DFB-Debüt für Winkler: Wück heizt Kampf zwischen Pfosten an
DFB-Debüt für Torfrau Winkler:Wück heizt Kampf zwischen den Pfosten an
von Frank Hellmann
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Mit Sophia Winkler feiert eine neue Torhüterin ihr Debüt gegen die Schweiz. Eine klare Rangfolge gibt es unter Christian Wück nicht mehr, womit er den Positionskampf anheizt.
Sophia Winkler wird gegen die Schweiz im Tor der DFB-Frauen debütieren. Sie heizt damit das muntere Casting des Bundestrainers um die Position zwischen den Pfosten weiter an.
Quelle: Imago
Bundestrainer Christian Wück spürt nach eigenem Bekunden große Vorfreude auf den Härtetest. Im Letzigrund von Zürich bei "perfekten Bedingungen" gegen den EM-Gastgeber Schweiz (Freitag 20 Uhr/ZDF-Livestream) anzutreten, sei gewissermaßen auch eine Ehre für den achtfachen Europameister, der nach der Auslosung am 16. Dezember in Lausanne auch weiß, welche Gegner ihn bei der Endrunde (2. - 27. Juli 2025) erwarten.
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Eine wird beim Kräftemessen mit dem von Weltenbummlerin Pia Sundhage trainierten Schweizer Team besonders in den Fokus rücken: Torhüterin Sophia Winkler bestreitet ihr erstes Länderspiel, verriet Wück am Donnerstag.
Die 21-Jährige von der SGS Essen strahle "volle Energie und viel Sicherheit im Strafraum" aus, lobte Wück, "ich hoffe, dass sich das trotz der Aufregung im Auftreten ausdrückt." Es ist die nächste Nationalspielerin mit hoffnungsvoller Perspektive, die der vorbildliche Ausbildungsbetrieb in Essen-Schönebeck als einer der letzten Frauenfußballvereine hervorbringt.
Ann-Katrin Berger nicht automatisch Nummer eins
Der Bundestrainer leitet seinen Verjüngungsprozess also bereits von der wichtigsten Position ganz hinten ein: Ann-Katrin Berger, die nach langer Zeit als Reservistin und zwei überstandenen Krebstherapien erst im Sommer zu Olympia 2024 zur Stammkraft aufrückte, hat für die letzte Maßnahme 2024 eine Pause bekommen, zumal die 34-Jährige aus den USA hätte anreisen müssen und ziemlich müde ist. "Sie wird im nächsten Jahr bei der Nations League wieder dabei sein", sagte Wück, stellte aber klar, dass er kein Freund fester Ranglisten sei.
Die wichtigsten Szenen aus dem Testspiel der deutschen Fußball-Frauen gegen Australien, inklusive der emotionalen Auswechslung von Kapitänin Alexandra Popp.28.10.2024 | 7:40 min
Heißt: Das Rennen um die Nummer eins ist unter seiner Regie wieder offen. Man werde im nächsten Jahr, führte der 51-Jährige aus, sehen, wer sich zwischen den Pfosten durchsetzt. Könnte ein spannendes Casting werden, bei dem Berger trotz der Kür zur Fußballerin des Jahres nicht automatisch die Siegerin sein muss.
Die von Horst Hrubesch vor den Olympischen Spielen brüskierte Merle Frohms vom VfL Wolfsburg hatte im Sommer mit 29 Jahren ihren vorzeitigen Rücktritt eingereicht, kürzlich schockierte die Nachricht, dass Maria Luisa Grohs vom FC Bayern mit erst 23 an einer Tumorerkrankung leidet. Wück hatte schon bei der Nominierung verkündet:
Stina Johannes hatte in ihrem zweiten DFB-Einsatz beim Abschiedsspiel von Alexandra Popp vor einem Monat gegen Australien (1:2) gepatzt. Allerdings spielt die 24-jährige eine ganz starke Saison bei Eintracht Frankfurt und hat in der Bundesliga in zehn Partien bloß fünf Gegentore kassiert.
Ena Mahmutovic vielleicht gegen Italien im Tor
Spannend wird daher sein, wer im letzten Länderspiel des Jahres gegen Italien in Bochum (Montag 20.30 Uhr) im Tor steht. Könnte gut sein, dass Ena Mahmutovic (FC Bayern) eine Bewährungschance bekommt. Die 20-Jährige, erst im Sommer vom Absteiger MSV Duisburg nach München gewechselt, wird im Verband seit längerem hoch gehandelt. Sie gehörte schon unter Martina Voss-Tecklenburg mehrfach dem Kader an.
Eher Außenseiterchancen besitzt Almuth Schult. Die dreifache Mutter spielt seit Sommer für Kansas City Current auch in der US-amerikanischen Profiliga NWSL. Wegen der charismatischen Torfrau, zuletzt am 13. November 2022 gegen die USA im Nationalteam eingesetzt, war Torwarttrainer Michael Fuchs extra über den großen Teich geflogen. Und Wück ergänzt:
Die 33-Jährige würde zwar nicht zum Jugendstil passen, aber Persönlichkeiten sind eigentlich immer hilfreich. Gerade bei Turnieren, wenn auch mal Meinung, Charakter und Erfahrung gefragt sind.
Der Bundestrainer will in den nächsten Spielen der DFB-Frauen vorrangig jüngere Spielerinnen testen. Auf einigen Positionen fehlt es im deutschen Frauenfußball aber an Talenten.
von Frank Hellmann
mit Video
Quelle: Reuters
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