Stimmung vor EM-Eröffnung: Die Sehnsucht nach Zerstreuung

    Stimmung vor EM-Eröffnung:München und die Sehnsucht nach Zerstreuung

    von Maik Rosner
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    Die Menschen in München stimmen sich ein auf die EM - auf Konzerten, dem Fanfest oder im Zentrum, wo schottische Fans den Ton angeben. Zu spüren ist die Sehnsucht nach Zerstreuung.

    Euro 2024 - Schottland
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    Als die Dudelsackklänge auf dem Münchner Marienplatz ertönen, beginnen schottische Fans sofort zu singen und rhythmisch zu klatschen. Viele Passanten bleiben stehen, lauschen und beobachten mit einem Lächeln die bunt gekleideten Männer in ihren karierten Kilts und den Schottland-Trikots.
    Erst als der Dudelsackspieler eine Pause macht, ist das Glockenspiel am Rathaus wieder zu hören. Kurz legt sich der gewohnte Sound über den zentralen Platz der bayerischen Landeshauptstadt.

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    Schottische Fußballfans.
    Interview

    Schottische Fans in München

    Die ganz große Party war am Donnerstag noch nicht zu beobachten, jedenfalls nicht tagsüber. Es war eher ein langsames Einstimmen der überwiegend schottischen Fans.
    Doch spätestens an diesem Freitag, wenn abends das EM-Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland ansteht, dürfte München eine große Feier erleben, ob in der City, im Olympiapark mit der Fanzone oder rund um die Arena, in der 66.000 Menschen Platz finden. Auf ungefähr so viele Schotten stellt sich die Stadt ein und damit auf eine sehr ausgelassene Stimmung.

    Konzerte machen Lust auf mehr

    Spätestens dann dürfte München so richtig brummen und sehr viele bunte Bilder liefern. Schon in den vergangenen Tagen hatte es einige davon gegeben. Bereits am Mittwoch hatten sich die ersten schottischen Fans in der Münchner Innenstadt eingefunden.
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    Am Nachmittag und Abend strömten dann jeweils rund 60.000 Menschen zum AC/DC-Konzert ins Olympiastadion und zum Fanfest auf der Theresienwiese, um sich dort zur Musik von Tim Bendzko, Mark Forster und Ed Sheeran warm zu feiern. Dass Sheeran im England-Trikot auftrat, passte zur großen Vorfreude auf die EM, die viele Menschen verspüren.

    Forster: "Können unbeschwerte Wochen gebrauchen"

    Verbunden damit sind auch große Erwartungen und Hoffnungen auf ein sogenanntes Sommermärchen nach Vorbild der WM 2006. Mark Forster sagte dazu im ZDF: "Man hat das Gefühl, dass wir alle als Gesellschaft unbeschwerte drei, vier Wochen ganz gut gebrauchen könnten, wo viele Menschen aus anderen europäischen Ländern bei uns zu Gast sind und wir uns in den Armen liegen und uns freuen, wenn irgendjemand so einen Ball ins Tor schießt."
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    Es ist in der Tat kurz vorm EM-Start beim Rundgang durch München zu spüren, dass die Menschen auf eine Zeit der Zerstreuung hoffen, auf eine Ablenkung von den Krisen der Welt. Die Vorfreude ist vielleicht also vor allem Ausdruck einer Sehnsucht nach Unbeschwertheit.

    Turnierdirektor Lahm freut sich über Stimmung

    Den Zusammenhalt in der Gesellschaft soll das Turnier auch noch stärken oder die Menschen wenigstens wieder etwas mehr zusammenbringen. Vielleicht ist das alles auch ein bisschen zu viel verlangt von so einer EM. Turnierdirektor Philipp Lahm findet nach einem Besuch der Innenstadt jedenfalls, dass das schon jetzt ganz gut gelingt.

    Es war herrlich zu erleben, dass die Menschen zusammenkommen und feiern.

    Turnierdirektor Philipp Lahm

    Unübersehbar ist die EM an vielen Orten der Stadt schon längst. Überall wehen die offiziellen EM-Fahnen. "Munich is united by football", steht darauf - München vereint durch Fußball.

    Olympiastadion Berlin (71.000 Zuschauer)
    Stadion Köln (43.000 Zuschauer)
    BVB Stadion Dortmund (62.000 Zuschauer)
    Düsseldorf Arena (47.000 Zuschauer)
    Frankfurt Arena (47.000 Zuschauer)
    Arena AufSchalke (50.000 Zuschauer)
    Volksparkstadion Hamburg (49.000 Zuschauer)
    Leipzig Stadion (40.000 Zuschauer) 
    München Fußball Arena (66.000 Zuschauer)
    Stuttgart Arena (51.000 Zuschauer)

    UEFA der große Profiteur

    Die Fahnen erinnern indirekt auch an die Begleiterscheinungen des Turniers. Zum Beispiel daran, dass die Europäische Fußball-Union UEFA schon vor dem Anpfiff als der große Profiteur der EM feststeht. Mit Einnahmen von rund 2,4 Milliarden Euro soll die UEFA kalkulieren können und dank der gewährten Steuerfreiheit auch mit einem üppigen Gewinn.
    Die Kosten für die große Fußball-Party aber müssen das Gastgeberland und damit die Steuerzahler aufbringen. Zugleich hoffen die zehn Spielorte wie München auf ein gutes Geschäft und auch auf Werbung für die Zeit nach der EM. Mit der Stimmung klappt das bisher schon mal ganz gut. Und an diesem Freitag geht’s ja erst richtig los.

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