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Tränengas gegen Demonstranten:Senegal: Proteste gegen Wahl-Verschiebung
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Bei Protesten gegen die Verschiebung der Präsidentenwahl im Senegal kam es in der Hauptstadt zu Tumulten. Bislang galt das Land als Beispiel einer stabilen Demokratie in Afrika.
Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Demonstranten in Dakar vor. Diese protestierten gegen die kurzfristige Verschiebungder Präsidentenwahlen.
Quelle: AFP/Seyllou
Bei Protesten gegen die Verschiebung der Präsidentenwahl im Senegal ist es in der Hauptstadt Dakar zu Zusammenstößen gekommen. Polizisten versuchten die Demonstrierenden am Sonntagnachmittag mit Tränengas auseinanderzutreiben, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP beobachtete.
Zahlreiche Polizisten im Einsatz
Hunderte Menschen aller Altersgruppen waren dem Aufruf mehrerer Oppositionskandidaten gefolgt, gegen die Verschiebung der Wahl zu protestieren. Sie versammelten sich an einer der Hauptverkehrsadern der Stadt und schwenkten die Nationalflagge oder trugen das Trikot der Fußballnationalmannschaft. Zahlreiche Polizisten waren im Einsatz.
Sie verfolgten die in angrenzende Stadtviertel flüchtenden Demonstranten, von denen einige die Polizisten mit Steinen bewarfen.
Senegal galt bislang als stabile Demokratie
Quelle: ZDF
Experten: Verschiebung der Wahl "institutioneller Staatsstreich"
Senegals Staatschef Macky Sall hatte am Samstag die für Ende Februar geplante Präsidentenwahl auf unbestimmte Zeit verschoben und damit eine politische Krise ausgelöst. Mehrere Experten bezeichneten die Verschiebung als "institutionellen Staatsstreich". Ein solches Vorgehen hat es bisher im Senegal, einer einstigen französischen Kolonie, nicht gegeben.
Stattdessen gilt das Land mit seinen 18 Millionen Einwohnern als stabil und mit funktionierenden staatlichen Institutionen. Zum sozialen Frieden tragen auch die Muslimbruderschaften bei, die bisher in Konflikten vermittelt haben. Rund 97 Prozent der Einwohner bekennen sich zum Islam.
Quelle: AFP, KNA
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