Nations League: Gnabry - Ein alter und neuer Hoffnungsträger

    DFB-Elf vor Nations League:Gnabry: Ein alter und neuer Hoffnungsträger

    von Frank Hellmann, Herzogenaurach
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    Fast ein Jahr lang war Serge Gnabry bei der Nationalmannschaft außen vor. Nun wird der Bayern-Star wegen der Ausfälle in der Offensive dringend gebraucht.

    Serge Gnabry
    Rückkehrer Serge Gnabry rückt angesichts der Ausfallserie in der Nationalmannschaft wieder in den Mittelpunkt.
    Quelle: dpa

    Es ist mittlerweile guter Brauch, dass Frederik Hölscher bei der deutschen Nationalmannschaft alles filmt, was so im Training passiert. Deshalb hat auch auf dem Homeground in Herzogenaurach wieder eine Hebebühne mit dem Spielanalysten am Platzrand gestanden.
    Nicht um schöne Bilder von der fränkischen Schweiz mit blau-weißem Himmel zu erstellen, sondern um jede Bewegung der Nationalspieler in Vorbereitung auf die Aufgaben in der Nations League gegen Bosnien und Herzegowina in Zenia (Freitag 20.45 Uhr) gegen die Niederlande in München (20.45 Uhr/live ZDF) festzuhalten.

    Gnabry geht im Training gleich voran

    So ist dokumentiert worden, dass Serge Gnabry gleich bei der ersten Runde vorneweg lief. Demonstrativ ging der Rückkehrer des FC Bayern voran. Wer wegen Verletzungsproblemen und Formschwäche fast ein Jahr fehlte, will es wieder wissen. Insbesondere die verpasste Heim-EM hat den wegen seiner Extravaganzen nicht immer bestens beleumundeten Dribbler ("Gucci-Gnabry") getroffen. "Es war extrem bitter, da außen vor zu sein."
    Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich
    Bundestrainer Nagelsmann muss sechs Ausfälle kompensieren. Kapitän Kimmich: "Jeder soll darauf brennen, dabei zu sein."08.10.2024 | 2:19 min
     

    Gnabry in der Nationalelf noch ohne Titel

    Der 29-Jährige ahnt mit Blickrichtung auf die WM 2026, dass ihm nicht mehr viele Möglichkeiten auf Nationalmannschaftsebene bleiben. Wenn er auf seine vor acht Jahren mit einem Dreierpack gegen San Marino begonnene DFB-Karriere blicke, falle ihm natürlich auf, "leider titellos" zu sein. Dabei hatte der Offensivmann dank seiner Dynamik, Schnelligkeit und Torgefährlichkeit mal eine Phase, in der Ex-Bundestrainer Joachim Löw konstatierte: "Serge spielt bei mir immer!"
    Fünf Jahre ist das her - heute ist der 29-Jährige heilfroh über die Rückkehr unter Bundestrainer Julian Nagelsmann, der ihn bereits bei der TSG Hoffenheim trainierte. Das verbindet und dementsprechend zuversichtlich äußert sich Nagelsmann auch zur Nominierung eines alten und neuen Hoffnungsträgers:
     

    Serge hat es nach einem sehr schweren Jahr geschafft, sich jetzt zu stabilisieren, was seine körperliche Verfassung angeht, aber auch seine Leistungsfähigkeit.

    Julian Nagelsmann

    Tatendrang und Selbstbewusstsein ist wieder da

    Gnabry versprach nun artig: "Ich will zeigen, dass ich gut in Form bin. Ich bringe ein gesundes Selbstbewusstsein mit." Ganz nebenbei ist er mit seinen 22 Toren in 45 Länderspielen auch der Topscorer im aktuellen Kader. Beim Spitzenspiel der Bayern in Frankfurt (3:3) fielen bei ihm die vielen Vollsprints gegen den Ball positiv auf.
    Dieser Tatendrang wird gebraucht, denn keine Abteilung der Nationalelf hat unter den Absagen so sehr gelitten wie der Angriff. Mit Niclas Füllkrug, Kai Havertz und Jamal Musiala fehlen Bundestrainer Julian Nagelsmann drei der wichtigsten Torgaranten – gerade bei den ersten Nations-League-Duellen gegen Ungarn (5:0) und die Niederlande (2:2) hatte diese Troika wieder gepunktet. Wer aber soll dafür spielen?
    Tim Kleindienst im Training der Fußball-Nationalmannschaft
    Tim Kleindienst und Jonathan Burkardt sind erstmals für die Mannschaft von Bundestrainer Nagelsmann nominiert.08.10.2024 | 1:33 min
     
    Bei der ersten Spielform am Dienstag gab Co-Trainer Sandro Wagner lautstarke Kommandos, damit sich Kevin Schade und Jamie Leweling an den Flügeln postierten, um alsbald die Bälle auf Tim Kleindienst zu flanken. Inszeniert wurden die Stafetten dabei von Jonathan Burkardt.

    Tim Kleindienst gebaut wie Niclas Füllkrug

    Aber sind die international unerfahrenen Profis vom FC Brentford, VfB Stuttgart, Borussia Mönchengladbach und FSV Mainz 05 wirklich diejenigen, die im DFB-Dress auflaufen? Wohl kaum. Schade und Leweling, aber auch Burkhardt werden allenfalls von der Bank für Impulse zu sorgen. Spieler, die vor allem über ihre Unbekümmertheit und ihr Tempo kommen. Der bereits 29-jährige Kleindienst ist hingegen der klassische Mittelstürmer, der ähnlich wie Füllkrug über Kopfballstärke und Torinstinkt verfügt. Ein fast baugleicher Stürmertyp.
    Aber auch der Spätberufene wird warten müssen: Auf dieser Position hat Deniz Undav sich mit seinem Teamspirit beim Heimturnier, seinem Premierentor in Amsterdam einen Vorsprung verdient und dürfte in der Startelf stehen. Weil Florian Wirtz gesetzt ist, könnte Gnabry auf der Musiala-Position zum Zuge kommen. Kapitän Joshua Kimmich hat sich am Dienstag bereits für seinen Kumpel und Trauzeugen stark gemacht. Seine Prognose fürs Gnabry-Comeback: "Serge macht zwei, drei Dinger rein und wir gewinnen."

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    Quelle: Reuters

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