Nach Sieg gegen Miami: Jokic mit Nuggets am Ziel in der NBA

    Nach Final-Sieg gegen Miami:Jokic holt mit Nuggets den NBA-Titel

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    Nikola Jokic krönt seine starken Leistungen in den NBA-Playoffs mit dem ersten Titel für die Denver Nuggets. Großen Anteil am Erfolg hatte der serbische Basketball-Star.

    Nikola Jokic
    Wichtigster Spieler und Titelgarant für die Denver Nuggets: Nikola Jokic.
    Quelle: dpa

    Als die Fans der Denver Nuggets den ersten NBA-Titel feierten und die Basketballer auf der Bühne mit dem Pokal in der Mitte "We are the champions" schmetterten, stand Nikola Jokic am Rand der Gruppe. Mit seiner kleinen Tochter Ognjena auf den Schultern und fast als einziger noch im weißen Trikot statt dem schwarzen Meister-T-Shirt wirkte der 28 Jahre alte Serbe in der letzten Reihe beinahe schon verlegen.

    Jokic auch "wertvollster Spieler der Final-Serie"

    Wenig ist dem besten Spieler seiner Mannschaft so unangenehm, wie im Mittelpunkt zu stehen. Als wertvollster Spieler der Final-Serie bekam er am Montagabend (Ortszeit) aber größtmögliche Aufmerksamkeit - und der Rummel um ihn dürfte nach seinem ersten NBA-Titel erstmal kaum weniger werden. 
    "Es war ein großartiger Einsatz des Teams", sagte Jokic nach dem entscheidenden 94:89 gegen die Miami Heat. "Es gibt so viele Faktoren. Ich bin einfach glücklich. Es fühlt sich gut an. Der Job ist erledigt, wir können jetzt nach Hause gehen." Mit dem notwendigen vierten Sieg im fünften Spiel der Serie machten die Nuggets alles klar. Jokic hatte mit 28 Punkten und 16 Rebounds einmal mehr den größten Anteil.

    Nuggets-Trainer fordert noch mehr Titel

    "Wir lieben ihn", sagte sein Trainer Michael Malone - und kündigte weitere Titel in Colorado an: "Wir sind mit einem nicht zufriedengestellt. Wir wollen mehr." TV-Experte Stephen A. Smith ließen diese Worte aufhorchen: "Das sagt man normalerweise am Tag der Parade oder zumindest in den Tagen danach. Er hat es, gefühlt, fünf Sekunden nach dem Sieg gesagt, weil sie wissen, wer sie sind und wen sie haben", sagte der Kommentator.
    "Sie haben die Welt wissen lassen, dass sie hier sind, um zu bleiben." Mit einem Schnitt von 30,2 Punkten, 14 Rebounds und 7,2 Vorlagen überragte Jokic gegen die Heat wie zuvor schon die ganzen NBA-Playoffs hindurch. Der Titel als wertvollster Spieler der Finals war dementsprechend keine Überraschung. Niemand verbuchte in den Playoffs mehr Punkte, Vorlagen oder Rebounds als der Nuggets-Center, der 2021 und 2022 bereits zum wertvollsten Spieler der Hauptrunde gewählt worden war. 

    Jokic in seiner Heimat Serbien mit Helden-Status

    Spätestens jetzt dürfte Jokic zu einer Ikone in seiner Heimat aufgestiegen sein. Dabei wirkt er mitunter wie der langsamste beste Spieler der Welt. Womöglich aber ist er genau deswegen aktuell besser als alle anderen - weil er es wie nur wenige schafft, diesem Hochgeschwindigkeitssport sein eigenes Tempo aufzuzwingen. Luka Doncic von den Dallas Mavericks kann das ebenfalls, Superstar LeBron James (Los Angeles Lakers) auch.
    In den vergangenen Monaten aber hatte niemand solch eine Kontrolle über den Rhythmus so vieler Partien wie die Nummer 15 im Trikot der Nuggets. Jokic war nie wirklich schnell. Weil es dazu Fotos von ihm als übergewichtigem Jungen gibt und er auch zu Beginn seiner NBA-Karriere alles andere als austrainiert wirkte, haftete ihm lange ein Stigma an: zu viele Kilos und zu wenig Athletik.

    Experten einig: Jokic so fit wie noch nie

    Noch immer ist der heute 28-Jährige von definierten Oberarmen wie denen von NBA-Star Giannis Antetokounmpo weit entfernt. Doch die Experten sind sich einig: So fit wie in dieser mit dem Titel gekrönten Saison war Jokic noch nie. Anthony Davis, Rudy Gobert, Bam Adebayo - alle seine Gegenspieler hatte Jokic in diesen Playoffs durch Ausdauer und nicht enden wollende Energie im Griff. Denn wenn er will, kann Jokic durchaus über den ganzen Platz sprinten, auch im letzten Viertel - er muss nur einen Sinn darin erkennen.
    Ansonsten kommandiert er den Ball eben so übers Feld, wie er es für richtig hält. Gegenmittel gibt es kaum: Jokic ist 2,11 Meter groß, etwa 130 Kilogramm schwer, hat das Ballgefühl eines Aufbauspielers und dazu Wurfgefahr von jenseits der Drei-Punkte-Linie ebenso wie dicht am Korb. Und, eine seiner großen Stärken: ein unfassbar präzises Passspiel.
    Bevor das Konfetti von der Hallendecke geschossen wurde und die große Party in Denver begann, hatte Jokic schließlich 16 Mal auf den Korb geworfen. Zwölf der Versuche gingen rein. Eine Wurfquote von 75 Prozent bei mehr als 40 Minuten auf dem Feld? In dieser Liga abnormal.

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