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Diplomatische Annäherung:Westsahara: Israel stärkt Marokkos Anspruch
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Israel erkennt die Souveränität Marokkos über das umstrittene Gebiet Westsahara an. Der Schritt geht auf eine Initiative des damaligen US-Präsidenten Donald Trump zurück.
Das Königreich Marokko hatte die ehemalige spanischen Kolonie 1975 annektiert. Neben Israel erkennen nur die USA den Anspruch Marokkos auf das Gebiet an.
Quelle: Public Address (Archiv)
In einem großen politischen Gewinn für Marokko hat Israel den Anspruch des nordafrikanischen Staates auf das umstrittene Gebiet Westsahara anerkannt - als zweites Land nach den USA.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe König Mohammed VI. den Entschluss in einem Brief mitgeteilt, teilte der Königshof am Montagabend in Rabat mit. Die Entscheidung werde nun "in allen einschlägigen Handlungen und Dokumenten der israelischen Regierung" berücksichtigt, zitierte die Staatsagentur MAP aus dem Schreiben.
Im vergangenen Jahr war die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock zu Besuch in Marokko, auch der Westsahara-Konflikt war damals Thema:
Israel bestätigen Meldungen aus Marokko
Die israelische Regierung bestätigte kurz danach die Anerkennung. Israel werde den Beschluss nun den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen mitteilen, hieß es weiter.
Der israelische Außenminister Eli Cohen sagte, die Anerkennung des Territoriums als Teil Marokkos werde die Beziehungen zwischen beiden Ländern stärken und die regionale Stabilität voranbringen.
Bis 1975 unter spanischer Kontrolle
Die von Marokko beanspruchte Westsahara war bis 1975 eine spanische Kolonie. Nach dem Abzug Spaniens annektierte Marokko mehrere Gebiete des Territoriums. Rabat kontrolliert seitdem weite Teile des dünn besiedelten, aber rohstoffreichen Wüstengebiets.
Die Bewegung Frente Polisario strebt in der Westsahara nach einem unabhängigen Staat und wird dabei von Algerien unterstützt. Immer wieder kommt es zu Gefechten zwischen Polisario und der marokkanischen Armee.
Marokko selbst ist seit den 1950er Jahren ein unabhängiger Staat:
Entspannungs-Diplomatie unter Donald Trump
Israel und Marokko hatten im Rahmen der vom früheren US-Präsidenten Donald Trump vermittelten sogenannten Abraham-Abkommen zwischen Israel und arabischen Staaten ihre diplomatischen Beziehungen wiederhergestellt. Marokko wie auch der Sudan waren 2020 Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten gefolgt, die ihre Beziehungen mit Israel normalisierten.
Im Rahmen der Einigung mit Marokko bestätigte im Dezember 2020 der damalige US-Präsident Donald Trump kurz vor Ende seiner Amtszeit, dass die USA den Hoheitsanspruch auf die Westsahara anerkennen. Außer von den USA und Israel wird der Anspruch Marokkos international bisher nicht anerkannt.
Quelle: dpa, AP, Reuters