Relegation oder Abstieg: Für Union Berlin geht es um alles

    Rettung, Relegation oder Abstieg:Für Union Berlin geht es um alles

    von Florian Vonholdt
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    Hoffen und Bangen heißt es für Union Berlin am 34. Spieltag - im Fernduell mit dem 1. FC Köln gegen den direkten Abstieg. Aber Aussicht auf Rettung besteht noch.

    Kölns Linton Maina (l) und Berlins Lucas Tousart (M) und Benedict Hollerbach (r) kämpfen um den Ball.
    Am 33. Spieltag der Bundesliga-Saison 2023/24 verliert Union Berlin gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Köln mit 2:3. Doch trotz des Negativtrends besteht noch Hoffnung für die Berliner.
    Quelle: dpa

    Während Meisterschaft und Champions-League-Plätze längst vergeben sind, herrscht am letzten Bundesliga-Spieltag Hochspannung im Tabellenkeller. Im Fokus stehen neben Bochum und Mainz, die noch auf den Relegationsplatz abrutschen können, vor allem Union Berlin und der 1. FC Köln. Sie stemmen sich im Fernduell gegen den direkten Abstieg. Die Berliner empfangen den SC Freiburg, Köln tritt in Heidenheim an. Ein Blick auf Unions Voraussetzungen im packenden Saisonfinale.

    Wie ist die Ausgangslage?

    Berlin liegt mit 30 Zählern auf Relegationsrang 16. Drei Punkte dahinter der "Effzeh", der obendrein das um drei Treffer schlechtere Torverhältnis hat.
    Heißt: Die "Eisernen" steigen nur direkt ab, wenn sie verlieren und Köln gewinnt - und gleichzeitig Unions Drei-Tore-Vorsprung wett macht. Es kann sogar zu einer kuriosen Pattsituation kommen, wenn Union 0:1 unterliegt und Köln 4:2 gewinnt. Dann wären beide Teams punktgleich mit einem identischen Torverhältnis von 31:58.
    In diesem Fall würde der direkte Vergleich entscheiden - und zwar zugunsten der Berliner, die das Hinspiel 2:0 gewannen und das Rückspiel in Köln letzte Woche "nur" 2:3 verloren.
    Kölns Trainer Timo Schult und dessen Mannschaft bejubeln das Tor zum 3:2 gegen Union Berlin.
    Köln gelingt beim 3:2 gegen Union in letzter Sekunde der zwingend notwendige Sieg. Damit kommt es in einer Woche zum Fernduell um den Relegationsplatz - zwischen dem FC und Berlin.11.05.2024 | 9:25 min
    Aber auch der direkte Klassenerhalt - ohne Umweg über die Relegation - ist für Union noch drin: Voraussetzung dafür ist ein eigener Sieg und eine Niederlage von einem der beiden Konkurrenten Mainz (in Wolfsburg) oder Bochum (in Bremen).

    Das spricht für Union Berlin

    Das Team von Interimstrainer Marco Grote kann den direkten Abstieg aus eigener Kraft verhindern. Ein Punkt gegen Freiburg genügt dafür.
    Union hat keine Ausfälle zu beklagen. Auch der abstiegskampferfahrene Abwehrchef Kevin Vogt ist nach Verletzung zurück.
    Dass das entscheidende Spiel zu Hause stattfindet, erhöht Unions Chancen beträchtlich. An der Alten Försterei fuhr man 20 seiner 30 Punkte ein. Auswärts holte nur Mainz (9 Zähler) in dieser Saison weniger Punkte.

    Das spricht gegen Union Berlin

    Die Berliner befinden sich in einer Negativspirale. Seit sieben Spielen sind sie sieglos, holten dabei nur zwei Zähler. Magere fünf Punkte aus den jüngsten zehn Partien sind der zweitschlechteste Wert nach Absteiger Darmstadt (4).
    Das Selbstvertrauen ist dahin. Das zeigten nicht zuletzt die bitteren Pleiten in den vorangegangenen "Abstiegsendspielen" gegen Bochum (3:4) und in Köln, wo man nach 2:0-Führung noch 2:3 verlor. Hätte man in nur einer dieser beiden Partien einen Punkt geholt, müsste man jetzt den direkten Abstieg nicht mehr fürchten.
    Fußball: Union Berlin - VfL Bochum.
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    Gegner Freiburg (8.) kämpft im letzten Spiel unter Trainer Christian Streich noch um Platz sieben und das internationale Geschäft. Dazu präsentierten sie sich auswärts zuletzt stärker als zu Hause, kassierten in ihren letzten vier Liga-Gastspielen nur ein Gegentor und holten drei Siege.

    Was würde ein Abstieg für den Klub bedeuten?

    Für Union wäre der Gang in die Zweitklassigkeit ein herber Einschnitt, nachdem der Klub seit dem Aufstieg 2019 nur den Weg nach oben kannte. Der gipfelte in dieser Saison in der Champions League und einem Rekordumsatz von fast 200 Millionen Euro. Nun droht der tiefe Fall, nachdem man in den letzten drei Spielzeiten stets international vertreten war und sich dauerhaft in der Liga etablieren wollte.
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    Ein Neuanfang - sowohl im Kader als auch auf der Trainerposition - wäre die Folge. Die meisten Profis besitzen zwar auch Verträge für Liga zwei, doch Großverdiener wie Robin Gosens oder Kevin Volland wären nicht zu halten.
    Finanziell müsste der Klub Abstriche machen, speziell was TV-Gelder und Sponsorenverträge angeht. Die Mission Wiederaufstieg müsste zudem im ungeliebten Olympiastadion stattfinden, da die Alte Försterei in der kommenden Saison ausgebaut werden soll.

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