Länder fordern Pflichtversicherungen gegen Unwetterschäden
Elementarschäden:Unwetter: Länder fordern Versicherungspflicht
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Die Forderung nach Pflichtversicherungen im Elementarschadenbereich besteht seit Langem. Angesichts jüngster Unwetter betonen mehrere Ministerpräsidenten erneut die Notwendigkeit.
Quelle: dpa, hildenbrand, karl-josef
Nach heftigen Unwettern in Deutschland in den vergangenen Tagen haben mehrere Ministerpräsidenten ihre Forderung nach einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung bekräftigt.
Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) sagt der Düsseldorfer "Rheinischen Post":
Ministerpräsident Weil will Pflicht zur Elementarversicherung
"Es ist deshalb leider absolut sinnvoll und notwendig, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger insbesondere gegen die Folgen von Starkregen und Überschwemmungen auch mit einer Elementarschadenversicherung schützen", sagte Weil, der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist.
Der Staat werde nicht immer und überall helfen können, fügte er hinzu. Um das finanzielle Risiko auf möglichst viele Schultern zu verteilen, habe der Bundesrat sich schon im März für eine Pflichtversicherung im Elementarschadenbereich ausgesprochen. Der Bund müsse jetzt dringend tätig werden, forderte Weil.
Beratung auf Ebene der Chefs der Staatskanzleien geplant
"Rheinland-Pfalz tritt für eine bundeseinheitliche Pflichtversicherung für Elementarschäden ein", sagte auch die Ministerpräsidentin des Bundeslandes, Malu Dreyer (SPD). In Zeiten mit immer mehr Extremwetterereignissen trage sie dazu bei, die Folgekosten solidarisch zu verteilen und zu verhindern, dass Menschen zum Beispiel nach einer Flutkatastrophe vor dem finanziellen Ruin stehen.
Dreyer verwies auf ein Treffen im kommenden Monat. "Wir begrüßen, dass es auf Einladung aus der Bundesregierung im September eine weitere Beratung auf Ebene der Chefs der Staatskanzleien geben soll", sagte sie.
Versicherungswirtschaft fordert Prävention und Klimaanpassung
Die Versicherungswirtschaft pocht unterdessen auf Prävention und Klimaanpassung. Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), sagte, Deutschland müsse sich besser auf Extremwetterereignisse einstellen, als man das bislang tue. Der "Rheinischen Post" sagte er:
"Nach unseren Schätzungen können sich die Prämien für Wohngebäudeversicherungen in den nächsten zehn Jahren verdoppeln, wenn wir in Deutschland Prävention und Klimafolgenanpassung nicht konsequenter umsetzen", mahnte er.
Wenn die Wetterdienste ein schweres Unwetter ankündigen: Wie lässt sich das eigene Hab und Gut sichern und welche Versicherungen greifen im Schadensfall?