Köln: Taliban-Vertreter hält Rede in einer Ditib-Moschee

    Ditib distanziert sich:Taliban-Vertreter hält Rede in Kölner Moschee

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    In einer Kölner Moschee des Vereins Ditib hat ein Vertreter der Taliban eine Rede gehalten - die Organisation verurteilt den Auftritt. Das Auswärtige Amt reagiert empört.

    Abdul Bari Omar
    Taliban-Vertreter Abdul Bari Omar soll in einer Kölner Moschee eine Rede gehalten haben.
    Quelle: Twitter/DuezenTekkal

    Ein Vertreter der in Afghanistan herrschenden militant-islamistischen Taliban hat in einer Kölner Ditib-Moschee eine Rede gehalten. Das Auswärtige Amt verurteilte auf dem Kurznachrichtendienst X den Auftritt "auf das Schärfste". Abdul Bari Omar sei kein Visum für Deutschland ausgestellt worden, weitere Maßnahmen würden mit Innenbehörden und Partnern geprüft, heißt es weiter.
    Wie Ditib Chorweiler in einer Pressemitteilung erklärte, habe in den Räumlichkeiten der Organisation "ein ehemaliges Mitglied der Taliban-Regierung" bei einer Veranstaltung des Vereins Afghanischer Kulturverein Köln Meschenich e.V. gesprochen. Das verstoße "gegen unsere vertragliche Vereinbarung und stellt einen Hausfriedensbruch dar". Dem Verein sei Hausverbot erteilt worden.

    Unsere Gemeinde, unser Verband, die Ditib lehnt jede -auch nur geistige Nähe zur Taliban ab.

    Ditib Chorweiler

    Auswärtiges Amt: Kein Visum erteilt

    Das Auswärtige Amt reagierte empört auf X: "Wir verurteilen den Auftritt des Taliban-Vertreters Abdul Bari Omar in Köln auf das Schärfste." Es sei kein Visum erteilt worden. "Wir prüfen in engem Austausch mit den Innenbehörden und Partnern weitere Maßnahmen."
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    Zwei Jahre regieren die islamistischen Taliban wieder in Afghanistan. ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf ist es gelungen, in das weitgehend isolierte Land zu reisen.09.08.2023 | 28:50 min
    Außerdem betonte die Behörde, dass Deutschland die Taliban nicht anerkenne: "Solange die Taliban in Afghanistan in eklatanter Weise die Menschenrechte, insbesondere die Rechte von Frauen und Mädchen mit Füßen treten, wird es keine Normalisierung mit dem Taliban-Regime geben."

    Posting des Auswärtigen Amtes

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    Taliban herrschen in Afghanistan seit 2021

    Die Taliban übernahmen im August 2021 mit dem Abzug der internationalen Truppen die Macht in Afghanistan. Seither gibt es immer wieder Berichte über Menschenrechtsverletzungen durch die militante Gruppe in dem isolierten Land.
    • UN-Sicherheitsrat zu Afghanistan: Resolution zum Ende frauenfeindlicher Politik
    • Amnesty: Taliban üben exzessive Gewalt aus
    Der Moschee-Verein in Chorweiler gehört zur Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) - diese ist eine der größten islamischen Organisationen in Deutschland und ist dem türkischen Staat unterstellt.
    Quelle: ZDF

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