BVB: Wie will er angreifen? Neues Personal auf allen Ebenen

    Neue Gesichter auf allen Ebenen:Wie will der BVB wieder oben angreifen?

    von Patrick Brandenburg
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    So viel Veränderung ist selbst bei Borussia Dortmund selten: Neuer Chef, neuer Trainer und auch im Kader steckt viel Bewegung. Die Frage bleibt: Wie will der BVB wieder angreifen?

    Nuri Sahin ist Nachfolger von Edin Terzic als Cheftrainer von Borussia Dortmund
    Nuri Sahin ist als Cheftrainer von Borussia Dortmund gefordert, einen schlagkräftigen Kader zu formen.
    Quelle: imago

    Personal-Rochaden gefühlt im Zwei-Wochen-Takt: Bei Borussia Dortmund bleibt dieses Jahr kein Stein auf dem anderen. Selbst beim Stammteam deuten Details auf den umfassenden Neuanfang: Niklas Süle etwa, oft wegen mauer Fitnesswerte in der Kritik, meldete sich zum Trainingsstart fast zehn Kilo leichter und sichtbar drahtiger zurück. Der Verteidiger hat in der Sommerpause hart an sich gearbeitet und große Ziele für die neue Spielzeit.

    Rang fünf zu mager für hohe Ansprüche

    Damit fügt sich Süle beim BVB gut ein. Mit neuem Cheftrainer, neuer Chefetage und signifikantem Wandel im Kadergefüge werden die ambitionierten Westfalen in die neue Bundesliga-Saison gehen.
    Vinicius Junior (Real Madrid) schießt das Tor zum 2:0 gegen Borussia Dortmund.
    Borussia Dortmund schnupperte im Champions-League-Finale gegen Real Madrid mehrfach an der Führung. In der Schlussphase trumpfen dann die Königlichen eiskalt auf.01.06.2024 | 7:45 min
    Rang fünf wie zuletzt ist zu mager für die eigenen Ansprüche, selbst wenn der für das Minimalziel Qualifikation für die Champions League reichte und der Durchmarsch ins Finale der Königsklasse für viele Defizite entschädigte.

    BVB: Noch zu viele Variablen

    Von Coach Nuri Sahin erhofft sich Schwarz-Gelb die Rückkehr zu spektakulärem Angriffsfußball. Die frühere Mittelfeld-Ikone der Dortmunder, Strippenzieher der Meistermannschaft 2011, scheint aber selbst noch nicht so genau zu wissen, wie er das umsetzen soll. Nach seinem Debüt als BVB-Cheftrainer gegen eine Amateur-Auswahl in Holzwickede formulierte Sahin nur sehr allgemein:

    Klar wollen wir Ballbesitzfußball. Und Gegenpressing und Dominanz. Aber das will jeder Trainer.

    Nuri Sahin (Trainer Borussia Dortmund)

    Wie das aber alles erreicht werden soll, bleibt unklar. Die Zahl der Variablen ist noch zu groß.

    Ein Haufen Arbeit für Kehl und Co.

    So hat das Team, das Freitag für zwei Testspiele in Bangkok und Osaka in den Flieger nach Asien steigt, nicht viel mit dem zu tun, das am 1. August in Bad Ragaz in der Schweiz ins Trainingslager einsteigt. Geschweige denn von jenem, das in der Liga in den Titelkampf eingreifen soll.
    Arbeitsreiche Wochen, auch für Sportdirektor Sebastian Kehl. In Absprache mit einem weiteren Rückkehrer, Kaderplaner Sven Mislintat, soll er dem BVB ein neues, attraktiveres Gesicht geben.

    Transferbedarf für die Außenpositionen

    Auf frühere Helden wie Marco Reus oder Mats Hummels verzichten sie dabei, notgedrungen auch auf die Rückrunden-Stützen Ian Maatsen und Jadon Sancho. Die beiden Leihen sind für ein längerfristiges Engagement nicht erschwinglich gewesen. Was aus jüngst verliehenen Spielern wie Tom Rothe, Gio Reyna oder Soumalia Coulibaly wird, ist noch ebenso unklar wie die Zukunft des Offensivduos Sebastien Haller und Youssoufa Moukoko.
    Sebastien Haller und Youssoufa Moukoko (BVB)
    Zwei BVB-Stürmer mit ungewisser Zukunft: Sebastien Haller (li.) und Youssoufa Moukoko
    Quelle: imago

    Geld für den Umbau ist durch die jüngste Kampagne in der Königsklasse vorhanden. Bisher stehen aber nur zwei Spieler von Vizemeister Stuttgart als Neuzugänge fest - darunter Nationalspieler Waldemar Anton. Mit einem fitten Süle sowie Abwehrchef Nico Schlotterbeck scheint der BVB in der Innenverteidigung gut gerüstet. Dagegen hat Dortmund auf den defensiven Außen Transferbedarf.

    BVB hat nächsten Nationalspieler an der Angel

    Seit Donnerstag ist klar, dass auch Stürmer Serhou Guirassy Anton aus Stuttgart ins Revier folgt. Der VfB-Torjäger kommt aber mit der Hypothek, wegen seines lädierten Knies große Teile der Vorbereitung zu verpassen. Auch der Saisonauftakt im DFB-Pokal bei Regionalligist Phönix Lübeck und in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt dürfte zu früh kommen.
    Waldemar Anton und Serhou Guirassy vom VfB Stuttgart
    Das einstige VfB-Duo Waldemar Anton und Serhou Guirassy wird wohl demnächst vereint für den BVB auf Torejagd gehen.
    Quelle: imago

    In Pascal Groß wechselt vermutlich ein weiterer Nationalspieler zum BVB. Der Premier-League-gestählte Mittelfeldspieler von Brighton & Hove Albion soll das Zentrum verdichten. Ob er mit 33 Jahren für eine wilde Balljagd taugt, ist eine andere Frage.

    Dortmund nicht mehr Sprungbrett für Talente

    Sein Transfer läge im Trend: Die Borussia wird immer älter. Schon im Vorjahr rüstete der BVB mit Routiniers wie Füllkrug, Sabitzer und Bensebaini auf. Auch Anton (bald 28) und Guirassy (28) passen ins neue Muster des Klubs, der lange Zeit als Sprungbrett für Talente galt. Das wird sich auch auf den Spielstil unter Trainer Sahin auswirken.
    Wie das dazu passt, dass Jugendförderer Lars Ricken als Geschäftsführer Sport den Klub lenkt und die Position als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums sehr prominent mit Thomas Broich nachbesetzt wurde, gehört zu den spannenden Fragen, die der BVB mit in die Spielzeit nimmt.

    ++ Transfer-Ticker ++
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    Markus Feldhoff

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