Olympia in Paris: Sport und Kunst im Wandel der Zeit

    Paris im Olympia-Fieber:Olympische Spiele im Zeichen der Kunst

    von Luis Jachmann , Paris
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    Die olympischen Spiele kommen im Sommer nach Paris. Zahlreiche Ausstellungen rahmen das Sport-Event des Jahres und zeichnen so den Weg des olympischen Sports in die Moderne nach.

    In einer Sporthalle sind Tribüne und Spielfeld mit Metallzäunen voneinander getrennt. Auf die Gitter wird ein Hologramm einer weiß gekleideten, sportlichen Frau projiziert.
    Im "Museé de Luxembourg" in Paris wird anlässlich der Olympischen Spiele die Verknüpfung von Sport und Design mit Hologrammen veranschaulicht.
    Quelle: ZDF

    Der Countdown läuft: In rund drei Monaten beginnen die Olympischen Spiele in Paris (26. Juli - 11. August). In 32 Disziplinen kämpfen die Sportstars vor hunderttausenden Zuschauenden um Ruhm und Medaillen. Mit der Erfindung der Olympischen Spiele der Neuzeit feiert die Sportwelt sich so selbst.
    Und die Bevölkerung feiert ihre Heldinnen und Helden. Sport als gesellschaftliches Ereignis - eine Erfolgsgeschichte, die auch eine Reihe von Kunstschaffenden der Moderne inspirierte. Das "Musée Marmottan-Monet" in Paris zeigt jetzt deren Werke.
    Sicherheitskamera an einer Laterne in Dijon.
    Immer mehr französische Gemeinden verwenden Sicherheitskameras, so wie Dijon. Bei Olympia 2024 in Paris wird zudem künstliche Intelligenz eingesetzt. Wie nützlich sind die Kameras?14.03.2024 | 6:32 min

    Kunst zeigt den sozialen Wandel

    George Oberteuffer ist einer von ihnen. Sein Gemälde "der Fuß-Ball" von 1906, das tatsächlich ein Rugbyspiel zeigt, steht sinnbildlich für die rasante Demokratisierung des Sports zur Jahrhundertwende: Arbeiter in Trikots ringen auf einer Wiese um den Ball. Im Hintergrund bestimmen rauchende Schlote die Szenerie. Lange Zeit war Sport aristokratischen Kreisen vorbehalten, als pompöse Freizeitbeschäftigung - auf der Rennbahn oder im Fechtdress.
    Zwei Gemälde hängen in einer Gallerie. Sie zeigen Menschen beim Tennis spielen in der Sonne. Der vordere Bilderrahmen ist massiv und gold, der hintere ist schlicht gehalten.
    In einer Sporthalle sind Tribüne und Spielfeld mit Metallzäunen voneinander getrennt. Auf die Gitter wird ein Hologramm einer weiß gekleideten, sportlichen Frau projiziert.
    Verschiedene Bälle liegen in einer Reihe auf einem Holzregal. Das Regal steht in einer Turnhalle neben dem Spielfeld.
    Die Fotografie des Gemäldes zeigt ein Rugby Spiel. Männer in Trikots ringen miteinander, im HIntergrund weht die französische Flagge und im HIntergrund rauchen Schloten.
    Eine Masse von Männern reitet auf Pferden. Im Hintergrund ist eine weite Landschaft aus grünen Hügeln zu sehen.

    Galerien in Paris öffnen ihre Türen

    In Paris finden zahlreiche Ausstellungen und Sonderveranstaltungen in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele statt.

    Quelle: ZDF


    Vom Sport zum Massenspektakel

    Doch Anfang des 20. Jahrhunderts öffneten sich viele Sportarten auch für das Arbeitermilieu - etwa Boxen, Fußball, Radsport und eben Rugby. "Viele Avantgarde-Künstler interessieren sich für Sport. Denn der Sport steht für den Weg in die Moderne. Und er bildet die sozialen Phänomene der Moderne ab. Etliche Sportarten finden draußen statt, aber Ende des 19. Jahrhunderts beginnt man auch, extra Stadien für das Massenspektakel zu bauen. Zu den Zuschauern zählen auch Maler", erklärt Kurator Bertrand Tiller.

    Entschlossenheit als Inspiration

    Impressionisten wie Edgar Degas oder Claude Monet gehörten zu den Schaulustigen der ersten Wettbewerbe mit Publikum. Was sie reizte: wie entschlossen Spitzensportler um Punkte und Medaillen kämpften - und wie das sozial gemischte Publikum sich für das Spektakel begeisterte. Ein halbes Jahrhundert später hat sich das mitfiebernde Publikum vervielfacht: mit der weltweiten TV-Übertragung sind die Olympischen Spiele für zahlungskräftige Werbepartner lukrativ geworden. Ihre Logos prangen auch auf Spielgeräten und Sportkleidung der Superstars.
    Die olympischen Ringe am Eingang des Olympischen Yachthafens in Marseille, am 02.04.2024.
    Die Sommerspiele von Paris stehen bevor. Aber schwerwiegende Konflikte entzweien Menschen in unterschiedlichen Regionen der Welt. Kann der sportliche Wettbewerb sie vereinen?06.04.2024 | 43:23 min

    Sport, Design und neue Technik

    Inwieweit dabei Design und Material zu Höchstleistungen beitragen, zeigt eine Ausstellung im "Musée du Luxembourg". Zu sehen ist etwa der erste Sport-BH aus den 1970er Jahren. Er revolutionierte die Inklusion von Frauen im Leistungssport. Heute setzen Datenanalysen mittels Hologrammen neue Maßstäbe. Ein Ausblick, am Ende der Ausstellung. Dominique Hervieu, Verantwortliche für das offizielle Kulturprogramm der olympischen Spiele von Paris, sagt: "Der Mensch steht im Mittelpunkt des Sports, im Zentrum des Designs, und des gesellschaftlichen Alltags.

    Insofern ist die Zukunft des Designs sehr eng verbunden mit dem Ziel sportliche Leistungen für Profis und Amateure noch zu verbessern.

    Dominique Hervieu

    Olympische Dorf in Paris
    Das Olympische Dorf bei Paris ist in Rekordzeit fertiggestellt worden - in einem Vorort, der mitten im Wandel steckt. Nicht alle sehen die Veränderungen positiv.29.02.2024 | 2:34 min

    Veranstaltungen in Pariser Kulturstätten

    Bis zum Start des Großereignisses Ende Juli sollen hunderte Sonderveranstaltungen Besuchende in die Theater und Museen locken. Ein Höhepunkt dabei: Yoga vor Kunstwerken im Louvre. Die Pariser Kulturlandschaft gilt als vielseitig und innovativ - gerade im Ausland. Mit den Ausstellungen und Performances rund um die Olympischen Spielen erhoffen sich die Kultureinrichtungen noch mehr Zulauf - auch durch neue Zielgruppen. Die Olympia-Verantwortlichen wiederum überhöhen so den Sport zum Kulturgut.
    Montage: Paralympics in Tokyo und Olympischer Yachthafen
    Der Sport kann ein Brückenbauer in einer Welt voller geopolitischer Krisen sein. Religiöse, ethnische und interkulturelle Barrieren werden eingerissen.06.04.2024 | 43:23 min

    Auch Subkulturen sind vertreten

    Das "Museum für Moderne Kunst" widmet sich der Öffnung des Leistungssports für Subkulturen. Ari Marcopoulos begleitet seit den 1980er-Jahren die New Yorker Skaterszene mit seiner Kamera. Seine Aufnahmen spielen mit Unschärfen und Bewegung. Die Fotos zeigen die Ursprünge einer Gegenkultur, die 2024 erstmals offiziell in Paris dabei ist. Skateboarden ist olympisch. Die Impressionisten hätten vermutlich Gefallen daran gefunden. Sport als Spiegel des sozialen Fortschritts.

    Fakten und Infos
    :Alles zu Olympia in Paris

    Paris lädt zu den Olympischen Sommerspielen ein. Vom 26. Juli bis 11. August 2024 findet in der französischen Hauptstadt das größte Sportevent der Welt statt.
    von Elena Oser, Meret Geppert
    September 2017: Olympische Ringe vor dem Pariser Eiffelturm
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