Lula zu Gipfel-Auftakt:Amazonas: Zusammenarbeit "war nie dringender"
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Gesunder Wald, Flüsse ohne Gift - Brasiliens Präsident Lula beschwört zu Beginn des Amazonas-Gipfels seinen "amazonischen Traum". Die Zusammenarbeit dafür sei dringender denn je.
Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise wollen die Amazonas-Anrainerstaaten in Südamerika beim Umweltschutz künftig enger zusammenarbeiten. Erstmals seit 14 Jahren kamen die Staats- und Regierungschefs der Amazonas-Länder am Dienstag in Brasilien wieder zu einem zweitägigen Gipfel zusammen. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sagte zu Beginn der Konferenz der Organisation der Kooperation im Amazonasgebiet (OTCA) in Belém:
Der Gipfel markiere einen "Wendepunkt in der Geschichte des Schutzes des Amazonas und des ökologischen Wandels".
Beim Amazonas-Gipfel wird über Umweltschutz und Wirtschaft debattiert:
Lula: "Das ist unser amazonischer Traum"
Lula nahm zusammen mit seinen Kollegen aus Bolivien, Kolumbien und Peru an dem Treffen teil, während Ecuador, Guyana und Suriname durch Minister vertreten waren. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro wurde kurzfristig von seiner Vizepräsidentin Delcy Rodríguez vertreten. Ziel des Treffens sei es, den Umweltschutz mit einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung und der Schaffung von Arbeitsplätzen in Einklang zu bringen, sagte Lula.
"Ein Amazonasgebiet mit grüneren Städten, sauberer Luft, Flüssen ohne Quecksilber und gesundem Wald. Ein Amazonasgebiet mit Essen auf dem Tisch, menschenwürdiger Arbeit und öffentlichen Dienstleistungen, die allen zur Verfügung stehen. Ein Amazonasgebiet mit gesünderen Kindern, willkommenen Migranten, respektierten indigenen Völkern und hoffnungsvolleren jungen Menschen. Das ist unser amazonischer Traum."
Wie kann es gelingen, den Amazonas zu nutzen, ohne ihn zu zerstören und ohne die Rechte der Bewohner einzuschränken? Das ist eines der Themen beim Regenwaldgipfel in Brasilien.
08.08.2023 | 2:33 min
Sind Wirtschaftswachstum und Umweltschutz miteinander vereinbar?
Lulas Vorstellungen bergen Konfliktpotenzial
Allerdings birgt Lulas Vorstellung von der wirtschaftlichen Entwicklung der Region auch Konfliktpotenzial. Umstritten ist vor allem die Ölförderung im Amazonasgebiet und in der Nähe der Amazonasmündung. Während der brasilianische Präsident der Förderung von Öl in der Region durchaus offen gegenübersteht, spricht sich der kolumbianische Staatschef Petro für eine Drosselung der Ausbeutung fossiler Brennstoffe aus.
Bei dem Amazonas-Gipfel wollten sich die Vertreter von Brasilien, Bolivien, Ecuador, Guyana, Kolumbien, Peru, Suriname und Venezuela außerdem auf eine gemeinsame Position für die UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai Ende des Jahres einigen. In Belém findet 2025 dann die Weltklimakonferenz COP30 statt. Der Amazonas-Regenwald gilt als CO2-Speicher und hat eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel.
Indigene fordern mehr Schutz ihrer Rechte
Vor Beginn des Gipfels hatten Vertreter der indigenen Gemeinschaften einen besseren Schutz ihrer Landrechte gefordert. "Das Amazonasgebiet ist die Heimat von Millionen Menschen, darunter indigene Völker, Bewohner der Flussufer und traditionelle Gemeinschaften", sagte Lula. "Unsere Regierung setzt sich für den Schutz der Umwelt ein und arbeitet mit anderen Ländern zusammen, um den illegalen Bergbau, den Drogenhandel und die Verschmutzung unserer Gewässer durch Quecksilber zu bekämpfen."
Zuletzt ging die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet deutlich zurück. Im Juli sank die Entwaldung nach vorläufigen Daten um 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Zeitraum zwischen August 2022 und Juli 2023 wurde im brasilianischen Amazonasgebiet eine Fläche von 7952 Quadratkilometern abgeholzt. Das war der niedrigste Wert seit vier Jahren.
Quelle: dpa
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