EM 2024 live verfolgen: Wer jubelt zuerst? Übertragungen im Check
Fußball-EM 2024 live verfolgen:TV-Empfang: Welche Zuschauer jubeln zuerst?
von Sven-Hendrik Hahn
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Die Fußball-EM bietet viele Anlässe zum Jubeln. Aber die Fernsehsignale kommen unterschiedlich schnell ins Haus. Kabel-TV, Internet, Satellit: Welches Signal hat die Nase vorn?
Freudentaumel in orange und rot: Nach den EM-Viertelfinalspielen träumen die Niederlande und Spanien vom Titel. Bei den deutschen Fans ist die Enttäuschung hingegen groß.08.07.2024 | 1:57 min
Kennen Sie das: Der Nachbar jubelt schon übers Tor, während sich bei Ihnen der Schütze erst noch den Ball zurechtlegt? Sie zittern noch und warten auf den Schlusspfiff, während auf der Straße der Autokorso hupt? Die Fußball-Europameisterschaft ist ein guter Anlass, aktuell zu klären, welches TV-Signal am schnellsten ist. Die c’t-Redaktion hat gemessen: Satellit, Kabel, DVB-T2 oder IPTV per Internet?
Vorab: Wer nur die deutschen Spiele sowie die Endrunde mit Halbfinals und Finale sehen möchte, wird bei ZDF und ARD fündig und bekommt das Signal, egal wie, in Deutschland unverschlüsselt. Die Übertragungsrechte weiterer Spiele sind an verschiedene Anbieter vergeben worden, die teilweise eigene Abonnements erfordern, etwa Magenta TV der Telekom.
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Die schnellsten Übertragungswege
Der Empfang über Satellit war bisher immer am schnellsten. Auch 2024? "Das Satellitensignal ist der Standard, an dem sich alle anderen Verbreitungswege orientieren", sagt Ulrike Kuhlmann, Fernsehexpertin des Computer- und Technikmagazins c't. Für die meisten Haushalte in Deutschland ist das eine gute Nachricht, denn aktuell empfangen 16,53 Millionen Haushalte (Marktanteil laut ASTRA-Monitor: 45,5 Prozent) ihr Fernsehprogramm per Satellit.
Allerdings hat Kabel-TV in diesem Jahr den Satellitenempfang nicht nur eingeholt, sondern teilweise überholt, so Ulrike Kuhlmann: "Kabel-TV lag in neueren Messungen noch vor dem Satellitensignal." Die 15,11 Millionen Haushalte mit Kabel können also beruhigt die Chips bereitstellen.
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von Sven-Hendrik Hahn
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Ebenfalls gut im Rennen liegt DVB-T2, berichtet die Expertin: "Das Antennenfernsehen kommt maximal 1,5 Sekunden hinter dem Satellitensignal auf den Schirm". Beim kostengünstigsten Verbreitungsweg per terrestrischer Antenne, DVB-T2, strahlen die öffentlich-rechtlichen Sender wie ARD und ZDF ihr Programm ohne Mehrkosten in hochauflösender Qualität und zeitnah aus. Die Verbreitung liegt nur bei 1,22 Millionen Haushalten, aber die Antenne sorgt auch für Fernsehempfang spontan im Garten. Im Netz gibt es einen Empfangscheck für DVB-T2.
EM am Arbeitsplatz - Diese Regeln gelten
Fußballschauen am Arbeitsplatz ist grundsätzlich nicht erlaubt. Das Verfolgen eines Fußballspiels - und sei es nur nebenbei - beeinträchtigt die Konzentration auf die Arbeitsleistung und kann daher zu einer Abmahnung durch den Arbeitgeber führen. Laut Rechtsprechung kann hierfür das Schauen von bereits 30 Sekunden Fußball-Stream ausreichen. Anders ist es aber dann, wenn der Arbeitgeber mit dem Fußballschauen einverstanden ist. Alternativ kann das Spiel auch im Radio verfolgt werden, sollte die Radionutzung am Arbeitsplatz gestattet sein.
Am Tag des Spiels im Trikot zur Arbeit zu gehen, ist grundsätzlich erlaubt. Denn: Im Grundsatz dürfen Beschäftigte am Arbeitsplatz tragen, was sie möchten. Allerdings sind sie laut Arbeitsvertrag zur Rücksichtnahme auf den Arbeitgeber verpflichtet. Sprich: Dort, wo beispielsweise Kundenkontakt besteht, dürfte Fankleidung oftmals fehl am Platz sein. Gleiches gilt, wenn eine verbindliche Kleiderordnung besteht oder aus Sicherheitsgründen Schutzkleidung getragen werden muss.
Wer auch im Büro Farbe bekennen und seinen Arbeitsplatz beflaggen möchte, sollte sich vorher über die Vorschriften zur Sicherheit am Arbeitsplatz, insbesondere im Hinblick auf Fluchtwege und Brandschutz, informieren. Diese müssen beim Aufhängen von Fanschmuck eingehalten werden. Im Zweifelsfall ist es auch hier ratsam, vorab das Gespräch zu suchen und den Arbeitgeber um Erlaubnis zu bitten.
Wie Streaming-Dienste abschneiden
Mit einem deutlich langsameren Signal müssen Nutzer von Streaming-Diensten rechnen: "Wer den Empfangsweg ungeschickt wählt, jubelt bis zu 90 Sekunden später als die Nachbarn", weiß Ulrike Kuhlmann. Besonders langsam sei die Ausstrahlung mit vielen Streaming-Apps. 3,49 Millionen Haushalte empfangen das Fernsehsignal übers Internet (IPTV).
Ein Grund liegt in der Technik, wie die Streaming-Apps das Fernsehsignal verarbeiten. Quelle ist das Satellitensignal, das extra umkodiert wird, um eine geringere Datenmenge zu erhalten. Zudem wird das Signal gepuffert, damit der Stream ohne Unterbrechung ablaufen kann. Folge: Das Signal kommt später an.
Am besten schaut sich Fußball auf dem Fernseher oder der Leinwand. Unterwegs geht das aber auch mal auf dem Smartphone oder Tablet. Die Mediatheken der Sender bieten Live-Streaming auch über mobile Daten. Aber Achtung: Die übertragene Datenmenge kann sehr hoch sein. Reduzieren Sie daher die Qualität von "hoch" beziehungsweise "HD" auf "niedrig" beziehungsweise "SD". In der ZDF-Mediathek findet sich die Einstellung direkt unter "Live-TV".
Bei IPTV am besten direkt in die Mediatheken
Zwar gibt es Unterschiede je nach Anbieter und verwendeter Hardware, aber für c’t-Expertin Kuhlmann ist nach dem Test von IPTV klar: "Die geringste Verzögerung hat, wer direkt über die Mediatheken-Apps von ZDF und ARD Live-Fußball guckt." Ihr Fazit: "Über die jeweiligen Apps der Streaminganbieter dauert es länger." Teilweise seien sie für solche Events schlicht ungeeignet. Der Tipp also: Direkt die Mediathek einschalten und Live-TV auswählen oder den Livestream im Browser am PC aufrufen. Das ist nach den c’t-Messungen der schnellste Weg, wenn es IPTV sein muss.
Wie ist es bei Magenta TV? Die Telekom überträgt alle Spiele der Europameisterschaft und legt großen Wert auf eine möglichst geringe Latenz gegenüber Satellit, Kabel und Antenne. Klappt das? "Das Signal bei Magenta TV über den hauseigenen Media-Receiver kommt zwar schneller an als die Streaming-Apps, aber etwas langsamer als über die Mediatheken", so Kuhlmann.
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