Gibt es mehr Verletzungen?:Belastungsdebatte: Ausgelaugt zur EM
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Havertz oder Wirtz sind nur zwei der Spieler, die vor der EM im Dauereinsatz waren. Klopp und Koeman haben vor zu hohen Belastungen gewarnt, doch die UEFA stellt sich taub.
Kai Havertz, Florian Wirtz, Chris Führich und Maximilian Mittelstadt (vlnr) vor dem EM-Auftakt gegen Schottland
Quelle: AFP
Wer wissen will, wie Betroffene über den aufgeblähten Terminkalender im Profifußball denken, sollte Jürgen Klopp fragen.
Dies prophezeite der deutsche Startrainer vor der EM. Doch die mahnenden Worte, die Chefkritiker Klopp regelmäßig an die Verbandschefs dieser Fußball-Welt richtet, fanden bislang kein Gehör. Im Gegenteil.
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"Statt die Belastungen für die Spieler zu reduzieren, wird es immer mehr." Für Koeman ist die ständig steigende Zahl der Spiele das größte Problem.
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Mit der Europameisterschaft in Deutschland ist erst die Halbzeit einer beispiellosen Terminhatz erreicht. Manche Spieler befinden sich seit der letzten Sommerpause im Dauereinsatz, eine größere Pause steht für einige erst Mitte 2025 an.
Bis dahin - vorausgesetzt die Finals der jeweiligen Wettbewerbe werden erreicht - beträgt der längste Zeitraum zwischen zwei Spielen nur 16 Tage.
DFB-Elf: Strapazen sind den Spielern anzusehen
Doch schon jetzt ächzen viele Profis beträchtlich. So spulte Serbiens Kapitän Dusan Tadic mit 56 Pflichtspielen für seinen Klub Fenerbahce Istanbul sowie zehn Länderspielen das größte Programm aller EM-Teilnehmer ab. Verletzt war der 35-Jährige in diesem Zeitraum nie, nur zwei Spiele fehlten zur "perfekten" Saison.
In der deutschen Nationalmannschaft sind Ilkay Gündogan (insgesamt 61 Spiele), Kai Havertz (60) und Florian Wirtz (59) vor dem Heimturnier quasi im Dauereinsatz gewesen. Gerade Kapitän Gündogan waren die Strapazen in den letzten Testspielen anzusehen, doch der 33-Jährige beißt auf die Zähne. Manche können das nicht.
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Gier nach immer mehr Geld
Die Liste der verletzungsbedingten Absagen ist lang, die der angeschlagenen Spieler ebenso. Darunter finden sich auch Starspieler wie Robert Lewandowski. Der Pole wird mindestens das erste Gruppenspiel aufgrund eines Muskelfaserrisses verpassen, zugezogen im finalen Test.
Auskurieren können sich viele Spieler auch nach der Endrunde nicht. Schließlich folgt für einige das olympische Fußball-Turnier, danach eine weitere Saison mit dem Verein, die Champions League wird zur neuen Saison von 32 auf 36 Klubs aufgestockt.
"Das ist das Problem", warnte Koeman, der als Ursache für den aufgeblähten Kalender die Gier nach immer mehr Geld bei Vereinen und Verbänden ausmacht.
Die neue Klub-WM, die zuletzt Manchester City gewann, soll ab Sommer 2025 alle vier Jahre mit 32 Mannschaften ausgetragen werden. Sie stellt den Abschluss der zwei Jahre langen Terminhatz dar und ist das beste Beispiel für die ausufernden Termine.
Der aufgeblasene Wettbewerb rief nun die zur internationalen Gewerkschaft FIFPRO gehörenden Spielergewerkschaften aus Frankreich und England auf den Plan. Bei einem Handelsgericht in Brüssel leiteten sie rechtliche Schritte ein.
Auch EuGH angerufen
"Damit wird die Rechtmäßigkeit der Entscheidungen der FIFA angefochten, den internationalen Spielkalender einseitig festzulegen", hieß es vonseiten der FIFPRO. Gleichzeitig wurde der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg angerufen. Ausgang: offen.