1.500 Tage in Haft: Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi in Freiheit

    Nach 1.500 Tagen Haft in Iran:Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi in Freiheit

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    Die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi ist in Freiheit. Die Aktivistin wurde vor vier Jahren in Teheran verhaftet und wegen "Propaganda gegen das Regime" verurteilt.

    Menschenrechtler: Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi in Freiheit
    Die deutsch-iranische Menschenrechtsaktivstin Nahid Taghavi ist nach mehr als vier Jahren in iranischer Haft wieder frei. Sie ist inzwischen zurück in Deutschland.13.01.2025 | 0:22 min
    Die deutsch-iranische Menschenrechtsaktivistin Nahid Taghavi ist nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International nach mehr als vier Jahren aus iranischer Haft entlassen worden. Sie sei am Sonntag nach Deutschland zurückgekehrt, teilte Amnesty International am Montag mit. "Es ist vorbei. Nahid ist frei!", schrieb ihre Tochter Mariam Claren am Montag im Onlinedienst X.
    Die Architektin war im Oktober 2020 in Teheran festgenommen worden. Im August 2021 wurde sie wegen "Mitgliedschaft in einer illegalen Gruppe" und "Propaganda gegen das Regime" zu zehn Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt. Sie hatte sich jahrelang für Menschenrechte und besonders Frauenrechte im Iran eingesetzt. Nach Angaben von Mitgefangenen und ihrer Familie leidet sie unter schweren gesundheitlichen Problemen.
    Im März 2023 übernahm Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) die politische Patenschaft.
    Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi mit einem Foto von Jina Mahsa Amini.
    Trotz ständiger Haft kämpft Narges Mohammadi unerschrocken für Frauen- und Menschenrechte im Iran. 2023 erhielt sie dafür den Friedensnobelpreis - und zahlt einen hohen Preis.09.01.2025 | 1:42 min

    Mehr als 1.500 Tage in Haft

    Insgesamt habe sie mehr als 1.500 Tage im Iran in Haft verbracht. Sie hatte nach Angaben ihrer Familie im September Hafturlaub erhalten und war damals aus dem berüchtigten Ewin-Gefängnis freigelassen worden. Als Auflage hatte sie demnach wie bei einem vorherigen Hafturlaub eine elektronische Fußfessel tragen müssen und sich nicht weiter als einen Kilometer von ihrer Wohnung in der Hauptstadt Teheran entfernen dürfen.
    Düzen Tekkal, die Gründerin der Menschenrechtsorganisation HÁWAR.help, über das Ereignis:

    Den Erfolg haben wir auch der Politik zu verdanken - allen voran Außenministerin Annalena Baerbock sowie den MitarbeiterInnen des Auswärtigen Amtes - vor allem aber dem Druck aus der Zivilgesellschaft.

    Düzen Tekkal, Menschenrechtsaktivistin

    Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erklärte, es sei "ein großer Moment der Freude, dass Nahid Taghavi endlich wieder ihre Familie in die Arme schließen kann."
    Nahid Taghavi
    Das Bild zeigt die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi mit Fußfessel nach ihrer vorübergehenden Freilassung aus dem berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran.
    Quelle: dpa

    Mariam Claren warf Bundesregierung Untätigkeit vor

    Mariam Claren, die Tochter von Taghavi, setzte sich unermüdlich für die Freilassung ihrer Mutter ein - und warf der Bundesregierung immer wieder Untätigkeit vor. Sie sagte nach Angaben von Amnesty: "Meine Mutter ist endlich zu Hause. Worte reichen nicht aus, um unsere Freude zu beschreiben." Gleichzeitig trauere sie um die vier Jahre, "die uns geraubt wurden, und den Schrecken, den sie im Ewin-Gefängnis erleben musste".

    Post von Mariam Claren

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    In einem Instagram-Post erinnert sie "an all jene, die noch hinter den hohen Gefängnismauern gefangen sind."

    Wir sind erst frei, wenn alle frei sind.

    Mariam Claren, Tochter von Nahid Taghavi

    Nahid Taghavi war neben Djamshid Sharmahd die bekannteste Deutsch-Iranerin, die im Iran festgehalten wurde. Sharmahd war im Herbst 2024 vom iranischen Regime wegen Terrorvorwürfen hingerichtet worden. Menschenrechtler werfen der Islamischen Republik immer wieder vor, Ausländer als Geiseln festzuhalten, um etwa im Ausland verurteilte iranische Funktionäre freizupressen.
    ie iranische Flagge weht am Generalkonsulat der Islamischen Republik Iran in Frankfurt.
    Die Bundesregierung schließt nach der Hinrichtung des Deutsch-Iraners Sharmahd alle General-Konsulate in Deutschland. Auf EU-Ebene sollen schärfere Sanktionen durchgesetzt werden.31.10.2024 | 1:29 min
    Quelle: nerm, dpa, AFP
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