200 Euro Energiehilfe: Viele Studierende meiden Antrag

    200 Euro Einmalzahlung:Energiehilfe: Viele Studierende meiden Antrag

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    Als Energiepreispauschale erhalten Studierende und Fachschüler vom Staat 200 Euro - doch viele haben den Antrag bislang nicht gestellt. Dafür könnte es mehrere Gründe geben.

    Archiv: Studenten im Hörsaal, aufgenommen am 12.07.2019 in Karlsruhe
    Etwa 3,6 Millionen Studierende in Deutschland haben Anspruch auf 200 Euro zur Abfederung der gestiegenen Energiekosten. (Archivfoto)
    Quelle: dpa

    Rund eine Million Studierende und Fachschüler haben bislang noch nicht die Einmalzahlung als Inflationsausgleich in Höhe von 200 Euro aus dem dritten Entlastungspaket des Bundes beantragt, obwohl sie einen Anspruch darauf haben. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion hervor, die dem ZDF vorliegt.

    Regierung: Mehr als 70 Prozent der Berechtigten stellten Antrag

    Demnach übermittelten die Länder dem Bund verschlüsselte Daten für 3,6 Millionen Anspruchsberechtigte. Bis zum vergangenen Freitagmorgen seien rund 2,59 Millionen digitale Anträge eingegangen. Bis zum Tag davor sei an knapp 2,58 Millionen Menschen Geld überwiesen worden.
    Damit hätten seit dem Start des Antragsverfahrens Mitte März "circa 71,4 Prozent der Fachschülerinnen und Fachschüler sowie Studierenden den Antrag gestellt und circa 71,2 Prozent die Zahlung erhalten", erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Jens Brandenburg (FDP).
    200-Euro-Pauschale für Studenten gestartet
    Ab heute können Studierende und Fachschüler die Energiepauschale beantragen. Doch zunächst hieß es "Geduld haben": Die Seite "Einmalzahlung200.de" war erst einmal nicht erreichbar.15.03.2023 | 1:33 min

    200 Euro können bis Ende September beantragt werden

    Warum rund eine Million Berechtigte bislang keinen Antrag stellten, darüber könne das Ministerium nur spekulieren: Es sei zu vermuten, dass das Interesse in dieser Gruppe "nicht so groß" sei, hieß es weiter. Ein Teil der Berechtigten stehe zudem neben Ausbildung oder Studium bereits in einem Beschäftigungsverhältnis und habe dort gegebenenfalls schon von der Einmalzahlung für Erwerbstätige profitiert.
    Laut dem Bildungsministerium haben allerdings auch erwerbstätige Studierende, "die bereits die Energiepauschale von 300 Euro für Arbeitnehmer erhalten haben", einen Anspruch auf die Zahlung. Staatssekretär Brandenburg kündigte eine weitere Informationskampagne an, um nochmals über die Einmalzahlung zu informieren. Die Zahlung kann noch bis zum 30. September beantragt werden.

    Geld als Entlastung wegen hoher Preise gedacht

    Die Zahlung war von der Koalition aus SPD, Grünen und FDP im dritten Entlastungspaket vereinbart worden. Anspruch haben alle, die am 1. Dezember 2022 an einer Hochschule eingeschrieben oder in einer Fachschulausbildung waren. Laut Bundesministerium müssen auch Bafög-Beziehende die Einmalzahlung beantragen, die generell nicht besteuert werden soll. Auch wer neben dem Studium arbeitet, erhält die 200 Euro.
    Die mehr als 3,5 Millionen Studenten und Fachschüler können die Energiepreispauschale online beantragen. Möglich ist das auf einer speziellen Antragsplattform. Das Geld ist zur Entlastung für die stark gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise gedacht.
    Die Unionsfraktion im Bundestag warf der Ampel "organisatorische Mängel" vor. Die Regierung hätte die Berechtigten besser und direkt informieren müssen, erklärte der forschungspolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Jarzombek (CDU). "Statt nun eine Mail zu schreiben, wird eine Informationskampagne gestartet, die teurer sein wird als eine simple Mail", kritisierte er.
    Quelle: AFP, dpa, ZDF