Ukraine-Krieg: Was Trumps Gespräch mit Putin bringen kann
FAQ
Trump vor Telefonat mit Kremlchef:"Freue mich sehr auf das Gespräch mit Putin"
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US-Präsident Trump will mit Russlands Präsident Putin sprechen. Bei dem Gespräch soll es um eine mögliche Beendigung des Ukraine-Kriegs gehen. Was kann das Gespräch bringen?
Er freue sich sehr auf das Gespräch mit dem Kremlchef, so Donald Trump (Archivbild)17.03.2025 | 0:19 min
US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin wollen heute erneut über eine mögliche Beendigung des Kriegs in der Ukraine sprechen. "Viele Elemente eines endgültigen Abkommens sind vereinbart worden, aber es bleibt noch viel zu tun", betonte Trump in der Nacht vor dem Telefonat. Auf Truth Social schrieb er:
Ich freue mich sehr auf das Gespräch mit Präsident Putin.
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Donald Trump, US-Präsident
Die US-Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard ging sogar so weit, Trump und Putin als "sehr gute Freunde" zu bezeichnen. Dem indischen Fernsehsender NDTV sagte sie, Trump wolle eine Beziehung ausbauen, in deren Mittelpunkt "Frieden, Wohlstand, Freiheit und Sicherheit" stünden.
Doch was ist von den Gesprächen am Dienstag zu erwarten? Fragen und Antworten:
Mit welchen Zielen und Angeboten geht Trump in das Gespräch?
Trump drängt weiterhin auf eine Waffenruhe. Sein Kurs setzte bislang vor allem die Ukraine unter Druck, während unklar blieb, welche konkreten Zugeständnisse er von Russland fordert.
Nach dem Krisentreffen der Ukraine-Verbündeten hat Großbritanniens Premier Starmer verkündet, die Militärhilfe aufrechtzuerhalten. Zudem solle der Druck auf Russland erhöht werden.15.03.2025 | 1:51 min
Mit Blick auf die laufenden Gespräche erklärte er am Sonntag, dass sie unter anderem Gebietsansprüche und Kraftwerke beträfen. Trump sprach vage von einer "Aufteilung bestimmter Güter". Er meinte einerseits, es gebe eine "sehr gute Chance", den Krieg zu beenden. Andererseits sagte er:
Vielleicht gelingt es uns. Vielleicht auch nicht.
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Donald Trump, US-Präsident
US-Außenminister Marco Rubio unterstrich beim US-Sender CBS, dass der erste Schritt darin bestehe, die Kampfhandlungen zu stoppen.
Es ist schwer, ein dauerhaftes Ende eines Kriegs auszuhandeln, solange man sich gegenseitig beschießt.
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Marco Rubio, US-Außenminister
Erst danach könnten alle Parteien an einen Tisch kommen. Es werde "Zugeständnisse von beiden Seiten" brauchen.
Nach Gesprächen mit dem US-Sondergesandten Witkoff hat sich der Kreml "vorsichtig optimistisch" geäußert. ZDF-Korrespondent Armin Coerper zu den Hintergründen.14.03.2025 | 1:36 min
Was fordert Putin?
Die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten werfen Putin immer wieder vor, kein Interesse an einem Kriegsende zu haben, er wolle vielmehr das angegriffene Land zerstören. Russland selbst spielt vor allem auf Zeit, weil es auf dem Vormarsch ist - und bis zu einem eventuellen Friedensschluss der Ukraine noch möglichst viel Gebiet entreißen will.
Eine wie auch immer geartete Waffenruhe dürfte sich Putin zudem gut bezahlen lassen von Trump - etwa mit einem Ende der Sanktionen. Der Kreml betont immer wieder die Bereitschaft zum Dialog und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts - allerdings zu Putins Bedingungen. Dazu gehören:
Weitgehende Rechte für den verbleibenden russischsprachigen Teil der ukrainischen Bevölkerung.
Ein ukrainischer Verzicht auf die besetzten Teile der Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja und die Krim.
Ein Kompromiss könnte laut der russischen Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" aber darin bestehen, dass Putin abrückt von seiner Forderung, dass die Ukraine diese Gebiete komplett aufgibt.
Die russische Seite rechne damit, dass der militärische Widerstand der Ukrainer mit der Zeit schwächer werde, da ihnen der US-Nachschub fehle, sagt Militärexperte Gustav Gressel.14.03.2025 | 29:26 min
Wie reagiert die Ukraine auf das angekündigte Telefonat?
Kiew reagiert mit einer Mischung aus Anpassung und Trotz auf die neue Lage. Einerseits wird stark Rücksicht auf die Befindlichkeiten Washingtons genommen und alles getan, um eine erneute Aussetzung der US-amerikanischen Militärhilfen zu vermeiden.
Andererseits versucht Kiew, Moskau die Sabotage eines Friedensschlusses anzulasten und neue Verbündete zu finden. Trotz mehrfacher Äußerungen von US-Seite und auch von Nato-Generalsekretär Mark Rutte, dass ein Beitritt zu dem Verteidigungsbündnis vom Tisch sei, bestehen ukrainische Vertreter weiter genau darauf.
Die Nato kann nicht von der Tagesordnung genommen werden, das ist Position Nummer eins.
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Andrij Sybiha, Außenminister der Ukraine
Ebenso unterstrich der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha das von Washington bereits ignorierte Prinzip "nichts über die Ukraine ohne die Ukraine", womit Kiews Einbeziehung in alle Gespräche gefordert wird. Auch einer von Moskau geforderten Abrüstung der Ukraine erteilte Sybiha eine klare Absage.
Wie kann es nach dem Eklat im Weißen Haus jetzt mit den USA, Europa und der Ukraine weitergehen? Sicherheitsexpertin Claudia Major im Gespräch.03.03.2025 | 10:45 min
Worauf muss sich die Ukraine bei einem möglichen Deal einstellen?
Neben dem möglichen Verlust einer Nato-Perspektive drohen dem Land wegen des Wegfalls von US-Hilfen finanziell schwierige Zeiten. Eine lange hinausgezögerte Steuerreform könnte Berichten zufolge nun schnell erfolgen, um Haushaltslöcher zu stopfen. Das dürfte den Unmut in der Bevölkerung erhöhen.
Offiziell wird die Ukraine kaum auf ihre von Russland besetzten Gebiete verzichten. Die Forderungen, dass die Russen aus allen besetzten Gebieten abziehen, sind aber praktisch verstummt. Selenskyj spricht weniger von einem Sieg, als von einem gerechten und dauerhaften Frieden sowie von Sicherheitsgarantien für das Land.
Die entscheidende Frage ist, wie die Ukraine nach einem Ende der Kämpfe geschützt werden kann vor neuen russischen Angriffen. Selenskyj will als Sicherheit eine Kombination von Nato- und EU-Mitgliedschaft, die Stationierung von europäischen Truppen und eine starke eigene Armee.
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.