FC Bayern beim BVB: Spannung vor dem Fußball-Klassiker

Für Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl wird es der erste deutsche Fußball-Klassiker als Beteiligter sein, vor allem aber auch für Vincent Kompany. Und der Trainer ließ vor dem Topspiel bei Borussia Dortmund am Samstag (erste Bilder im Free-TV im aktuellen sportstudio des ZDF ab 23 Uhr und bereits ab 22.30 Uhr live im Stream) keine Zweifel an der Bedeutung.

"Das ist der Klassiker", sagte Bayern-Trainer Kompany, "als Fußballspieler, als Trainer, freuen wir uns auf dieses Spiel".

Der 38-Jährige konnte zudem vom internationalen Blick auf diesen Evergreen der Bundesliga berichten, weil er viele Jahre in England als Verteidiger für Manchester City gespielt und vor seinem Amtsantritt beim FC Bayern im vergangenen Sommer auch als Coach des FC Burnley gearbeitet hatte.

Kompany ordnet das Topspiel ein:

Kompany glaubt nicht, dass vorher groß auf die Tabelle geschaut werde.

Laut Kompany ist das auch in England so, denn dieses Spiel habe überall eine große Bedeutung, in Europa und sogar auf der ganzen Welt. "Diese Spiele sind meistens auch Spektakel, und ich würde mich auch freuen, wenn was los ist in diesem Spiel", sagte Kompany.

Seine Botschaft: Klassiker bleibt Klassiker.

Natürlich gehört Trommeln zum Geschäft, erst recht in der Unterhaltungsbranche Fußball. Doch es scheint trotz zuletzt sieben Siegen mit 18:0 Toren des FC Bayern und trotz seiner zehn Punkte Vorsprung als Tabellenführer auf den Fünften BVB so zu sein, dass dieser Vergleich noch für ein besonderes Kribbeln sorgt.

Nicht nur beim traditionellen Herausforderer aus Dortmund, sondern ebenso beim deutschen Rekordmeister aus München, der zwischen 2018 und 2023 in zehn Ligaspielen neunmal gegen den BVB gewonnen und nur einmal unentschieden gespielt hatte, ehe es zuletzt am 30. März eine 0:2-Heimniederlage setzte. Es war zugleich das letzte Spiel, in dem die Münchner torlos blieben.

Auch deshalb ist der Ansporn nun groß beim FC Bayern, das erklärte Ziel zu erreichen, bei der heimstärksten Mannschaft dieser Bundesliga-Saison zu gewinnen. Und auch unabhängig von der Niederlage im jüngsten Vergleich sei das "immer ein besonderes Spiel", findet Thomas Müller.

Der 35 Jahre alte Münchner Routinier sagt: "Das liegt gar nicht unbedingt an den guten Fußballmannschaften, sondern einfach auch, weil die Fanlager besonders getriggert sind. Es gibt eine gemeinsame Geschichte, auch um Titel, auch meine eigene.

Wie bitte, war der größte Rivale? "Die meiste Zeit meiner Karriere liegt ja hinter mir, also würde ich sagen: Wenn ich zurückblicke, dann war da immer Dortmund vorne dabei."

Kurze Pause, dann folgt Müllers Zusatz: "Aber guter Versuch, die Spitze werde ich nicht weiter fortführen. Das dürft ihr interpretieren, wie ihr wollt."

Man kann tatsächlich Zweifel äußern, ob der Vergleich zwischen Dortmund und dem FC Bayern noch so glänzt wie 2013, als er sogar als Finale der Champions League in Wembley zur Aufführung kam. Jüngst nannte Ehrenpräsident Uli Hoeneß den BVB gar nicht mehr als Konkurrenten seines FC Bayern.

Es ist wohl so: Das Spiel Dortmund gegen Bayern ist immer noch ziemlich klassisch, auch wenn darin gerade keine Titelvergabe verhandelt wird und es für die Münchner zwischen dem Champions-League-Sieg in Paris am vergangenen Dienstag (1:0) und dem Pokal-Achtelfinale gegen Leverkusen am kommenden Dienstag liegt.

"Es ist schon eine sehr, sehr spezielle Woche mit drei großen Spielen, die alle drei richtig wichtige Spiele sind", formulierte es Sportdirektor Christoph Freund klassisch höflich, "aber wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen in Dortmund. Es ist ein großes Spiel, es ist ein ganz wichtiges Spiel für uns."