Klimaziele trotzdem in Gefahr?:Windkraft-Ausbau in Deutschland kommt voran
|
Die gute Nachricht: Es geht voran mit dem Ausbau der Windkraft in Deutschland. Doch laut Branchenverband ist das Tempo trotzdem zu langsam, um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen.
Im ersten Halbjahr 2023 wurden laut Branchenverbänden 331 Windräder hierzulande gebaut.
Quelle: IMAGO/imagebroker
Der Ausbau von Windrädern an Land in Deutschland kommt voran. Im ersten Halbjahr 2023 wurden 331 Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 1,56 Gigawatt errichtet, wie Branchenverbände am Dienstag mitteilten. Weil auch alte Anlagen stillgelegt wurden, ergab sich ein sogenannter Netto-Zubau von rund 1,32 Gigawatt - 50 Prozent mehr als im Vorjahreshalbjahr.
Verband: Windkraft-Ausbau zu langsam
Es sei aber mehr Tempo notwendig, damit die Klimaziele bis 2030 erreicht werden können, so der Bundesverband Windenergie und VDMA Power Systems. Deutlicher Spitzenreiter beim Zubau sei Schleswig-Holstein, insbesondere in Süddeutschland stocke der Ausbau weiterhin.
Langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie der Mangel an verfügbaren Flächen stellten weiter die größten Hürden dar. Ein "Flaschenhals" seien auch lange Genehmigungsprozesse für die Transporte der Anlagen, hieß es.
Klimaziele bis 2030: Zubau von zehn Gigawatt pro Jahr nötig
Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um den Ausbau der erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne zu beschleunigen. Dies spielt eine Schlüsselrolle in der Strategie, um Ziele beim Klimaschutz zu erreichen und unabhängiger zu werden von Energien wie Kohle und Gas.
Die Bundesregierung will, dass 2030 erneuerbare Energieträger 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs abdecken. Dazu sollen dann Windräder etwa 115 Gigawatt an installierter Leistung beitragen. Dafür ist dem Konzept zufolge ein Zubau von 10 Gigawatt pro Jahr notwendig.
Quelle: dpa
Themen