1. FC Saarbrücken: "Gladbach ist gewarnt", so Kapitän Zeitz

Am Dienstag, 20.30 Uhr (ab 20:15 live im ZDF) hat die Überraschungsmannschaft des DFB-Pokals im Viertelfinale Borussia Mönchengladbach im Saarbrücker Ludwigsparkstadion zu Gast. Nach den Bayern in der zweiten Runde (2:1) und Eintracht Frankfurt (2:0) im Achtelfinale hofft der 1. FC Saarbrücken auf den dritten Coup. FCS-Kapitän Manuel Zeitz jedenfalls freut sich auf "das nächste große Duell".

ZDFheute: Der 1. FC Saarbrücken kann Pokal, oder?

Manuel Zeitz: Wenn man die laufende Saison betrachtet, dann kann man das so sagen. In der 3. Liga stehen wir leider nicht da, wo wir eigentlich hin wollen. Durch etliche Unentschieden haben wir viele Punkte liegenlassen und befinden uns im Niemandsland der Tabelle. Im Pokal hingegen sind wir zweimal gegen Bundesligisten über uns hinausgewachsen, und freuen uns jetzt natürlich auf das nächste große Duell.

ZDFheute: Wer den FC Bayern rauswerfen kann und Eintracht Frankfurt keine Chance lässt, muss auch vor Gladbach keine Angst haben!

Zeitz: Borussia Mönchengladbach wird gewarnt sein. Das Spiel gegen Bayern war eine ganz andere Nummer. Da hatte niemand erwartet, dass wir gewinnen.

ZDFheute: Kann die Euphorie in Saarbrücken und Umgebung die Mannschaft noch eine Runde weitertragen?

Zeitz: Das Spiel ist hier schon ein Riesenthema, bei uns in der Kabine allerdings weniger. Die Pokalspiele sind für uns ein schöner Bonus, denn intern liegt der Fokus immer nur auf dem nächsten Spiel. Und das ist meistens der Alltag in der 3. Liga. Die fußballbegeisterten Menschen im Saarland reden seit Tagen über nichts anderes mehr - zumal die Partie durch den witterungsbedingten Ausfall über einen Monat aufgeschoben wurde.

ZDFheute: Vor vier Jahren ging es bis ins Halbfinale. Damals waren Sie als einer der wenigen Spieler aus dem jetzigen FCS-Kader schon dabei. Welche Erinnerungen kommen da hoch?

Zeitz: Damals haben wir im Pokal eine Serie gestartet, die uns weit getragen hat. Mit dem Viertelfinalsieg im Elfmeterschießen in einem wegen Corona nur halbvollen Stadion in Völklingen gegen Düsseldorf, ehe wir im Halbfinale gegen Bayer Leverkusen ausgeschieden sind. Wir waren Regionalligist, mussten im Gegensatz zu den Profis monatelang pausieren und sind dann kalt in die Partie gegangen.

ZDFheute: Jetzt würde in der Vorschlussrunde ein Derby gegen den 1.FC Kaiserslautern winken ...

Zeitz: Ich kann verstehen, wenn die Fans schon an den Betzenberg denken. Aber für uns ist das kein Thema. Wir haben in den vergangenen Jahren ein paarmal in der 3. Liga gegen Kaiserslautern gespielt und leider nicht viel geholt. Jetzt spielt Lautern in der Zweiten Liga und wir in der Dritten. Das ist die Realität.

Aber wir werden alles daransetzen, im Pokal noch einmal die Überraschung zu schaffen. Und dann geht es vor allem darum, dass wir uns in der Liga verbessern.

ZDFheute: Ist nach dem jüngsten 2:0-Sieg am Samstag gegen Aue der Blick nach oben, sprich auf Relegationsplatz drei, wieder erlaubt?

Zeitz: Solch großen Rückstand aufzuholen, hat der VfL Osnabrück in der vorigen Saison gezeigt. Für uns wäre es trotzdem Quatsch, mit jetzt 43 Punkten auf dem Konto vom Aufstieg zu sprechen.

ZDFheute: Für den Einzug ins Pokalhalbfinale und eine Aufholjagd in der 3. Liga würden Sie auch mit dem Kopf unterm Arm auflaufen, richtig?

Zeitz (lacht): Darauf kann ich verzichten. Denn ich möchte die Spiele lieber ohne Kopfverband oder Nasenbeinbruch beenden. Das ist in dieser Saison leider bisher schon dreimal passiert. Zum Glück waren die Folgen jeweils nicht ganz so schlimm. Klar ist aber: