Für Sklaverei in Kolonialzeit:Niederländischer König entschuldigt sich
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Es war lange spekuliert worden, ob sich Willem-Alexander für die Sklaverei in der Kolonialzeit entschuldigt. Nun bat der niederländische König um Verzeihung.
Der niederländische König Willem-Alexander hat sich offiziell im Namen des Königshauses und der Niederlande für die Sklaverei und die dadurch ausgelösten Folgen entschuldigt.
Er fühle sich "persönlich und zutiefst betroffen", sagte der 56-jährige Monarch am Samstag bei einer Gedenkveranstaltung zum 150. Jahrestag der Abschaffung der Sklaverei in den niederländischen Kolonien. Unter lautem Beifall fuhr er fort:
"Von allen Formen der Unfreiheit ist die Sklaverei die am meisten erniedrigende und menschenunwürdige", fügte der König hinzu.
Unterschiedliche Reaktionen auf Willem-Alexanders Entschuldigung
Der ehemalige Abgeordnete John Leerdam sagte dem niederländischen Sender NOS, ihm seien Tränen über die Wangen gelaufen, als der König sich entschuldigt habe. Er sprach von einem "historischen Moment".
Andere hingegen hoffen, dass den Worten auch Taten folgen. "Reparationen zum Beispiel", sagte Doelja Refos nach der Rede. "Es fühlt sich nicht so an, als hätten wir das abgeschlossen."
Im Februar besuchten Willem-Alexander und Maxima die Karibik. Aruba, Bonaire, Curacao - der karibische Teil des Königreichs war einst Drehscheibe für Sklavenhandel.20.02.2023 | 13:15 min
Zwei Aktivistinnengruppen, die sich damit nicht zufrieden geben wollten, hielten vor der Rede des Königs einen Protestmarsch unter dem Motto ""Keine Heilung ohne Reparationen" ab. Viele trugen bei dem Protestmarsch bunte Kleidung, die Sklaven früher verboten war.
Rutte hatte sich schon für Sklaverei entschuldigt
Im vergangenen Jahr war Ministerpräsident Mark Rutte entsprechend vorangegangen, hatte die Rolle des Landes im Sklavenhandel und der Sklaverei anerkannt und sich im Namen der Regierung dafür entschuldigt.
Er hatte die Sklaverei in den früheren Kolonien des Landes als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" bezeichnet. Willem-Alexander hatte die Entscheidung in seiner Weihnachtsansprache ausdrücklich begrüßt.
Lange Kolonialgeschichte der Niederlande
Während des 16. und 17. Jahrhunderts ließen niederländische Sklavenhändler etwa 600.000 Menschen aus Afrika nach Südamerika und in die Karibik verschiffen. Die Niederlande zählten im 17. Jahrhundert zu den bedeutendsten Kolonialmächten. In jüngster Zeit wächst das Bewusstsein dafür, dass der Reichtum der niederländischen Städte und Museen auf der Kolonialgeschichte des Landes fußt.
Als eins der letzten Länder der Welt hatten die Niederlande am 1. Juli 1863 offiziell die Sklaverei in den damaligen Kolonien abgeschafft. Aber die versklavten Menschen mussten noch zehn Jahre lang für ihre bisherigen Herren arbeiten.
Quelle: Reuters, dpa, AFP