und zugleich Torwart beim Landesligisten MTV Gifhorn.
    "Ich bin froh, dass der Tobias relativ zeitnah und schnell eingesprungen ist", sagte Storks: "Und uns in der Situation als vierter Mann geholfen hat." Für jemanden, "der eigentlich von der Tribüne aus zuschaut", sei es "eine besondere Situation" gewesen, sagte Storks: "Aber er hat es wirklich sehr, sehr gut gemacht, sehr ruhig, sehr gelassen. Das ist auch nicht so einfach, gerade wenn das Spiel ein bisschen hitziger wird, aber es ist sehr gut gelaufen für ihn und für uns auch." 

    Hoffnung für Köln in Wolfsburg

    Im Anschluss konnte die Partie fortgesetzt werden, allerdings gab es 15 Minuten Nachspielzeit im ersten Durchgang. Danach schlugen die Kölner schnell zu, obwohl mit Davie Selke (Fußverletzung), Mark Uth (Knieverletzung) und Luca Waldschmidt (angebrochenes Wadenbein) wichtige Spieler fehlten: Faride Alidou köpfte geschickt zum 1:0 ein, allerdings jubelte die FC-Defensive wohl ein bisschen zu lange, war danach erst einmal unsortiert. Und so konnte Wolfsburgs Kevin Paredes keine 120 Sekunden danach eine schnelle Kombination ohne Probleme zum 1:1 Endstand vollenden.
    Beiden Teams gelang nach schwierigen Wochen nicht alles, aber vor allem der FC wollte unbedingt. Und so sahen die Zuschauer keine hochklassige, aber immerhin spannende Partie, in der Kölns Jan Thielmann (82.) und Paredes (89.) in der Schlussphase jeweils knapp scheiterten.

    Trotz Gewaltausbrüchen
    :Wieder mehr Schiedsrichter im Fußball

    Auch 2023 gab es Gewaltausbrüche gegen Schiris. Die vermissen weiter die Wertschätzung für ihre Arbeit - einige Zahlen sprechen dennoch für eine Ende des Schiedsrichter-Rückgangs.
    von Ralf Lorenzen
    Sachsen, Leipzig: Fußball: DFB-Pokal, Lok Leipzig - Eintracht Frankfurt, 1. Runde, Bruno Plache Stadion. Schiedsrichter Michael Bacher betritt das Stadion nach einer Spielunterbrechung.
    Quelle: dpa

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