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Nach Kritik in Predigt:Pfarrer wird von AfD-Anhängern angefeindet
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"Die AfD können wir als Christen nicht unterstützen" - wegen dieses Satzes sieht sich ein Pfarrer aus Rheine beledigt und bedroht. Das Bistum Münster solidarisiert sich mit ihm.
Die Kirche biete "keinen Schutzraum mehr", beklagt Pfarrrer Hüwe aus Rheine.
Quelle: Colourbox.de
Nach Kritik an der AfD in einer Sonntagspredigt beklagt ein katholischer Priester aus dem westfälischen Rheine Anfeindungen und Drohungen. "Es macht mich traurig, mit welcher Gehässigkeit gegen mich geschossen wird", sagte der Leitende Pfarrer Thomas Hüwe dem Online-Portal "kirche-und-leben.de" aus Münster.
Es zeige auch, dass Kirche keinen Schutzraum mehr biete.
Pfarrrer diskutiert während Predigt mit Gottesdienstbesucher
Hüwe hatte sich am vergangenen Sonntag in der Kirche Sankt Johannes der Täufer kritisch zu Entwicklungen in der Gesellschaft geäußert und einen fehlenden achtsamen Umgang miteinander beklagt. Davon profitierten die AfD und andere rechte Parteien.
Gegen die Aussage protestierte offenbar ein Zuhörender, wie einer von der AfD Münster verbreiteten Kopie des nicht mehr verfügbaren Gottesdienst-Streams zu entnehmen ist. Es folgt ein kurzes Wortgefecht mit dem Besucher, bis der Pfarrer sagt:
Nachdem die nicht zu verstehende Person offenbar ankündigte, den Gottesdienst zu verlassen, bekundete Hüwe Bedauern, dass seine Aussagen verletzt hätten. Zudem sagte er: "Gehen Sie mit Gottes Segen." Am Ende der Predigt ist Applaus zu hören.
AfD beklagt "Hetztirade" des Pfarrers
Die AfD Münster spricht auf ihrer Internetseite von einer "Hetztirade" Hüwes. Sie wirft ihm vor, vollends vergessen zu haben, "was allein sein seelsorgerisches Aufgabengebiet ist".
Demgegenüber sagt Hüwe: "Inhaltlich stehe ich zu meinen Äußerungen. Es geht um Achtsamkeit gegenüber den Mitmenschen. Da hat Ausgrenzung keinen Platz", zitiert das Online-Portal den Pfarrrer. Zur AfD und zur Kampagne gegen sich wolle er sich derzeit nicht weiter äußern. "Vielleicht dann, wenn ich nicht mehr so geschockt bin über die größtenteils anonymen Beschimpfungen."
Bistum Münster solidarisiert sich mit Hüwe
Das Bistum Münster solidarisierte sich mit dem Geistlichen. Selbstverständlich habe "die Frohe Botschaft Jesu Christi auch politische Implikationen" und sei daher "nicht neutral", sagte Bistumssprecher Stephan Kronenburg dem Online-Portal katholisch.de.
Es widerspreche den Grundaufträgen der Kirche, wenn Menschen ein fremdenfeindliches, völkisches, rassistisches und antisemitisches Weltbild vertreten. "Diesen Widerspruch hat der Pfarrer völlig zu Recht benannt", so Kronenburg. Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die AfD als rechtsextremen Verdachtsfall ein.
Quelle: KNA
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