Top-Spiel Liverpool - Man City:Klopp - Guardiola: Auf zum letzten Showdown
von Florian Vonholdt
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Keine anderen Trainer prägen den Fußball so wie Klopp und Guardiola. Nun stehen sie vor ihrem letzten Premier-League-Duell. Sie streiten - mal wieder - um den Meistertitel.
Jürgen Klopp (links) gegen Pep Guardiola: Die Bilanz ist mit zwölf Siegen für Klopp und elf für Guardiola (bei sechs Remis) nahezu ausgeglichen.
Quelle: EPA/Peter Powell
Jürgen Klopp und Pep Guardiola haben schon viele mitreißende Kämpfe auf der Trainerbank miteinander ausgefochten. Nahezu alle waren geprägt von zwei Merkmalen: Packende Leidenschaft und allerhöchste fußballerische Güte.
Das wird nicht anders sein, wenn Klopps FC Liverpool am Sonntag (Anpfiff 16.45 Uhr) Guardiolas Manchester City im Spitzenspiel der Premier League empfängt. Im Gegenteil. Einen Punkt nur trennen die "Reds" als Tabellenführer vom Titelverteidiger und ersten Verfolger aus Manchester.
Höhepunkt auf Klopps Abschiedstour
"Ich weiß nicht, wer in den anderen Ligen der Welt gegeneinander spielt: Aber es ist wahrscheinlich das Spiel des Wochenendes", vermutet Klopp vor dem Anpfiff und liegt damit sicher nicht ganz falsch. Es wird einer der Höhepunkte auf seiner Abschiedstour.
Neues Personal, flexibles Spielsystem und ein Ausnahmecoach: Der FC Liverpool spielt unter Trainer Jürgen Klopp im Jahr nach der Krisensaison wieder ganz oben mit.25.01.2024 | 14:38 min
Das Kräftemessen mit dem stärksten Gegner, dem er in seinen fast neun Jahren in England begegnet ist. Mehr noch, und das gilt sowohl für Klopp als auch Guardiola: Es geht gegen den ärgsten Widersacher ihrer gesamten Trainerkarriere.
Klopp - Guardiola zum vorerst letzten Mal
Beide heuerten fast zeitgleich auf der Insel an. Klopp im Herbst 2015, Guardiola im Sommer 2016. Es entwickelte sich ein Dauerduell der wohl prägendsten Trainerfiguren im Weltfußball. Nimmt man ihre Zeit bei Dortmund und Bayern hinzu, steht das 30. Duell an. 21 allein während ihrer Zeit in England. Weil Klopp im Sommer eine Pause einlegt, wird es das vorerst letzte in der Liga sein.
Manchester City dreht das Stadtderby gegen United und bringt sich in Stellung für das Gipfeltreffen beim FC Liverpool. Für die Szene des Tages sorgt unfreiwillig Erling Haaland.
Klopp traf auf keinen anderen Trainer häufiger als auf Guardiola - und umgekehrt. Klopp verlor gegen keinen anderen häufiger als gegen Guardiola - und umgekehrt.
"Persönlich war Klopp der beste Rivale, den ich je in meinem Leben hatte - in Dortmund, als ich bei Bayern war, dann hier", würdigt der Katalane den Schwarzwälder.
Klopp hat im direkten Duell die Nase vorn
In der Premier League trieben sie sich zu Rekord-Punktzahlen. Meist mit dem besseren Ende für Guardiola, der City zu fünf Meisterschaften führte, Klopp Liverpool zu einer. Im direkten Duell jedoch hat der Deutsche einen Sieg mehr zu verzeichnen. Klopp gibt sich gewohnt bescheiden:
Wohl wissend, dass sein Gegenüber niemanden mehr fürchtet als eine von ihm trainierte Mannschaft - speziell auswärts. "Anfield ist für uns ein massiver Faktor", weiß auch Klopp mit Blick auf das Topspiel. Genau davor graut es Guardiola - vor der aufgepeitschten Atmosphäre und den erbarmungslosen Balljägern in Rot.
Diese Kombination machte seinem Team das Aufziehen des sonst so erdrückenden Passspiels in der Vergangenheit so schwer wie nirgendwo anders.
Manchester City gegen Liverpool - das Topduell fasziniert nicht nur englische Fans. Auch dank der Trainer. Denn Jürgen Klopp bildet einen schwarzen Fleck in Pep Guardiolas Bilanz.
von Florian Vonholdt
Bisher nur ein Guardiola-Sieg in Liverpool
Nicht verwunderlich, dass der Spanier kürzlich gestand: "Die Spiele, die wir gegen Liverpool gespielt haben, waren fast wie ein Albtraum." Vor allem an der Anfield Road. Dort gewann er bei acht Versuchen nur einmal.
Auch diesmal begegnen sich die Teams in Topform. Liverpool gewann 14 seiner letzten 16 Pflichtspiele, ManCity gar 18 von 20. Alles ist angerichtet für ein großes Fußballfest. Dessen Bedeutung fasst Guardiola in seiner ihm eigenen Rhetorik so zusammen:
Ob Sieg oder Niederlage: Klopp sieht elf Spieltage vor Schluss noch keine Vorentscheidung im Titelrennen: "Egal, wie es ausgeht: Niemand sollte die Champagnerflaschen aufmachen."
Höchstens aus Freude darüber, ein womöglich außergewöhnliches Fußballspiel gesehen zu haben.
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