Neues Bündnis:Wagenknecht will nicht Parteichefin werden
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Eine Wagenknecht-Partei ohne eine Chefin Wagenknecht: Sie strebe nicht an, selbst Vorsitzende der geplanten Partei zu werden, sagt die Ex-Linken-Politikerin.
Will nicht "alles in dieser Partei" machen: Sahra Wagenknecht
Quelle: Filip Singer/epa
Die frühere Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht will nicht Vorsitzende ihrer noch zu gründenden Partei werden. "Ich gehe davon aus, dass den Parteivorsitz jemand anderes macht, weil ich nicht den Anspruch habe, jetzt alles in dieser Partei zu machen und zu richten", sagte sie in der ARD.
Stattdessen könne die ehemalige Linksfraktionsvorsitzende Amira Mohamed Ali das sehr gut machen, sagte Wagenknecht auf eine entsprechende Frage. "Die hat ja auch Erfahrungen, auch im organisatorischen Bereich, da ist sie deutlich besser als ich."
Fokus auf Bundespolitik
Eine Spitzenkandidatur bei der Europawahl im kommenden Jahr hielt sich Wagenknecht offen: "Es spricht viel dafür, es spricht allerdings auch manches dagegen", sagte sie in der Sendung "Konfrontation: Markus Feldenkirchen trifft Sahra Wagenknecht". Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen. Ihr Hauptaugenmerk gelte auch künftig der Bundespolitik.
Sie und neun weitere Abgeordnete hatten vor etwa zwei Wochen ihren Austritt aus der Linken erklärt. Das "Bündnis Sahra Wagenknecht" plant eine Parteigründung und will damit auch in Regierungsverantwortung gehen.
Kein gemeinsamer Nenner mit Scholz und den Grünen
Zu möglichen künftigen Koalitionspartnern sagte sie, bei Kanzler Olaf Scholz (SPD) könne sie sich nicht vorstellen, "dass wir da auf einen Nenner kommen". Eine Koalition mit den heutigen Grünen lehnte sie ab:
Im jüngsten ZDF-Politbarometer sagen drei Prozent der Befragten, sie würden eine Wagenknecht-Partei bei der nächsten Bundestagswahl "auf jeden Fall" wählen, stünde sie denn zur Wahl, zehn Prozent würden es "wahrscheinlich" tun. 22 Prozent würden sie "wahrscheinlich nicht" wählen und 57 Prozent "auf keinen Fall". Eine solche Partei könnte sich demnach vor allem auf bisherige Anhänger der Linken und der AfD stützen. 30 Prozent der Linken- und 21 Prozent der AfD-Anhänger geben in der Befragung an, sie würden der Neugründung sicher oder wahrscheinlich ihre Stimme geben.
Quelle: dpa, AFP
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