WMO ruft Deutschland zum Überdenken des Atomausstiegs auf

    Weltwetterorganisation:WMO ruft Deutschland zu Atom-Rückkehr auf

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    Im April wurden die letzten drei Atommeiler in Deutschland abgeschaltet - und damit den Atomausstieg vollzogen. Nun hat WMO-Chef Taalas Berlin die Rückkehr zur Atomkraft empfohlen.

    Niedersachsen, Lingen: Das Kernkraftwerk Emsland. Vor 62 Jahren nahm das erste Atomkraftwerk in Deutschland seinen kommerziellen Betrieb auf.
    Durch das Aus der Kraftwerke Emsland in Niedersachsen (im Bild), Isar 2 in Bayern und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg ist im April der Atomausstieg in Deutschland vollzogen worden. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Kurz vor der Weltklimakonferenz in Dubai hat der Chef der Weltwetterorganisation (WMO), Petteri Taalas, Deutschland empfohlen, den Atomausstieg zu überdenken. "Atomkraft ist eine gute Technologie, um klimafreundliche Energie zu produzieren", sagte Taalas der Deutschen Presse-Agentur in Genf.
    Ohne Atomkraft den Kohleausstieg zu bewerkstelligen und trotzdem genügend bezahlbare Energie herzustellen, werde schwierig.

    Ich würde die Bundesregierung aufrufen, den Atomausstieg zu überdenken.

    Petteri Taalas, Chef der Weltwetterorganisation (WMO)

    Der Weltklimarat (IPCC), der unter dem Dach der WMO den Zustand des Klimas wissenschaftlich untersucht und beschreibt, wirbt in seinen Berichten dafür, alle nicht fossilen Energiequellen zu nutzen, um die Treibhausgase zu senken, auch Atomstrom.
    Die EU-Kommission hat Strom aus Atomkraftwerken in ihrer Taxonomie-Verordnung als grüne Energiequelle aufgenommen.

    WMO-Chef warnt vor wirtschaftlichen Folgen

    Die Weltklimakonferenz COP28 beginnt am 30. November in Dubai. Taalas hofft, dass Länder dort noch schärfere Klimaschutzmaßnahmen ankündigen, damit die Erderwärmung möglichst bei 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden kann. Taalas sieht die Entwicklung in Deutschland skeptisch:

    Wenn Deutschland beim derzeitigen Energieverbrauch bleiben oder noch mehr produzieren will, etwa für die Elektromobilität, wird es schwierig, das alles weitgehend mit Sonne und Wind zu schaffen.

    Petteri Taalas, Chef der Weltwetterorganisation (WMO)

    Dann gebe es laut Taalas die Wahl: entweder dazukaufen, etwa aus Frankreich, wo der Strom teils aus Atomkraftwerken stamme, oder Folgen für die Wirtschaft in Kauf zu nehmen. "Wenn die Energiekosten im Vergleich zu anderen Ländern sehr hoch sind, könnte es für manchen Industriezweig nicht attraktiv sein, in Deutschland zu bleiben."

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