Friedhelm Funkels "Rettermission" in Kaiserslautern

    Trainer Friedhelm Funkel:Schwierige "Rettermission" in Kaiserslautern

    von Heiko Buschmann
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    Eigentlich war er schon in Rente, dann riefen ihn die "Roten Teufel": Mit 70 Jahren hat Trainerlegende Friedhelm Funkel noch einmal eine schwierige "Rettermission" übernommen.

    Friedhelm Funkel
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    Als beim 1. FC Kaiserslautern Dimitrios Grammozis nach nur 73 Tagen als Coach gehen musste, griff der vierfache Deutsche Meister (1951, 1953, 1991 und 1998) und zweimalige DFB-Pokalsieger (1990 und 1996) zu einem bewährten Mittel - nämlich zu einem der immer nur in höchster Not gerufenen Feuerwehrmänner. Im Fall der Pfälzer war es Friedhelm Funkel.

    Talfahrt am Betzenberg geht weiter

    Der Plan ist bisher nicht aufgegangen. In der zweiten Liga steht Lautern auf dem vorletzten Platz, auch Funkel hat die Situation des Traditionsklubs nicht verbessern können. Zwei Siege, zwei Unentschieden und vier Niederlagen stehen in acht Partien zu Buche, die letzten drei Partien gingen allesamt verloren.
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    Kein Grund für Funkel, den Optimismus zu verlieren.

    Die Situation ist noch schwieriger als auf meinen vorherigen Stationen. Ich wusste, dass es bis zum letzten Spieltag gehen wird, das war beim 1. FC Köln auch so

    Friedhelm Funkel

    Der frühere Stürmer rechnete am Samstag als Gast im aktuellen sportstudio vor: "Aus den letzten vier Spielen haben wir nur einen Punkt geholt, wir brauchen jetzt natürlich dringend Siege, aber der Abstand zum rettenden Ufer ist nicht so groß." Er listet auf: "Wir haben noch fünf Spiele, darunter drei Heimspiele gegen direkte Konkurrenten wie Wehen Wiesbaden, Magdeburg und Braunschweig" und resümiert:

    Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt davon, dass wir das schaffen.

    Friedhelm Funkel

    Kaiserslautern zwischen Abstiegsdrama und Pokalvorfreude

    Oder es gibt in der Pfalz gleich zweimal Grund für Frust. Sechs Tage nach dem letzten Spieltag in der zweiten Liga, nach dem es für Lautern mal wieder eine Etage tiefer gehen könnte, findet im Berliner Olympiastadion das Pokalfinale statt. Der Gegner des 1. FCK ist die derzeit beste Fußballmannschaft Deutschlands: Bayer Leverkusen. "Am 25. Mai haben wir keine Chance, aber die wollen wir nutzen", sagte Funkel grinsend.
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    Der gebürtige Neusser und frühere Uerdinger, von 1980 bis 1983 Spieler auf dem Betzenberg, steht als Trainer zum fünften Mal im Cupendspiel, zweimal als Spieler und dreimal als Trainer, nur eins konnte er als Sieger verlassen.

    Ich hatte bisher immer das Pech, gegen den Deutschen Meister im Finale zu stehen

    Friedhelm Funkel

    Aber: "Es ist sehr, sehr schön, dass es das fünfte Mal ist, das Pokalfinale ist einfach immer etwas Besonderes", sagt Funkel.

    Dreimal gegen Bayern im Pokal-Finale

    1981 war es das erste Mal, mit Kaiserslautern gab es in Stuttgart eine 1:3-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt. Vier Jahre später dann die Sensation, das kleine Bayer aus Uerdingen bezwingt den großen FC Bayern mit 2:1. "Die Bayern waren gerade Meister geworden, es war das erste Finale im Olympiastadion in Berlin. Unser Vorteil war, dass es ein sehr heißer Pfingstsamstag war. Wir sind gelaufen, als ob es kein Morgen mehr gäbe und haben die frühe Führung der Bayern dann irgendwann ausgeglichen und wurden immer stärker", erinnert sich Funkel. 1998 und 2006 ging es erneut gegen die Bayern, diesmal als Trainer, zunächst mit dem MSV Duisburg (1:2) und dann mit Eintracht Frankfurt (0:1).

    Drei Tage vor dem DFB-Pokalfinale am 25. Mai in Berlin könnten für die beiden Endspielteilnehmer zwei nicht minder wichtige Partien auf dem Programm stehen. Am Mittwoch, 22. Mai, findet das Endspiel in der Europa League statt – Bayer Leverkusen gilt als ein Favorit für Dublin, wo das Finale steigt.

    Am selben Tag könnte das Hinspiel in der Relegation Drittletzter der zweiten Liga gegen den Dritten der 3. Liga steigen, sofern DFB-Pokalfinalist 1. FC Kaiserslautern die Relegation erreicht. "Ich wünsche Bayer, dass sie drei Tage vor dem Pokalendspiel im Finale der Europa League stehen – und wir haben dann vielleicht auch ein Spiel", unkte 1. FCK-Trainer Friedhelm Funkel am Samstagabend im aktuellen sportstudio.

    Nun ist er noch mehr in der Rolle des Underdogs. Nach elf Schalengewinnen hintereinander löst Bayer Leverkusen den Abochampion aus dem Süden ab. Schon an diesem Sonntag kann Bayer mit einem Heimsieg über Werder Bremen den Titel vorzeitig klarmachen. "Ich glaube, da bin ich nicht der Einzige, der sich freut. Die Bayern haben es jetzt mehr als zehn Mal in Folge geschafft, doch dieses Jahr ist Bayer Leverkusen eine Klasse für sich. 42 Spiele hintereinander ohne Niederlage zu schaffen, das ist eine Riesenleistung", zieht Funkel den Hut vor "Zauberfuß" Florian Wirtz und dessen kongenialen Mitstreiter.

    Erstes von fünf Endspielen für den 1. FC Kaiserslautern

    Bevor es aber zum Duell mit der neuen Macht in Fußball-Deutschland kommt, steht knallharter Alltag in der zweiten Liga an. Das Heimmatch am kommenden Samstag, 20. April, gegen Wehen Wiesbaden ist das erste von fünf Endspielen für den 1. FCK - das andere Endspiel ist da noch in weiter Ferne.
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    Seine Zukunft als Trainer lässt der 70-Jährige offen.

    Wir müssen erst einmal die Klasse halten, das ist das vorrangige Ziel. Danach kommt das Pokalfinale, was danach kommt, steht in den Sternen

    Friedhelm Funkel

    Sein größter Wunsch? "Dass ich gesund bleibe!"

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