Viele Frauen festgenommen:Mit Blumen gegen das Militär Myanmars
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Sie wurden verhaftet, weil sie Blumen im Haar trugen. In Myanmar wollten etwa 100 Frauen ein Zeichen der Unterstützung für die entmachtete Regierungschefin Suu Kyi setzen.
Myanmars entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi trug immer Blumen im Haar: Die Frauen von Myanmar machten es ihr jetzt nach - und wurden verhaftet.
Quelle: Uncredited/AP/dpa/Archivbild
In Myanmar hat das Militär Berichten zufolge Dutzende Frauen festgenommen. Ihr Vergehen: Sie hatten am Montag als Zeichen ihrer Unterstützung für die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi mit Blumen demonstriert. Lokale Medien und örtliche Aktivisten berichteten übereinstimmend von fast 100 Festnahmen.
Suu Kyi trug immer Blumen im Haar
Anlass für den "Blumenstreik" war der 78. Geburtstag der Friedensnobelpreisträgerin von 1991, die fast immer frische Blumen im Haar trug. Viele hatten Fotos ihrer Aktionen online gepostet.
Aung Suu Kyi zwischen Macht und Militär:
"Dass Menschen wegen solch einer geringfügigen Tat inhaftiert werden, unterstreicht die Angst des Militärs vor jedem Symbol, das mit Aung San Suu Kyi und der demokratischen Bewegung in Verbindung gebracht werden kann", sagte die prominente Demokratieaktivistin Thinzar Shunlei Yi an diesem Donnerstag.
Suu Kyi war im Zuge des Militärputsches vom Feburar 2021 festgesetzt worden und wurde später von einem Junta-Gericht wegen mehrerer angeblicher Vergehen zu mehr als 30 Jahren Haft verurteilt. Sie sitzt in Einzelhaft in einem Gefängnis in der Hauptstadt Naypyidaw.
Im Jahr 2015 erlangte die De-Facto-Regierungschefin in Myanmar und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi mit ihrer Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) einen Wahlerfolg, der den Weg zu einem demokratischen Staat freimachen sollte. Im November 2020 konnte die NLD ihren Wahlerfolg wiederholen und erreichte bei der Parlamentswahl 258 der 315 Sitze im Unterhaus und 138 der 161 Sitze im Oberhaus. Am 1. Februar 2021 sollte eigentlich die neue Legislaturperiode des Parlaments beginnen.
Doch dann kam der Putsch - Aung San Suu Kyi, Staatspräsident Win Myint und weitere führende Politiker der NLD wurden verhaftet. Der Vorwurf des Militärs: Wahlbetrug. Es sollte Neuwahlen geben. Die Militärjunta rief einen zwölf Monate dauernden Ausnahmezustand aus. Seitdem herrschen kriegsähnliche Zustände in dem asiatischen Land.
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung
Doch dann kam der Putsch - Aung San Suu Kyi, Staatspräsident Win Myint und weitere führende Politiker der NLD wurden verhaftet. Der Vorwurf des Militärs: Wahlbetrug. Es sollte Neuwahlen geben. Die Militärjunta rief einen zwölf Monate dauernden Ausnahmezustand aus. Seitdem herrschen kriegsähnliche Zustände in dem asiatischen Land.
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung
40 Frauen wegen Haarschmuck verhaftet
Allein auf einem Markt in der Region Sagaing hätten Soldaten 40 Frauen festgenommen, weil sie Blumen im Haar trugen, berichtete die Zeitung "The Irrawaddy". In der größten Stadt Yangon (früher Rangun) seien mindestens 15 Frauen mit Blumenschmuck abtransportiert worden.
Weitere Festnahmen gab es in der Region von Mandalay. Auch Blumenverkäuferinnen seien vorübergehend inhaftiert worden. Aktivisten vor Ort bestätigten, dass es fast 100 Festnahmen gegeben habe.
Unterwegs mit der People's Defence Force. So nennen sich die bewaffneten Gruppierungen, die seit dem Putsch gegen das burmesische Militär kämpfen.23.11.2022 | 20:13 min
Bereits 2022 Blumenstreiks in Myanmar
Bereits in den vergangenen beiden Jahren gab es am 19. Juni "Blumenstreiks" zu Ehren der früheren Freiheitsikone. Die Angst ist dabei aber überall präsent. Die Junta geht seit dem Umsturz brutal gegen alle Gegner vor.
Quelle: dpa