Karriereende von Toni Kroos:Real Madrid sagt "Adiós" zu seinem "Genie"
von Florian Haupt, Barcelona
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Real Madrid betrauert den Abschied von Toni Kroos. Der Deutsche geht als einer der größten Spieler der Klubgeschichte - und als ein Unersetzlicher.
Toni Kroos beendet nach der EM seine Fußballer-Karriere. Bei seinem Verein Real Madrid wird er eine große Lücke hinterlassen.
Quelle: Aleksandra Szmigiel/Reuters
Als Toni Kroos im Sommer 2014 bei Real Madrid vorgestellt wurde, war das noch ein relativ überschaubares Ereignis. Rund 8.000 Zuschauer kamen ins Bernabéu-Stadion, um einen frischgebackenen Weltmeister zu begrüßen, der für nur 25 Millionen Euro vom FC Bayern verpflichtet wurde. Bei teuren Startransfers kommen Zehntausende. Kroos war sich der Sache trotzdem schon ganz sicher, er sagte an jenem 17. Juli:
Ich bin der richtige Mann.
Toni Kroos
Es dauerte dann tatsächlich nur ein Spiel, bis er seinen wahren Wert unter Beweis stellte. Im europäischen Supercup-Finale gegen Sevilla führte er brillant Regie im Mittelfeld. Wer ihn noch nicht gut kannte, rieb sich die Augen angesichts von Stellungsspiel, Ballkontrolle und Passsicherheit. "Kaiser", "Dirigent" oder "Maestro" schrieb die Madrider Presse schon nach jenem ersten Einsatz.
Effizienz, Erhabenheit, Eleganz
Die Metaphern wurden in den folgenden zehn Jahren immer weiter durchdekliniert. Ob "Leuchtturm", "Professor" oder "Metronom": In 463 Spielen für Real Madrid hat sich Kroos immer weiter übertroffen. Viermal gewann man die Champions League, und neben der Effizienz seines Spiels verblüfften bis zuletzt Erhabenheit und Eleganz.
Wenn er sich nun am Samstag beim tabellarisch bedeutungslosen Match gegen Betis Sevilla vom heimischen Publikum verabschiedet, würden Hunderttausende gern kommen. Nach seiner Rücktrittankündigung am Dienstagmittag schnellte die Wartezeit für Tickets auf der Klubhomepage auf über eine Stunde nach oben.
Tränen und gebrochene Herzen
Madrid beweint den Abgang eines der "großen Spieler unserer Geschichte", wie ihn Präsident Florentino Pérez in einem Statement nannte. In den sozialen Medien waren Tränen und gebrochene Herzen die häufigsten Emoticons - vor allem bei den zurückbleibenden Mitspielern.
"Es war unglaublich, täglicher Zeuge deiner Grandezza zu sein", huldigte sein Positionskollege Aurélien Tchouaméni, "ich fühle mich gesegnet, mit dir gespielt zu haben". Ein "Genie" nannte ihn Topangreifer Vínicius Júnior, und fuhr fort:
Heute ist ein trauriger Tag für mich und die Real-Fans. Aber es ist ein furchtbarer Tag für den Ball. Zu wissen, dass wir dich bald nicht mehr haben werden.
Vínicius Júnior
Es sind Elogen, wie sie so nicht mal andere Real-Legenden wie Cristiano Ronaldo, Sergio Ramos oder Karim Benzema bei ihren Abgängen zu hören bekamen. Sie wechselten zu anderen Klubs. Dass Kroos, 34, nach der EM gleich seine gesamte Karriere beendet, war aber nur ein Grund für die außergewöhnlich emotionalen Reaktionen.
Der andere Grund ist seine Art des Fußballs; seine stille, altruistische Klasse. Niemand ist dankbarer für einen Spieler wie Kroos als seine Nebenleute. Der Deutsche gehört zu der Spezies, die in erster Linie die anderen glänzen lässt.
Anerkennung auf den zweiten Blick
Wie glänzend das ist, haben gerade in seiner Heimat manche erst mit der Zeit verstanden. Heute wird dem FC Bayern oft vorgeworfen, ihn ziehen gelassen zu haben.
Doch auch Kroos ist ein anderer geworden seit jenem 17. Juli 2014, an den er sich erinnert als "den Tag, der mein Leben veränderte". Er verließ seine Komfortzone; und er streifte damit jenes Phlegma ab, das ihn vorher manchmal begleitet haben mochte.
Kroos und Spanien – das passte
In Spanien fand er sein ideales Habitat. Zwar fremdelte er zunächst mit der Sprache und tut es bis heute mit manchen Mentalitätsaspekten wie den späten Essenszeiten. Aber der technische, kombinationsorientierte Fußballstil des Landes kam seinen Qualitäten immer entgegen. Er war eben: Der richtige Mann.
Nun wird er sich nach dem Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund am 1. Juni als ein Spieler von Real verabschieden, den Trainer Carlo Ancelotti "unersetzlich" genannt hat. Auch deshalb schmerzt sein "Adiós" so sehr: Bei Real wissen sie, dass es einen wie Toni Kroos kaum noch einmal geben wird.
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