Irans Präsident in Venezuela:Raisi erklärt die USA zum gemeinsamen Feind
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Die USA haben gegen den Iran und gegen Venezuela schwere Wirtschaftssanktionen verhängt. Die beiden Länder stärken nun ihre Beziehungen und machen einen gemeinsamen Gegner aus.
Zum Auftakt seiner Lateinamerika-Reise ist der iranische Präsident Ebrahim Raisi in Venezuela von seinem Amtskollegen Nicolás Maduro empfangen worden.
Quelle: EPA
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hat bei seinem ersten Besuch in Lateinamerika die Beziehungen zu Venezuela ausgebaut und betont, beide Länder hätten "einen gemeinsamen Feind": die USA.
US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela
Raisi sagte während eines Zusammentreffens mit seinem venezolanischen Amtskollegen Nicolás Maduro am Montag (Ortszeit), die Verbindung beider Länder sei "nicht normal, sondern eher eine strategische Beziehung". Die US-Regierung sei gegen die Unabhängigkeit Irans und Venezuelas.
Sowohl Teheran als auch Caracas stehen unter schweren Wirtschaftssanktionen der USA. Zu den mehr als ein Dutzend Abkommen, die Vertreter der beiden Länder am Montag unterzeichneten, gehören Stipendien für venezolanische Studenten und die Einfuhr von Rindern nach Iran. Vor einem Jahr war Maduro nach Teheran gereist.
Währenddessen waren Vereinbarungen über den Ausbau der Beziehungen in der Öl- und petrochemischen Industrie, im Militär und in der Wirtschaft getroffen worden. Nur eine Handvoll dieser Vereinbarungen wurde jedoch in die Tat umgesetzt.
Er gilt als erzkonservativer Kleriker: Ebrahim Raisi soll als ehemaliger Staatsanwalt für zahlreiche Hinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich sein. Nun wurde der Hardliner als neuer Präsident vereidigt. Das iranische Volk hat wenig Hoffnung. 05.08.2021 | 2:36 min
Der als Hardliner geltende Kleriker und frühere Justizchef Ebrahim Raisi wurde 2021 in seinem neuen Amt vereidigt. Er gilt als Vertrauter des geistlichen Führers der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei.
Raisi besucht auch Nicaragua und Kuba
Venezuela und Iran pflegen seit der Regierungszeit des verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez enge Beziehungen. Maduro, der 2013 nach Chávez' Tod ins Amt kam, hat Handelsbeziehungen mit Iran, China, Russland und der Türkei gefördert, um die Auswirkungen der US-Sanktionen zu überwinden. Maduro sagte:
Auf seiner ersten Reise nach Lateinamerika seit seinem Amtsantritt 2021 besucht Raisi in den kommenden Tagen die autoritär regierten Länder Kuba und Nicaragua. All diese Staaten eint die Feindschaft gegenüber den USA.
Quelle: AP, dpa
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