Real-Sorgen in Leverkusen: Alonso, Wirtz - Wohin des Weges?

Es ist keine Überraschung, dass Xabi Alonso der Frage nach seiner Zukunft ausweicht. Doch sie stellt sich, seit spanische Medien in der Länderspielpause sehr offensiv die Nachricht verbreitet hatten, dass der baskische Trainer von Bayer 04 Leverkusen zur neuen Saison das Team von Real Madrid als Coach übernehmen werde.

Was also sagt Alonso selbst dazu? Immerhin gibt es eine Antwort, doch sie hilft nicht weiter:

Ablenkung möchte Alonso unbedingt vermeiden, zumal seine Mannschaft weiterhin einige Probleme mit sich herumträgt. Drei Unentschieden gab es zuletzt in der Bundesliga, dazu noch die heftige 0:4-Pleite in der Champions League beim FC Liverpool.

Am vergangenen Samstag erwischten die Leverkusener einen Fehlstart gegen Heidenheim. Früh stand es 0:2, mit Mühe gelang noch vor der Pause der Ausgleich. Danach allerdings spielte Leverkusen wie in feinen Doubletagen: Direktes Spiel, viele Torchancen und drei weitere Tore. 5:2 gewann Leverkusen, auch dank eines Hattricks von Patrik Schick.

Auf Platz eins und den FC Bayern fehlt Leverkusen nach erst elf Spielen allerdings schon neun Punkte in der Tabelle. Und im Hintergrund droht ein großer Umbruch. Am Dienstag, 21 Uhr (Zusammenfassung am Mittwoch, 23 Uhr im ZDF), geht es in der Champions League weiter: Bayer empfängt zu Hause das Team von RB Salzburg. In der Königsklasse besitzen die Leverkusener trotz der Pleite von Liverpool gute Chancen, das Achtelfinale zu erreichen.

Doch nicht nur Alonso gilt als ein möglicher Abgang. Auch Florian Wirtz, derzeit bester Leverkusener Spieler, wird als ein wechselwilliger Spieler gehandelt, den es womöglich ebenfalls zu Real Madrid zieht.

Wirtz' Vertrag läuft zwar noch bis Ende Juni 2027. Doch der Transferwert des hochbegabten Mittelfeldspielers dürfte sich auf satte 150 Millionen Euro belaufen. Bei einem Angebot in dieser Höhe dürften auch die Bayer-Verantwortlichen zumindest über die Anfrage sinnieren.

Mit Alonso und Wirtz würde Leverkusen gleich Hirn und Herz des Teams verlieren, zudem den Architekten des Erfolgs und den spielerischen Wegbereiter der Meisterschaft und des Pokalsiegs der vergangenen Saison. Fest steht bereits, dass Leverkusen sich zudem um einen neuen Abwehrchef bemühen muss. Denn Nationalspieler Jonathan Tah hat bereits erklärt, dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird.

Doch die wichtigste Personalie des Klubs ist derzeit die Trainerstelle. Alonso übernahm den Klub im Herbst 2022, als er vom Abstieg bedroht war. Die Mission Klassenerhalt gelang. Nur eine Saison später formte Alonso aus seinem Team, auch dank herausragend geglückter Transfers, eine Siegermannschaft.

Nun muss er einerseits einen leichten Verfall in den Griff bekommen und kann sich andererseits auf der internationalen Bühne der Champions League präsentieren. Letztlich hat er damit alle Nuancen eines Trainerlebens in Leverkusen durchlebt. Was soll da noch kommen?

In der persönlichen Entwicklung wäre Real Madrid für den einstigen Spieler der Königlichen gewiss ein mächtig verlockender nächster Schritt. Begehrt war Alonso auch vor dieser Saison, Angebote aus Liverpool und vom FC Bayern jedoch hat er abgelehnt, um sich mit Leverkusen weiter zu beweisen.

Sollte sich Alonso nach dieser Spielzeit zu einem Rückzug aus Leverkusen entscheiden, gilt Sebastian Hoeneß vom VfB Stuttgart als heißer Nachfolgekandidat. Hoeneß besitzt dem Vernehmen nach eine Ausstiegsklausel, wonach er den VfB nach Zahlung eines mittleren einstelligen Millionenbetrags verlassen kann.