2:0 bei AS Rom: Bayer auf bestem Weg ins Finale

Bayer Leverkusen hat den Weg zum zweiten Titel in dieser Saison freigemacht. Im Halbfinal-Hinspiel der Europa League bei der AS Rom feierte der Deutsche Meister einen 2:0 (1:0)-Sieg. Florian Wirtz (28.) und Robert Andrich (73.) sorgten mit ihren Toren für eine glänzende Ausgangsposition fürs Rückspiel am 9. Mai in Leverkusen. Sollte sich Leverkusen hier durchsetzen, wäre Atalanta Bergamo oder Olympique Marseille, die am Donnerstag 1:1 spielten, Gegner im Endspiel am 22. Mai in Dublin.

Mit dem Sieg in Rom blieb das Team von Trainer Xabi Alonso auch im 47. Pflichtspiel der Saison ungeschlagen. Im Vorjahr war Bayer im Halbfinale noch an der damals von José Mourinho trainierten Roma gescheitert.

Der Unmut über das destruktive Spiel des Gegners hatte damals für viel Unmut bei den Leverkusenern gesorgt.

Am Donnerstag setzten die Römer mit einem Kopfball, den Romelu Lukaku in der 21. Minute an die Latte köpfte, das erste Zeichen. Die AS hatte nun Oberwasser, doch genau in dieser starken Phase leistete sich ihr Verteidiger Rick Karsdorp einen schlimmen Fehlpass. Alejandro Grimaldo nahm das das Geschenk an, passte zu Florian Wirtz, der souverän zum 1:0 einschoss (28.).

Die Römer gerieten nun gehörig ins Schwimmen und hatten Glück, dass Jeremie Frimpong drei gute Chancen ausließ. Mit dem 0:1 zur Pause war Rom gut bedient.

Nach dem Motto "Eile mit Weile" gestaltete Bayer Leverkusen den Start in die zweite Hälfte. Abgesehen von einer brenzligen Situation, als Bryan Cristante und Lukaku vor Bayer-Torwart Matej Kovar auftauchten, ließ der Deutsche Meister zunächst nichts anbrennen. Die Abwehr um Jonathan Tah funktionierte, Roma-Starstürmer Lukaku war abgemeldet.

Da den Römern die spielerischen Mittel fehlten und Bayer seine Angriffe oftmals schlampig ausspielte, tat sich bis weit in die zweite Hälfte hinein wenig vor den Toren - bis Robert Andrich bei einem scheinbar schon verpufften Angriff mit einem traumhaften Weitschuss das 2:0 gelang (73.). Ein Tor wie eine Doublette seines Treffers im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart.

Am Ende wurde es aber nochmal geährlich. Zunächst verhinderte Bayer-Keeper Kovar gegen Sardar Azmoun mit einem Reflex das Anschlusstor (84.). Zehn Minuten später verschätzte sich der Tscheche bei einer Flanke, so dass Tammy Abraham zum Kopfball kam, diesen aber drübersetzte. Möglicherweise hätte der Treffer nicht gezählt, weil sich der Römer mit den Armen kräftig Platz verschafft hatte.

"Wir haben es sehr, sehr gut hinbekommen. Das muss uns einen großen Schub geben", sagte Robert Andrich bei "RTL": "Wir haben unsere erste Halbzeit gut vollendet. Jetzt müssen wir es zu Hause bestätigen." Vor einem Jahr hatte sich Andrich in Rom noch schwer am Fuß verletzt und war monatelang ausgefallen. So erlebte er nun auch seine persönliche Wiedergutmachung.

Bayer-Trainer Xabi Alonso hatte mit einer ungewöhnlichen Startaufstellung aufgewartet. Beide Stoßstürmer, Victor Boniface und Patrick Schick, blieben auf der Bank, stattdessen spielte Amine Adli im Zentrum. Eine Rechnung, die aufging.