Rostock: DFB ermittelt nach Krawallen bei Ost-Derby
53 Verletzte bei Ost-Derby:Ermittlungen und Kritik nach Rostock-Randale
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Nach den Ausschreitungen gewaltbereiter Fans im Drittligaspiel zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden ermittelt der DFB. Aus der Politik kommt scharfe Kritik.
Hansa-Fans schossen Leuchtraketen und Pyrotechnik in Richtung Gästeblock. Dresdner Fans versuchten, eine Abtrennung aus Sicherheitsglas zu durchbrechen.
Quelle: dpa
Für die Fußball-Drittligisten FC Hansa Rostock und Dynamo Dresden könnte es demnächst ungemütlich werden. Nach den Ausschreitungen gewaltbereiter Fans im Drittligaspiel zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden drohen den Klubs harte Konsequenzen. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Ermittlungen gegen beide Vereine eingeleitet. Aus der Politik kam scharfe Kritik.
Mecklenburg-Vorpommerns Sportministerin Stefanie Drese (SPD) sagte am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur: "Die neuerlichen Gewalt- und Randale-Exzesse von sogenannten Fans beider Lager sind abstoßend und schockierend."
Es ist beschämend und macht mich traurig, dass Kinder bei einem Stadionbesuch verängstigt sind.
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Stefanie Drese, Sportministerin von Mecklenburg-Vorpommern
Hansa-Trainer: Sohn weinte vor Angst
Hansa-Trainer Daniel Brinkmann hatte nach den Gewaltausbrüchen berichtet, dass sein Sohn im Stadion vor Angst geweint hatte.
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Nach Angaben der Polizei wurden insgesamt 53 Menschen verletzt. Neben 15 Beamten und fünf Stadion-Mitarbeitern waren demnach auch 33 Zuschauer betroffen.
Hansa befürchtet Zuschauer-Ausschluss
Die Hansa-Verantwortlichen befürchten, dass es zu einem Spiel ohne Zuschauer kommen könnte. Die Gefahr, dass am Ende ein Geisterspiel stehe, sei "nicht zu unterschätzen", sagte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Wehlend in einem Interview des vereinseigenen Hansa-TV.
Die brisante Drittliga-Partie zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden ist wegen einer Eskalation auf den Tribünen lange unterbrochen worden. Es gab zahlreiche Verletzte.
Wehlend präzisierte die Maßnahmen des DFB: "Es gibt eine Ermittlung bezüglich der Pyrotechnik, die zum Einsatz gekommen ist. Das gilt für die Pyrobeschüsse, die Richtung Gästebereich und auch aus dem Gästebereich heraus passiert sind - ganz klar mit dem Ziel, wechselseitig auch Menschen vorsätzlich zu verletzen", sagte der 59-Jährige. Diese Vorfälle seien "durch nichts zu tolerieren".
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Spiel lange unterbrochen
In der Halbzeitpause des Ost-Duells war es am vergangenen Samstag im Ostseestadion zu Krawallen auf den Tribünen und dem gegenseitigen Beschuss durch Pyrotechnik gekommen. Auf dem Rasen und im Spielertunnel gerieten zudem Spieler und Offizielle beider Klubs aneinander. Die zweite Halbzeit wurde, inklusive Halbzeitpause, erst nach 45 Minuten angepfiffen. Die Partie endete 1:0 für Hansa.
Trotz Kontrollen und Geldbußen: Es brennt mehr denn je in den Fankurven der Bundesligen. Das Bedürfnis nach Grenzüberschreitung scheint während der Pandemie gewachsen zu sein.
von Ralf Lorenzen
Quelle: Reuters
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