DFB-Frauen - Wück: "Habe mir das einfacher vorgestellt"
Analyse
DFB-Frauen suchen EM-Form:Das hat sich Wück "einfacher vorgestellt"
von Frank Hellmann
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Bundestrainer Christian Wück will mit den DFB-Frauen im Doppelpack gegen Schottland endlich für die EM vorankommen. Denn die Zeit wird allmählich knapp.
Auf der Suche nach der EM-Form: Bundestrainer Christian Wück mit den deutschen Spielerinnen beim Training in Dundee/Schottland.
Quelle: dpa
Noch zeichnen sich keine Sorgenfalten auf der Stirn von Christian Wück ab. Aber gänzlich unbeschwert geht der Bundestrainer das siebte Länderspiel seiner jungen Amtszeit nicht an.
Entwaffnend ehrlich antwortete der 51-Jährige vor dem dritten Nations-League-Gruppenspiel gegen Schottland (Freitag 20.35 Uhr/ab 20:15 Uhr live ZDF) die Frage, wie weit die DFB-Frauen auf einer Skala von null bis zehn seien: "Da würde ich mal eine 6,5 bis 7 angeben."
Drei Monate vor der EM noch viele Fragzeichen
Drei Monate vor der EM in der Schweiz (2. bis 27. Juli) steckt der Bundestrainer noch in der Experimentierphase. Bei den Männern hatte sich Julian Nagelsmann genau zu diesem Zeitpunkt vor der Heim-EM auf einen festen Kreis und klare Rollen festgelegt. Aber Wück kann das aus verschiedenen Gründen gar nicht. "Ich habe mir das einfacher vorgestellt", gab der Fußballlehrer in DFB-Diensten in der digitalen Schalte aus Dundee zu.
Christian Wück vor dem Nations-League-Spiel gegen Schottland im Gespräch: Der Bundestrainer möchte eine Mannschaft, die von Beginn an spielbestimmend ist.02.04.2025 | 3:05 min
Sein Team soll "Selbstvertrauen sammeln", wenn im Tannadice Park rund 5.500 Zuschauer erwartet werden. Der schottische Verband lockt Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren mit freiem Eintritt, um eine fröhliche Atmosphäre zu erzeugen.
"Natürlich tangiert uns der Vereinsfußball, aber wir haben unsere Philosophie und unsere Leitlinien. Wir wollen unsere eigene Identität auf dem Platz haben", so der Bundestrainer. Er wolle ein Ensemble sehen, das "von der ersten bis zur letzten Minute spielbestimmend ist".
Wück will testen so lange wie nötig
Und wenn das um Toptalent Franziska Kett (FC Bayern) erweitertes Aufgebot nicht überzeugt, dann werde er "so lange testen, bis wir mit der besten Gruppe zur Europameisterschaft fahren". Das klang fast wie ein Drohung.
Als er sich vor seinem Amtsantritt im Herbst vergangenen Jahres einen Überblick verschaffte, habe er gedacht, "dass wir schneller zu unserer Wunschformation finden". Er fahndet nach einer Besetzung, "die in der Lage ist, gegen vielleicht elf bessere Einzelspielerinnen zu gewinnen". Allerdings steht beim achtfachen Europameister nicht mal das Grundgerüst.
Am Freitag treffen die DFB-Frauen in der Nations League auf Schottland. Aktuell führen die Deutschen ihre Gruppe an, wollen aber in den letzten drei Monaten vor der EM noch an Stabilität arbeiten.02.04.2025 | 1:23 min
Abwehr ist die größte Baustelle
So gewinnt der Doppelpack gegen den schwächsten Gruppengegner mit dem zweiten Spiel in Wolfsburg (Dienstag 17.45 Uhr/ARD) plötzlich an Bedeutung. Größte Baustelle ist aktuell die Abwehrzentrale.
Kathrin Hendrich (VfL Wolfsburg) fehlt genau wie Rebecca Knaak (Manchester City) verletzt. Dazu meldete sich mit Sara Doorsoun (Eintracht Frankfurt) eine von nur zwei gelernten Innenverteidigerinnen aus dem aktuellen Aufgebot mit muskulären Problemen zumindest fürs Hinspiel ab.
Die Personalsituation in der Defensive ist natürlich nicht optimal.
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Bundestrainer Christian Wück
Erneut muss die Mittelfeldspielerin Janina Minge (VfL Wolfsburg) hinten aushelfen. Auch bei Sjoeke Nüsken (FC Chelsea) wird die Rückversetzung laut Wück zwangsläufig zur Option, obwohl das eine Notlösung wäre, mit der niemand wirklich geholfen wäre, wie die WM 2023 in Australien gezeigt hat. Aber Alternativen gibt es kaum, weil auf dieser Schlüsselposition das Nachwuchsproblem durchschlägt.
Im defensiven Mittelfeld wird noch ein stabiler Anker vermisst. Lena Oberdorf hat zwar Teile des Mannschaftstrainings in München bestritten, aber bislang ist das Comeback nach ihrem Kreuzbandriss nicht mal terminiert. Wer nach einer Achse sucht, kommt eigentlich nur auf Ann-Katrin Berger (NJ/NY Gotham FC).
Torhüterin Berger warnt vor Schottinnen
Die lange in England spielende Torhüterin warnt vor den Schottinnen: "Sie haben ein paar individuell richtig gute Spielerinnen. Man darf sie keinesfalls unterschätzen." Die 34-Jährige muss es im Notfall für ihre Vorderleute richten.
Deutschlands Fußballerin des Jahres, die zwei Krebstherapien überstanden hat, kennt das ja schon von den Olympischen Spielen, wo die Nummer eins die Bronzemedaille im Grunde im Alleingang festhielt.
Quelle: Reuters
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