Offener Brief:Fans ermuntern homosexuelle Profis zum Outing
von Ralf Lorenzen
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Bislang hat sich in Deutschland noch kein aktiver Fußballprofi als homosexuell geoutet. Ein Grund: die Angst vor Reaktionen aus der Kurve. Der wirkt ein Fanbündnis nun entgegen.
Fans des FC St. Pauli demonstrieren im Millerntorstadion gegen Homophobie (Archiv).
Quelle: dpa
"Es ist uns egal, wen Ihr liebt, mit wem Ihr eine Familie gründen wollt oder mit wem Ihr die Nächte verbringt. Das sind die lästigen Themen der Klatschpresse. In einer idealen Welt schert sich kein Mensch darum." Mit diesen Worten wendet sich ein Fanbündnis unter dem Motto "An Eurer Seite" in einem offenen Brief an homosexuelle Fußballprofis.
Unterstützung ja, Druck nein
"Wir zeigen mit dem offenen Brief, dass wir als Fans jede Person, die sich zu einem Coming Out entscheidet, in unseren Stadien unterstützen werden", sagt Sven Kistner als Sprecher des Fanclub-Dachverbands der Queer Football Fanclubs (QFF). "Dabei spielt es für uns keine Rolle, welches Trikot die Spielerinnen und Spieler tragen."
Weltweit haben sich bislang erst fünf aktive Fußballprofis als homosexuell geoutet. Der offene Brief ist ausdrücklich als Unterstützung für Profis gemeint, die diesen Schritt gehen wollen. Er soll aber auf keinen Fall Druck in diese Richtung aufbauen.
Spekulation um Gruppen-Outing am 17. Mai
"Wir wollen durch den offenen Brief niemand zu einem Coming Out drängen", sagt Dario Minden von der Fanorganisation Unsere Kurve. "Wir wissen, dass ein Coming Out eine weitreichende und vor allem persönliche Entscheidung ist, vor der wir höchsten Respekt haben. Auch davor, dass aktuell eine solche Entscheidung leider nicht in jeder Lebenslage die beste Entscheidung darstellt."
In den letzten Wochen hatte es Spekulationen gegeben, dass am 17. Mai, dem internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit" ein Gruppen-Coming-Out bevorstehen könnte. "Es wollen sich Personen outen aus Österreich, Deutschland und England", sagte der ehemalige Jugend-Nationalspieler und Diversity-Berater Marcus Urban im Februar bei RTL.
Fünf Klubs unterstützen Plattform
Zuletzt hatte Urban die Erwartungen zurückgeschraubt. Viele Spieler hätten Angst, "dass sie nach einem Coming Out in Ungnade fallen würden in der Branche", sagte er dem Stern. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte Urban:
Der 17. Mai ist ein Angebot, ein Datum, an dem man sich orientieren und als Gruppe zusammentun könnte.
Marcus Urban
Die von Urban mitbegründete Plattform Sports Free, die Profis beim Coming Out unterstützen will, weist bislang Borussia Dortmund, Union Berlin, den FC St. Pauli, den SC Freiburg und den VfB Stuttgart als Förderer aus. Urban selbst war der erste deutsche Ex-Profifußballer, der sich 2007 outete.
Versteckte Identität
"Ich war umgeben von homophoben, sexistischen Mobbing-Sprüchen", sagte er ZDFsport 2021 über die Zeit vor seinem Outing. "Es gab keine Stellen, an die man sich wenden konnte.
Ich war völlig allein und hatte 24 Stunden damit zu tun, meine Identität zu verstecken.
Marcus Urban
Ich habe meine Gestik und Mimik kontrolliert, aufgepasst, nicht feminin rüberkommen, jedes Bier mitgetrunken, über sexistische Sprüche gelacht - das ganze Programm der toxischen Männlichkeit, in der es um eigene Dominanz und Abwertung anderer geht. Mit den anderen fünfzig Prozent meiner Kraft habe ich es trotzdem fast bis in die Bundesliga geschafft."
Fans versprechen, nicht zu schweigen
Sieben Jahre nach Urban outete sich in Deutschland der Ex-Profi Thomas Hitzlsperger. Aktive Profis, die sich geoutet haben, gibt es weltweit aktuell nur vier: Collin Martin (San Diego Loyal), Josh Cavallo (Adelaide United), Jake Daniels (FC Blackpool) und Jakub Jankto (Cagliari Calcio). Möglicherweise kommen am 17. Mai weitere dazu.
"Wir können Euch leider nicht versprechen, dass alle homofeindlichen und diskriminierenden Äußerungen schlagartig aus den Stadien verschwinden", schließt der offene Brief der Fans. "Aber wir versprechen Euch: Wir werden weder jetzt noch dann schweigen. Denn uns alle eint ein starkes Band: die Liebe zum Fußball."
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