US-Militärrichter: 9/11-Angeklagter nicht verhandlungsfähig

    Aufgrund einer Psychose:9/11-Angeklagter nicht verhandlungsfähig

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    Ein US-Militärrichter hat einen der Angeklagten der Terroranschläge vom 11. September für verhandlungsunfähig erklärt. Ärzte hatten bei dem Mann zuvor eine Psychose diagnostiziert.

    Die rauchenden Türme des World Trade Centers in New York City am 11. September 2001.
    Bei den islamistischen Attacken am 11. September waren fast 3.000 Menschen getötet worden.
    Quelle: ap

    Ein Militärrichter auf dem US-Stützpunkt Guantánamo hat einen der Angeklagten der Terroranschläge vom 11. September 2001 für verhandlungsunfähig erklärt.
    Militärpsychiater und ein forensischer Psychologe hatten bei dem jemenitischen Staatsbürger Ramsi bin al-Schibh eine posttraumatische Belastungsstörung mit psychotischen Zügen und eine wahnhafte Störung festgestellt, wie aus einem am Freitag veröffentlichten Gerichtsdokument hervorgeht.
    Der Richter ordnete an, den Fall des 51-Jährigen von dem derzeit laufenden 9/11-Vorverfahren gegen vier weitere Angeklagte abzutrennen.
    "ZDFzoom: 20 Jahre 9/11 - Ein Tag im September": Brooklyn-Bridge im Vordergrund, im Hintergrund Skyline von Manhattan im Sonnenuntergang und umhüllt von Rauch.
    Wer New York am 11. September 2001 erlebte, hat meist minutiöse Erinnerungen. Manche überlebten den Terroranschlag nur knapp, viele verloren geliebte Menschen.19.12.2024 | 44:01 min

    Psychische Probleme auf brutalste Misshandlung zurückzuführen

    Der Anwalt des Angeklagten hatte vor dem Militärgericht gesagt, die psychischen Probleme seines Mandanten seien auf die Folter - darunter Schlafentzug, Waterboarding und andere Formen brutalster Misshandlung - zurückzuführen, die er während seiner Zeit als Gefangener des US-Auslandsgeheimdienstes CIA durchlitten habe.
    So berichtete es die "New York Times" aus dem Militärgericht. Nach Angaben der Zeitung wurde Ramsi bin al-Schibh im September 2002 in Pakistan festgenommen.
    Als "besonders wertvoller Gefangener" wurde er demnach etwa 1.300 Tage von der CIA festgehalten. 2006 wurde er in das berüchtigte Gefangenenlager Guantánamo auf einer Militärbasis in Kuba überstellt.
    • Warum gibt es Guantánamo noch immer?

    Al-Shibh soll Terrorzelle organisiert haben

    Der Jemenit Al-Shibh war einer von fünf Angeklagten im Zusammenhang mit den von Al-Kaida verübten Terroranschlägen, bei denen in New York, am Washingtoner Pentagon und in Shanksville im Staat Pennsylvania fast 3.000 Menschen getötet wurden.
    Er wird beschuldigt, eine Zelle der 19 Männer organisiert zu haben, die für die Anschläge vier Flugzeuge entführten.
    Das medizinische Gremium diagnostizierte im August bei Al-Shibh eine Posttraumatische Belastungsstörung mit sekundärer Psychose und zog eine Verbindung zu Folter und Einzelhaft während seiner vier Jahre in CIA-Gewahrsam nach seiner Festnahme 2002.
    Quelle: AP, dpa

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