Na also. Geht doch.
Berlin hat gewählt und das einigermaßen unfallfrei. Was eine Selbstverständlichkeit sein müsste, schafft die deutsche Hauptstadt erst im Wiederholungsfall. Immerhin. Man muss
Berlin alles zutrauen, sogar, dass es eine Wahl organisiert bekommt.
Berliner Wechselstimmung erwischt SPD kalt
Aber die Berlinerinnen und Berliner sind es leid: Chaos bei Verwaltung und Verkehr, zu wenig Wohnungen, Silvesterkrawalle – all das hat der
CDU die Wähler zugetrieben, ihr Spitzenkandidat
Kai Wegner schafft nach mehr als zwei Jahrzehnten einen historischen Erfolg.
Von der Berliner Wechselstimmung wurde Rot-Grün-Rot – vor allem die
SPD – kalt erwischt. Eine persönliche Niederlage auch für die Regierende, Franziska Giffey, der es in anderthalb Jahren nicht gelang, genügend Vertrauen aufzubauen, das jetzt getragen hätte. Ihr "Wir haben verstanden" kommt heute zu spät.
Undenkbares liegt in der Berliner Luft
Ja, die Rot-Grün-Rote Mehrheit ist da, und darauf hinzuweisen, dass auch der kleinere Partner den Chef stellen kann, ist legitim und nicht "unanständig", wie es heute aus der CDU hieß.
Doch richtig ist: Dieser Berliner Paukenschlag ist unüberhörbar und dazu müssen sich vor allem die
Grünen jetzt verhalten. Eine Regierende Bürgermeisterin Jarasch mit einer gedemütigten SPD an der Seite – schwer vorstellbar. Dafür liegt – was bisher undenkbar erschien – jetzt in der Berliner Luft: Schwarz-Grün.
Berlin hat gewählt. Alles andere als nur eine Wiederholungswahl. Egal wie es ausgeht, die Aufgabe ist klar: Es braucht neue Ideen für eine großartige Stadt, in der zu wenige Menschen an eine gute Zukunft glauben.