Remis in den Niederlanden:DFB-Frauen weiter auf der Suche nach Konstanz
von Frank Hellmann
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Die deutschen Fußballerinnen durchleben beim 2:2 zum Nations-League-Auftakt gegen die Niederlande Höhen und Tiefen. Bundestrainer Christian Wück ringt mit dem Team um Konstanz.
Die DFB-Spielerinnen zeigten auch gegen die Niederlande Höhen und Tiefen.
Quelle: dpa | Toin Damen
Eine perfekte Rasenfläche sieht sicherlich anders aus als im Rat-Verlegh-Stadion von Breda. Doch Beschwerden darüber führte kaum eine deutsche Fußballerin, die am Freitagabend beim 2:2 zum Nations-League-Auftakt gegen die Niederlande mitgespielt hatte. Auch das Spiel der deutschen Frauen-Nationalteam hat ein bisschen was von einem Flickenteppich, bei dem nicht alles gut aussieht.
Selbst Bundestrainer Christian Wück tat sich mit einer Einordnung nach dem ersten Unentschieden seiner Amtszeit schwer. "Es war ein Spiel mit unheimlich vielen Phasen. Vor allem die ersten 15, 20 Minuten haben wir nicht gut gespielt." In der niederländischen Provinz Noord-Brabant wirkte das deutsche Spiel anfangs schwergängig und fehlerbehaftet.
Die deutsche Frauen-Nationalelf ist mit einem Unentschieden in die Nations League gestartet. In Breda gab es ein 2:2 gegen die Niederlande.21.02.2025 | 6:52 min
Kapitänin Gwinn nicht zufrieden
Trotz des frühen Pressings prägten Ballverluste und Missverständnisse den Auftritt, ehe das Kopfballtor von Lea Schüller das 1:1 (45. +1) brachte. Die für den VfL Wolfsburg spielende Lineth Beerenstyn hatte beim 1:0 für die "Oranje Leeuwinnen" die deutsche Debütantin Rebecca Knaak schlecht aussehen lassen (13.). "Da kann ich Dinge sicher besser machen", gab die 28-Jährige zu, die sich danach aber deutlich steigerte.
Es bleibt generell dabei: Licht und Schatten wechselten sich bislang in jedem Länderspiel ab. Auch gegen England (4:3), Australien (1:2), Schweiz (6:0) und Italien (1:2) gingen die DFB-Frauen durch ein Wellenbad. Und so war Kapitänin Giulia Gwinn trotz der gerechten Punkteteilung nicht zufrieden. "Wir müssen einfach lernen, unser Momentum zu nutzen."
Wir hatten ganz viele Momente drin, in denen wir das Spiel für uns hätten entscheiden können.
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DFB-Kapitänin Giulia Gwinn
Das Gesicht des aufstrebenden deutschen Frauenfußballs08.07.2023 | 28:37 min
Lehrmomente beim 2:2
Doch nach dem fein herausgespielten Führungstreffer von Sjoeke Nüsken zum 2:1 (50.) verfielen viele Mitspielerinnen wieder in Passivität. Laura Freigang behauptete hinter den Spitzen kaum einen Ball. Jule Brand und die vom FC Barcelona umworbene Klara Bühl bereiteten zwar jeweils einen Treffer vor, trafen aber auch viele falsche Entscheidungen.
Und so kam, was kommen musste: Als Sarai Linder und Bühl sich anfängerhaft düpieren ließen, köpfte Beerenstyn zum 2:2 ein (66.).Wück fand deutliche Worte für das Fehlverhalten in dieser Szene: "Da sind die Mädels viel zu lasch an der Frau. Das sind Lehrmomente."
Gerade im Hinblick auf die EM in der Schweiz (2. bis 27. Juli), wenn in der Gruppe mit Polen, Dänemark und Schweden solche Aussetzer folgenschwer sein können. Er hoffe, sagte der 51-Jährige, dass dies im zweiten Nations-League-Spiel gegen die zum Auftakt mit 1:0 gegen Schottland siegreichen Österreicherinnen in Nürnberg (Dienstag 18.15 Uhr/ZDF live) "nicht mehr passiert".
Videos ausgewählter Spiele zur Fußball-Nations-League der Frauen in der Saison 2025.
Torjägerin Schüller: "Mehr Tore schießen, weniger kassieren"
Vorgänger Horst Hrubesch hatte vor genau einem Jahr mit einem 2:0 gegen die Niederlande in Heerenveen das Olympia-Ticket gelöst. Gefestigter wirkt der achtfache Europameister aktuell nicht. Im Gegenteil. Insbesondere die Abwehrprobleme, bedingt durch den Rücktritt von Marina Hegering und die Ausfälle von Bibiane Schulze Solano, Sara Doorsoun und Kathrin Hendrich, ziehen sich wie ein roter Faden durch Wücks Anfangszeit.
Doch der frühere Stürmer sprach lieber über das, was auch im Angriff noch an Entwicklungspotenzial besteht. Wück empfahl nachdringlich, die Lufthoheit besser zu nutzen.
Wir haben die Schützinnen und die Kopfballspielerinnen - das muss ein Markenzeichen dieser Mannschaft werden. Wir müssen ein viel größeres Bewusstsein bekommen, damit wir noch präsenter im Sechzehner werden. Das ist eine Waffe für uns.
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Bundestrainer Christian Wück
Da hat sich einer fest vorgenommen, an ehemaliger Wirkungsstätte im Frankenland dem deutschen Publikum mehr anzubieten. Die in 70 Länderspielen nunmehr 48 Mal erfolgreiche Torjägerin Schüller gab für den Dienstag einen ganz einfachen Rat: "Mehr Tore schießen, weniger kassieren." Ganz nebenbei soll im Max-Morlock-Stadion ja auch der Rasen besser sein.
Quelle: Reuters
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