Deutscher Tourist bei Messerattacke in Paris getötet

    Messerattacke in Paris:Deutscher Tourist in Frankreich getötet

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    Bei einer Messerattacke in Paris ist am Samstagabend ein deutscher Tourist getötet worden. Innenminister Darmanin bestätigte die Herkunft. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen.

    Bei einer mutmaßlich islamistisch motivierten Messerattacke in Paris ist ein junger deutscher Tourist getötet worden. Wie der französische Innenminister Gérald Darmanin und die Staatsanwaltschaft in der Nacht zu Sonntag mitteilten, handelt es sich bei dem Todesopfer um einen 1999 auf den Philippinen geborenen Deutschen.

    Innenminister bestätigt Nationalität des Toten

    Der mutmaßliche Täter habe ein ausländisches Touristenpaar angegriffen, sagte Frankreichs Innenminister in der Nacht zu Sonntag am Angriffsort vor Journalisten. Nach Angaben aus Polizeikreisen soll der mutmaßliche Täter "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") gerufen haben.

    Ein deutscher Tourist, der auf den Philippinen geboren wurde, starb durch die Stiche.

    Gérald Darmanin, Innenminister Frankreich

    Die Begleiterin des Opfers blieb demnach körperlich unversehrt, habe aber einen Schock erlitten. Die Tat habe sich in der Nähe des Eiffelturms ereignet. Der Angreifer habe den Mann im Rücken und an der Schulter getroffen, berichtete die Zeitung "Le Parisien" unter Berufung auf die Polizei.

    Hören Sie hier Innenminister Darmanins Stellungnahme

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    Zwei weitere Verletzte

    Darmanin führte aus, ein Taxifahrer sei eingeschritten. Der Angreifer sei daraufhin über eine Seine-Brücke auf die andere Flussseite gelaufen und habe dort weitere Menschen angegriffen.
    Bei zwei Verletzten, die womöglich mit einem Hammer angegriffen wurden, handelt es sich laut Medienberichten um einen 66-jährigen Briten und einen 60-jährigen Franzosen.
    Ein Augenzeuge, der während der Tat in der Nähe in einer Bar war, schilderte, er habe Hilferufe gehört und Menschen wegrennen sehen. Ein Mann "mit einem Hammer in der Hand" habe einen anderen Mann angegriffen, der daraufhin gestürzt sei. Nach "fünf bis zehn Minuten" sei dann die Polizei eingetroffen.

    Tatverdächtiger festgenommen

    Der 1997 geborene mutmaßliche Angreifer französischer Staatsangehörigkeit wurde mit einem Taser ausgeschaltet und festgenommen. Ihm wird Mord und versuchter Mord zur Last gelegt. Die nationale Anti-Terror-Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen.
    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach den Angehörigen des deutschen Todesopfers im Onlinedienst X (früher Twitter) sein "Beileid" aus. Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wandte sich an Freunde und Familie des Opfers:

    Tweet von Außenministerin Annalena Baerbock

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    Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich auf X bestürzt und schrieb: "Wieder wird klar, warum wir uns Hass und Terror entschlossen entgegen stellen."

    Darmanin: Angreifer war vorbestraft

    Laut Innenminister Darmanin war der Angreifer vorbestraft. Er sei 2016 wegen der Planung eines anderen Angriffs zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Nach seiner Tat habe er angegeben, er könne es nicht ertragen, dass Muslime in "Afghanistan und Palästina" getötet würden. Er äußerte sich erbost über den Gaza-Krieg und dass Frankreich dabei Israels "Komplize" sei.
    Zuvor hatte es aus Polizeikreisen geheißen, der mutmaßliche Täter habe unter psychischen Problemen gelitten und sei als radikaler Islamist bekannt gewesen. Auch ein Bekennervideo soll gefunden worden sein. Laut "Le Parisien" hat der mutmaßliche Täter darin der Terrororganisation Islamischer Staat die Treue geschworen. Er soll im Video behaupten, er handle, um "die Muslime zu rächen".

    Schon zuvor höchste Terrorwarnstufe in Frankreich

    Bereits vor zwei Monaten war für Frankreich die höchste Anschlag-Alarmstufe ausgerufen worden, nachdem an einer Schule im nordfranzösischen Arras ein radikalisierter Ex-Schüler einen 57-jährigen Lehrer erstochen und drei weitere Mitarbeiter verletzt hatte.
    In Paris hatte es in den vergangenen Jahren mehrfach ähnliche Taten gegeben wie die am Samstagabend. Der Krieg in Nahost führt in Frankreich mit seiner großen muslimischen Minderheit zu verstärkten Spannungen.
    Quelle: AFP, dpa