EM-Schiedsrichter: Null Toleranz bei Fouls und Rudel-Verbot

    Schiedsrichter-Leitlinien bei EM:Null Toleranz bei Fouls und Rudel-Verbot

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    Keine Gnade bei schweren Fouls und schnelle Strafen bei Rudelbildung. Der Oberschiedsrichter der UEFA erklärt, wie bei der EM 2024 gepfiffen wird.

    Fußball-Champions-League-Finale 2024, Borussia Dortmund - Real Madrid: Schiedsrichter Slavko Vincic aus Slowenien weist Dortmunds Marcel Sabitzer (l.) zurück.
    Zwei reklamieren, bei der EM wäre das einer zuviel: Nur der Kapitän darf mit mit dem Schiedsrichter reden. Hier eine Szene aus dem Champions-League-Finale mit Marcel Sabitzer, Emre Can und Schiedsrichter Slavko Vincic (von links).
    Quelle: Robert Michael/dpa

    UEFA-Schiedsrichter-Chef Roberto Rosetti hat noch einmal die Leitlinien und technischen Hilfsmittel für die EM 2024 dargestellt. Bei schweren Fouls werde es "null Toleranz" geben, man wolle das Image des Spiels und vor allem die Spieler schützen, sagte Rosetti in der Münchner Arena, wo die deutsche Nationalmannschaft am Freitag (21 Uhr/ZDF live ab 19.23 Uhr) gegen Schottland das Eröffnungsspiel bestreitet.

    Nur der Kapitän darf reklamieren

    Als Ansprechpartner für die Schiedsrichter soll nur der Kapitän fungieren - von dem Rosetti einen respektvollen Umgang verlangt. Wenn der Torhüter der Kapitän ist, soll ein Feldspieler benannt werden, der als Vertreter fungiert, falls der Torhüter zu weit entfernt ist.
    Die strengere Auslegung bei Spieler-Protesten hatten die Dortmunder Nico Schlotterbeck und Marcel Sabitzer im Champions-League-Finale schon zu spüren bekommen, als sie für relativ leichte Beschwerden über Schiedsrichter-Entscheidungen Gelbe Karten sahen. "Das sind Top-Schiedsrichter", sagte Rosetti:

    Sie ändern ihre Meinung nicht, sie spüren keinen Druck - warum hingehen?

    Roberto Rosetti über die Schiedsrichter

    Er selbst habe in seinen drei Jahrzehnten als Schiedsrichter keine Entscheidung zurückgenommen.
    Fußball-Nationalspieler Toni Kroos im ZDF-Interview.
    Toni Kroos über den Druck einer Heim-EM, seine persönliche Ambition und den Leistungsstand des DFB-Teams. Interview: Boris Büchler.11.06.2024 | 5:02 min

    Nagelsmann befürchtet viele Sperren

    Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte kürzlich das neue, harte Durchgreifen der Schiedsrichter gegen das Reklamieren als grundsätzlich richtig angesehen. Sorgen bereitet Nagelsmann lediglich die kurzfristige Umsetzung vor dem Saisonhöhepunkt.
    Er befürchtet: Es könnte zu vielen Gelben Karten und damit zu Sperren im Turnierverlauf kommen. Bei der EM werden Spieler nach zwei und vier Gelben Karten für die nächste Partie gesperrt.

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    Videoleinwand als Infocenter für Schiri-Pfiff

    Rosetti stellte weitere Richtlinien für die Schiedsrichter vor, etwa wie bei Handspielen, Schwalben oder Armeinsatz gegen den Gegner zu entscheiden ist. Zudem wies er auf technische Hilfsmittel wie den Chip im Ball oder die Torlinientechnik hin, die bei der EM eingesetzt werden. "Es geht um Fairplay bei der EM", sagte Rosetti.
    Fans dürfen sich auf Transparenz freuen, denn die Entscheidungen des Video-Schiedsrichters sollen im Stadion detailliert auf der Video-Leinwand beschrieben werden.
    Quelle: SID

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