Dortmund vor CL-Spiel gegen OSC Lille: BVB im Krisenmodus
Im Krisenmodus gegen Lille:Stimmung beim BVB auf dem Nullpunkt
von Felix Meininghaus
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Vor dem Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale beim OSC Lille hängt in Dortmund der Haussegen schief. Trainer Niko Kovac moniert die mangelnde Einstellung der Profis.
Nach der Heimpleite gegen den FC Augsburg brodelt es beim BVB gewaltig - die Enttäuschung sitzt tief.
Quelle: Imago
Irgendwann platzt jedem der Kragen - selbst wenn es sich um das als geduldig und treuergeben bekannte Publikum von Borussia Dortmund handelt. Nach der 0:1-Heimschlappe gegen Augsburg stimmten die Fans im größten Stadion der Republik ein Pfeifkonzert an, das so gellend war, dass es noch im benachbarten Bochum und Gelsenkirchen zu hören gewesen sein dürfte.
Champions-League-Liveticker: OSC Lille - Borussia Dortmund
Kapitän Emre Can konnte die wütenden Reaktionen nachvollziehen: "Es tut weh, aber wir kriegen es nicht auf dem Platz hin. Deswegen ist es schon verständlich, dass sie so durchdrehen." Die Stimmung im Revier ist auf dem Nullpunkt, die Krise veritabel. Ausgerechnet jetzt stehen die wichtigsten 90 Minuten dieser Saison auf der Agenda.
Die Dortmunder Fans werden ungeduldig. Die 0:1-Pleite gegen den FC Augsburg, der seit fünf Spielen kein Gegentor mehr gefangen hat, hatte ein gellendes Pfeifkonzert zur Folge.10.03.2025 | 9:43 min
Dortmund: Niko Kovac geht auf Distanz zu seiner Mannschaft
Der BVB kämpft am Mittwoch, 18.45 Uhr (Zusammenfassung in der Champions-League-Sendung ab 23 Uhr), beim OSC Lille im Achtelfinal-Rückspiel um das Überleben in der Champions League. Die erschreckend blutleere Vorstellung gegen Augsburg weckt wenig Hoffnung, dass nach dem mageren 1:1 im Hinspiel ein Auswärtssieg gelingt.
Trainer Niko Kovac, der bislang stets seine schützenden Hände über seine kickende Belegschaft gehalten hatte, ging nach dem erneuten Rückschlag deutlich auf Distanz zur Mannschaft. Seine Analyse fiel schonungslos aus:
Das war viel zu wenig; zu langsam, zu träge, zu behäbig.
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BVB-Trainer Niko Kovac nach der 0:1-Pleite gegen Augsburg
Die Auftritte des BVB sorgen für Ratlosigkeit
Und weiter: "Wir sind nicht in die Tiefe gelaufen, das ist alles pomadig, so kannst du kein Bundesligaspiel gewinnen." Warum der im grauen Mittelmaß versunkene Traditionsklub immer wieder in die gleichen Muster verfällt, sorgt für Ratlosigkeit.
Das Versagen auf dem Rasen und die hilflosen Statements danach, alles schon mal dagewesen, alles vorhersehbar: "Wir müssen schleunigst ein anderes Gesicht zeigen", sagte Can, um dann achselzuckend hinzuzufügen: "Das habe ich schon sehr, sehr oft in dieser Saison gesagt. Ich weiß auch nicht, was ich noch sagen soll."
45 Minuten stark, 45 Minuten schwach: Der BVB hat im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen OSC Lille nur in der ersten Hälfte überzeugt. Nach der Pause ließen die Borussen jegliche Durchschlagskraft vermissen.05.03.2025 | 2:59 min
Kovac: Einstellung ist entscheidend
Alles in allem sind das miserable Aussichten, um in der Königsklasse den Sprung unter die besten acht Vereine Europas zu schaffen, der dem börsennotierten Fußballunternehmen einen weiteren Millionenregen einbringen würde.
Aber dem BVB, dieser Wundertüte in schwarz-gelb, wäre auch diese Volte durchaus zuzutrauen. An welcher Stellschraube er drehen muss, hat Kovac längst erkannt: "Ich finde, als Erstes ist die Einstellung entscheidend. Für mich sind Laufbereitschaft, Leidenschaft, Intensität und Aggressivität das Maß aller Dinge. Erst dann kommt die spielerische Komponente."
Der unausgewogene Kader muss renoviert werden
Dem pflichtet Kapitän Can vollumfänglich zu, der betont, die immer wiederkehrenden Aussetzer der Borussia seien vor allem auf mentale Unpässlichkeiten zurückzuführen:
Das ist alles im Kopf. Das hat nichts mit der Fitness zu tun, das hat einfach mit der Einstellung zu tun.
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BVB-Kapitän Emre Can
Tore, Tore, Tore und Spannung bis zum letzten Spieltag der Vorrunde: Die Champions-League-Reform hat ihr Versprechen auf den ersten Blick eingelöst. Aber blickt man da noch durch?06.02.2025 | 14:35 min
Auch in der Dortmunder Führungsebene hat man erkannt, dass es zu kurz greift, immer wieder den Trainer auszutauschen. Es geht darum, einen unausgewogen zusammengestellten Kader zu renovieren und Fußballer zu verpflichten, die sich wehren, anstatt sich zu ergeben.
Sportdirektor Kehl kündigt Änderungen im Sommer an
Sportdirektor Sebastian Kehl hat bereits angekündigt, im Sommer Veränderungen einzuleiten und Spieler auszutauschen: "Auch die Gedanken müssen wir uns natürlich machen. Wir werden Erkenntnisse aus dieser Saison ziehen."
Kurzfristig gilt es jedoch, mit den zur Verfügung stehenden Profis klarzukommen, um die Schäden einer ohnehin schon verkorksten Saison zu minimieren. Innenverteidiger Nico Schlotterbeck weiß, worum es in Lille geht:
Dieses Spiel ist unsere einzige Chance, noch den Turnaround zu schaffen.
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Niko Schlotterbeck, BVB-Innenverteidiger
Sollte es klappen für die Dortmunder, hätten sie im Viertelfinale mit dem FC Barcelona jedoch ein echtes Schwergewicht vor der Brust.
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Der FC Barcelona mit Trainer Hansi Flick ist ins Viertelfinale der Champions League eingezogen. Die Katalanen gewannen das Achtelfinal-Rückspiel gegen Benfica Lissabon mit 3:1.
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