Israelischer Minister Ben Gvir:US-Kritik an "provokantem" Tempelberg-Besuch
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Die USA zeigen sich "besorgt" über den "provokativen Besuch" Ben Gvirs auf dem Tempelberg - und kritisieren die neuen israelischen Siedlungspläne im Westjordanland.
Felsendom auf dem Tempelberg (Archivfoto)
Quelle: dpa
Die USA haben sich "besorgt" über den "provokativen Besuch" des rechtsextremen israelischen Sicherheitsministers Itamar Ben Gvir auf dem Tempelberg in Jerusalem gezeigt.
"Dieser heilige Ort sollte nicht für politische Zwecke genutzt werden", erklärte US-Außenamtssprecher Matthew Miller am Sonntag.
Nicht Ben Gvirs erster Besuch auf dem Tempelberg
Ben Gvir hatte inmitten der seit Monaten äußerst angespannten Lage zwischen Israelis und Palästinensern am Sonntag erneut den Tempelberg in Jerusalem besucht.
Schon im Januar besuchte der Minister den Heiligen Ort und löste weltweit Empörung aus:
Die Palästinenser attestieren dem Ultranationalisten damals, den historischen Status quo abschaffen zu wollen.06.01.2023 | 4:01 min
Die palästinensische Autonomiebehörde verurteilte den Schritt als "Spiel mit dem Feuer", die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas kündigte Vergeltung an.
Das Judentum verehrt den Tempelberg als seinen heiligsten Ort. Für Muslime ist der Hügel mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee die drittheiligste Stätte nach Mekka und Medina.
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USA kritisieren Pläne zum Siedlungsausbau
Außerdem bezogen die USA eine deutliche Position gegen die nachträgliche Genehmigung jüdischer Siedlungen im Westjordanland durch die israelische Regierung.
"Wir sind zutiefst beunruhigt über die Anordnung der israelischen Regierung, die es ihren Bürgern erlaubt, sich dauerhaft im Homesh-Außenposten im nördlichen Westjordanland niederzulassen", teilte das US-Außenministerium mit. Der Schritt stehe im Widerspruch zu den Zusagen der israelischen Regierung.
In der internationalen Gemeinschaft werden die Siedlungen weithin als völkerrechtswidrig betrachtet. Ihr Ausbau gilt als ein zentraler Hinderungsgrund für den Nahost-Friedensprozess.
Quelle: AFP, Reuters