Achtelfinale gegen die Schweiz: Italiens Stunde der Wahrheit
Achtelfinale gegen die Schweiz:Italiens Stunde der Wahrheit
von Claudio Palmieri
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An Berlin hat die Squadra Azzurra großartige Erinnerungen. Das EM-Achtelfinale gegen die Schweiz gleicht aber einer Stunde der Wahrheit. Zumal der beste Mann fehlt.
Luciano Spalletti muss seine Mannschaft gegen die Schweiz umstellen.
Quelle: dpa
Italien gegen die Schweiz: War da nicht was? Richtig: In der Gruppenphase der EM 2021 feierten die "Azzurri" einen furiosen 3:0-Sieg über die Eidgenossen. Drei Wochen später wäre es fast zum Wiedersehen im Halbfinale gekommen, doch die Schweiz scheiterte damals im Elfmeterschießen an Spanien.
Die Vorgeschichte zum heutigen EM-Achtelfinale (18 Uhr/Liveticker) in Berlin endet aber nicht hier. Im Herbst 2021 trafen beide Teams in der WM-Qualifikation aufeinander. Einen Sieger gab es zwar nicht (0:0, 1:1). Der Verlierer hieß trotzdem Italien: Der EM-Champion musste als ungeschlagener Gruppenzweiter in die Playoffs - und verpasste dort nach einem 0:1 gegen Nordmazedonien die WM in Katar.
Freuler stichelt gegen "Azzurri"
Dieses Szenario griff der Schweizer Bologna-Legionär Remo Freuler unter der Woche auf.
Wir haben nach der letzten EM zweimal gegen Italien gespielt, zweimal gab es ein Unentschieden. Und wir haben es dann zur WM geschafft, sie nicht.
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Remo Freuler
Die Empörung im Netz ließ nicht lange auf sich warten. Freuler, der Italien übrigens als Favorit ausgemacht hatte, wurde wüst beschimpft - und stellte schließlich auf seinem Social-Media-Account klar, dass es "nie meine Absicht war, die italienische Nationalmannschaft zu provozieren oder mich über sie lustig zu machen".
In Italiens Sportredaktionen liefen die Drähte derweil aus ganz anderen Gründen heiß. Nach Georgiens 2:0-Sieg gegen Portugal war klar: Ohne den 1:1-Ausgleich der Italiener gegen Kroatien in der achten Minute der Nachspielzeit wäre die EM für den Titelverteidiger als Tabellendritter bereits zu Ende.
Eine knappe Niederlage hätte Italien nicht - wie allgemein angenommen - zum Weiterkommen als Gruppendritter gereicht. "Wir hätten nicht gedacht, dass es unbedingt das Unentschieden gebraucht hätte", räumte Last-Minute-Held Mattia Zaccagni ein.
Spalletti mit Personalsorgen
Das Achtelfinale nun muss Trainer Luciano Spalletti ohne seinen bisher besten Feldspieler planen: Innenverteidiger Riccardo Calafiori, der das 1:1 gegen Kroatien mit einem beherzten Vorstoß in die gegnerische Hälfte vorbereitet hatte, fehlt gelbgesperrt. Für den 22-Jährigen dürfte Roma-Verteidiger Gianluca Mancini in die erste Elf rücken.
Neben Calafiori fehlt auch Linksverteidiger Federico Dimarco in der Defensive mit einer Verletzung. Der Einsatz von Innenverteidiger Alessandro Bastoni ist dazu sehr fraglich.
EM-Euphorie bei Tifosi im Ruhemodus
Nach dem Klassenunterschied beim 0:1 gegen Spanien und dem Remis gegen Kroatien befindet sich die Euphorie der Tifosi derweil im Ruhemodus. Selbst TV-Kommentator Fabio Caressa erklärte, dass er nach dem geschafften Achtelfinal-Einzug der "Azzurri" seinen berühmten Ausspruch "Andiamo a Berlino" ("Wir fahren nach Berlin") bewusst nicht wiederholt habe.
Diesen Satz hatte Caressa nach dem WM-Halbfinalsieg gegen Deutschland 2006 geprägt. 18 Jahre später wird Italiens Rückkehr nach Berlin aber eher zur Stunde der Wahrheit. Denn nach dem wilden Verlauf der Vorrunde kämen Italiens Gazetten im Falle eines Ausscheidens kaum an einem negativen EM-Urteil vorbei.
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